Kreis Höxter/Warburg (red). Die beliebte Interreligiöse Vortragsreihe des Kommunalen Integrationszentrums geht in eine neue Runde. Im Mittelpunkt steht dabei wieder die Vielfalt der verschiedenen Glaubensrichtungen im Kreis Höxter. An vier verschiedenen Terminen erhalten die Gäste in Brakel, Höxter, Warburg und Bad Driburg spannende Einblicke in das Christentum, den Islam und den Buddhismus.
Die Veranstaltungen finden im Rahmen des Projekts „VielfaltForum“ statt. „Die Vorträge spiegeln unsere Gesellschaft wieder, die durch das Zusammenleben unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften geprägt ist. Grundlage hierfür ist gegenseitiger Respekt und auch Interesse an anderen Kulturen. Deshalb laden wir alle Interessierten herzlich ein“, sagt Kreisdirektor Klaus Schumacher.
Hier die Termine der Interreligiösen Vortragsreihe:?
Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Islam und Christentum? am 26. März 2019 von 18 bis 19.30 Uhr, ?im Generationenpark Stadtteilzentrum, Lütkerlinde 4, in Brakel
Die monotheistischen Religionen haben viel mehr Gemeinsamkeiten als man denkt. Wenn man davon ausgeht, dass sie von der gleichen Quelle stammen, gibt es konsequenterweise auch viele Verbindungspunkte. Selbstverständlich existieren auch Unterschiede, auf die in der Vergangenheit immer wieder ein sehr starker Fokus gelegt wurde. Für ein gelingendes Miteinander müssen auch die vielen Gemeinsamkeiten betrachtet werden, um ein umfassendes Gesamtbild zu erhalten.
Der Referent ist Dr. Cemil ?ahinöz. Er ist Soziologe, Religionspsychologe, Familienberater, Integrationsbeauftragter und Gründer und Chefredakteur der Zeitschrift „Ayasofya“. Er hat verschiedene Bücher übersetzt und verfasst und ist in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften als Journalist und Kolumnist tätig.
Jesidentum (Ezidentum) ?am 11. April 2019 von 19 bis 20.30 Uhr,? in der Aula der Kreisverwaltung, Moltkestraße 12, in Höxter
In Deutschland lebt die größte Diasporagemeinschaft der Jesiden (die sich selbst Eziden nennt) mit rund 200.000 Angehörigen. Die meisten von ihnen leben in NRW. Obwohl die Geschichte des Jesidentums weit bis in die vorchristliche Zeit zurückreicht, ist diese friedfertige Religionsgemeinschaft mit seinem stark ausgeprägten humanistischen Wertekompass nur wenig bekannt. Seit dem Jesiden-Genozid 2014 im Nordirak durch den sogenannten Islamischen Staat kamen gehäuft Fragen in Deutschland auf, wie es um diese alte Religionsgemeinschaft steht, woran die Anhänger glauben, warum sie seit Jahrhunderten im Nahen Osten aufgrund ihres Glauben verfolgt und vertrieben werden.
Privatdozent Dr. Sefik Tagay gibt einen Einblick in Glaube, Kultur und Gesellschaft der jesidischen Gemeinschaft. Er wird zudem auf die Situation der Jesiden in Deutschland und die Folgen des Jesiden-Genozids eingehen. Der Referent ist Forschungsleiter der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universität Duisburg-Essen und zugleich Vorsitzender der Gesellschaft Ezidischer AkademikerInnen. Er hat langjährige Erfahrung in interkultureller Psychotherapie mit Migranten und Geflüchteten. Zudem forscht er seit vielen Jahren über die Jesiden und das Jesidentum in der Diaspora.
Buddhismus – ein Weg zur Entfaltung von Mitgefühl und Weisheit? am 25. Juni 2019 von 18 bis 19.30 Uhr,? Wat Buddhametta Warburg e.V., Bahnhofstraße 82, in Warburg
Die Buddha-Lehre bietet Übungswege an, die zu mehr innerer Ruhe führen. Jeder Mensch wird früher oder später mit Leid bringenden Lebensumständen konfrontiert. Im besten Falle kann dies zu tieferen Fragen nach den Ursachen solch wiederkehrender Erfahrungen führen. Heilsame Qualitäten und ein Mitgefühl mit den Lebewesen können dann stärker hervorkommen. Nicht zuletzt werden Wohlbefinden, Einsichten in die Natur des Herzens/Geistes in diesem Prozess entfaltet.
Etliche Elemente des Buddha-Weges, vor allem die ethischen Prinzipien, aber auch die meditative Sammlung können von allen Interessierten – unabhängig von der eigenen Religion oder Weltanschauung – bedacht und erprobt werden.
Referentin ist Dagmar Doko Waskönig. Sie wird einen Einblick in die buddhistische Religion geben. Sie ist Buddhistische Nonne und leitet als Zen-Meisterin das Zen Dojo Shobogendo in Hannover. Sie ist für die Dachverbände der Deutschen Buddhisten und der Deutschsprachigen Ordensleute tätig. Sie ist Autorin von Büchern und zahlreichen Zeitschriftenbeiträgen.
Einheit und Vielfalt des Christentums ?am 7. Oktober 2019 von 18.30 bis 20 Uhr,? Katholische Pfarrgemeinde, Von-Galen-Straße 1, in Bad Driburg
Innerhalb des einen Christentums hat es von Anfang an Unterscheidungen und Spaltungen gegeben. Am Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt sich die ökumenische Bewegung zum grundlegenden kirchengeschichtlichen Ereignis des 20. Jahrhunderts. Sie bestimmt das Geschick der Kirchen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie keine andere religiöse Bewegung vordem. So behauptet sich bis heute über viele Jahrzehnte eine beeindruckende Vielfalt von interkonfessionellen Begegnungen, Gesprächen und Dialogen.
Referent Dr. Wolfgang Thönissen ist Professor für Ökumenische Theologie an der Theologischen Fakultät Paderborn und Leitender Direktor des Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik. Er ist Konsultor des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Kirchen in Rom, Mitglied verschiedener Dialogkommissionen und Autor zahlreicher Bücher über den Ökumenismus.
Als Ansprechpartnerin für die Interreligiöse Vortragsreihe helfen Tuija Niederheide (05271/965-3613 oder per E-Mail an