Warburg (red/tab). Das Preisniveau ist historisch niedrig, der weltweite Zuckermarkt ist in der Krise: Deswegen plant die Südzucker AG nun, die Werke in Warburg und Brottewitz (Brandenburg) zu schließen. Der Beschluss des Aufsichtsrates steht noch aus. Geschlossen werden die Fabriken jedoch frühestens nach der nächsten Rübenkampagne. Nicht in Gefahr ist das Werk in Wabern. Für diesen Standort gibt es aktuell keine Schließungspläne. Der Vorstand der Südzucker AG hatte in seiner jüngsten Aufsichtsratssitzung einen Restrukturierungsplan für das Segment Zucker vorgestellt. Hintergrund ist die schwierige Situation auf dem europäischen und dem weltweiten Zuckermarkt. Das Werk in Warburg besteht seit 1882. Es beschäftigt 60 Mitarbeiter und verarbeitet jährlich zwischen 500 000 und 600 000 Tonnen Zuckerrüben. Zusammen mit Brottewitz (90 Mitarbeiter) zählt es zu den kleineren der insgesamt neun Südzucker-Fabriken in Deutschland. Die Zuckerproduktion soll um bis zu 700 000 Tonnen pro Jahr zurückgefahren werden. Die Zuckerfabrik in Wabern hat eine lange Geschichte. Das Werk wurde im Winter 1880/1881 in Betrieb genommen. Jährlich werden an dem Standort zwischen 700 000 und 900 000 Tonnen Zuckerrüben verarbeitet, schreibt die Südzucker AG auf ihrer Internetseite. 1100 Landwirte liefern die Rüben, aus den zwischen 110 000 und 140 000 Tonnen Zucker produziert werden. Im Waberner Werk arbeiten 80 Mitarbeiter, die diesjährige Kampagne endete Mitte Januar nach 111 Tagen.