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Samstag, 04. Januar 2025 Mediadaten
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Rufino Rodriguez Martinez zusammen mit den Schu00fclerinnen und Schu00fclern der HanseGenossenschaft Warburg. Foto: Privat

Warburg (red). „Faire Arbeit. Würde. Helfen.“ Unter diesem Leitwort steht die diesjährige Weihnachtsaktion des Lateinamerika-Hilfswerkes Adveniat, die am ersten Adventswochenende zentral in Paderborn eröffnet wurde. Zu den Gästen aus der Weltkirche, die zur Zeit das Erzbistum Paderborn besuchen, gehört auch Rufino Rodriguez Martinez, der Koordinator des Kolpingwerkes Honduras. Der HanseGenossenschaft Warburg, der Schülerfirma des Hüffertgymnasiums, war es gelungen, ihn auch nach Warburg einzuladen. Er erzählte den etwa 200 Schülerinnen und Schülern im PZ etwas über die Situation in Honduras und besonders über das Leben der Kaffeebauern. Begleitet wurde er von Ramona Lindner, der Referentin für Entwicklungszusammenarbeit beim Kolpingwerk Paderborn und von Klaus Langen, der in seiner Rösterei in Medebach den Kaffee aus Honduras für Kolping Paderborn und für die HanseGenossenschaft Warburg röstet und abfüllt.


Faire Arbeit: Rufino Rodriguez Martinez, der wie landesüblich nur mit seinem Vornamen Rufino angesprochen wurde, berichtete von der mühsamen Arbeit der Kaffeebauern. In der Erntezeit bekommen sie teilweise nur zwei bis drei Stunden Schlaf, weil sie überwiegend fernab von ihrer Kaffeeplantage wohnen und erst noch einen stundenlangen Fußmarsch vor sich haben. Auf der Plantage angekommen wird jede Kaffeepflanze auf reife, rote Kaffeekirschen abgesucht und jede Kirsche per Hand gepflückt. Die noch unreifen Kirschen bleiben hängen und werden eventuell eine Woche später reif genug sein. Von den Kaffeebohnen, wie wir sie kennen, ist das noch weit entfernt. Zuerst müssen die Bohnen vom Fruchtfleisch getrennt, gewaschen und getrocknet werden. Wenn die Kaffeebauern dazu keine technischen Möglichkeiten haben, sind sie gezwungen, ihre Ernte an ausbeuterische Zwischenhändler, im Volksmund auch „Coyoten“ genannt, zu niedrigen Preisen zu verkaufen. Auch durch solche Praktiken erklären sich manche Billigpreise, zu denen wir in Deutschland unseren Kaffee beziehen können.

Würde: Klaus Langen besucht jedes Jahr mehrmals Kaffeekooperativen in Honduras und anderen Ländern, um ohne den Umweg über die berüchtigten Zwischenhändler Kaffee einzukaufen. Indem er faire Preise für faire Arbeit bezahlt, gibt er den Kaffeebauern auch ihre Würde zurück. Das danken die Kaffeebauern auch wieder durch bessere Qualität. Das Kolpingwerk stellt kleinen Kooperativen auch Kredite zur Verfügung, um Trocknungsanlagen selbst aufbauen zu können. Rufino wies darauf hin, dass es nicht üblich sei, den Bauern das Geld für die Anlagen zu schenken. Vielmehr sei es auch eine Frage der Würde, das Vertrauen, das in einen Bauern durch einen Kredit gesetzt werde, im besten Sinne des Wortes wieder zurückzuzahlen. Er berichtete auch von Kooperativen, die auf Bio-Zertifizierung umsteigen wollen und dafür auch einen Überbrückungskredit benötigen.

Helfen: Da die HanseGenossenschaft in diesem Jahr namhafte Wettbewerbspreise erzielen konnte, beschloss der Vorstand unter großem Applaus der versammelten Schülerinnen und Schüler, dem Kolpingwerk Honduras einen Kredit in Höhe von 5 000 Euro zu gewähren. Das Geld soll vor Ort so eingesetzt werden, wie es am sinnvollsten erscheint. Sichtlich bewegt dankte Rufino der Schülerfirma für das Vertrauen und versprach, in regelmäßigem Mailkontakt zu bleiben und der HanseGenossenschaft von der Verwendung des Geldes zu berichten. Er ging davon aus, das Geld in etwa drei bis vier Jahren wieder zurückzahlen zu können. Mit einem gemeinsamen honduranischen Lied endete eine denkwürdige Stunde; es kommt eben nicht häufig vor, dass eine Schülerfirma nicht nur in der Lage ist, zu spenden, sondern auch als Kooperationspartner einer Kaffeekooperative als Kreditgeber aufzutreten.

 

 

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