Warburg/Welda (red). Zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Hochwasserschutz hatte kürzlich der Weldaer Ortsvorsteher Hubertus Kuhaupt den Ortsbeirat und die Bevölkerung eingeladen. Er hatte das Thema auf die Tagesordnung gesetzt, nachdem beim Hochwasser im Sommer letzten Jahres eine vorgesehene Warnung der Bevölkerung ausgeblieben war. Damals hatte die Twiste einen Pegelstand von 295 cm erreicht.
In der Warburger Stadtverwaltung wurde im Herbst 2021 eine Arbeitsgruppe gebildet, die das Thema Hochwasserschutz überarbeitet hat. Die Ergebnisse wurden den Ortsvorstehern der Stadt Warburg im Juni diesen Jahres vorgestellt. In seiner Einleitung berichtete Ortsvorsteher Kuhaupt über die Maßnahmen des baulichen Hochwasserschutzes, die an den Schutzeinrichtungen des Hörler Bachs und der Twiste in Welda bisher vorgenommen wurden und derzeit noch laufen.
Erster Beigeordneter Andreas Niggemeyer referierte anschließend über die Maßnahmen des vorsorgenden Hochwasserschutzes an Diemel und Twiste im Stadtgebiet Warburg. Er stellte die Maßnahmen des Hochwasser-Alarmplans vor.
Strukturierte Vorgehensweise bei Hochwasser und Starkregen
In einer strukturierten Vorgehensweise werden die verschiedenen Informationsmöglichkeiten bei Hochwasser und Starkregen von Freiwilliger Feuerwehr und Stadtverwaltung genutzt.
Bei entsprechenden Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes informiert die Leitstelle des Kreises Höxter in Brakel die Leitung der Feuerwehr und das Ordnungsamt der Stadt Warburg. Von dort wird die Situation an Diemel und Twiste beobachtet, bewertet und weitergehende Schritte veranlasst. Ebenso findet eine Vernetzung mit den hessischen Behörden statt, die für den Twistesee bei Wetterburg und das Erpe-Rückhaltebecken bei Ehringen zuständig sind.
Die Pegelstände sind in drei Informationsstufen klassifiziert und lösen konkrete Einsatzmaßnahmen aus. Für den Pegel der Twiste in Welda ist die Informationsstufe 2 ab einem Pegelstand von 225 cm festgelegt. Es sind dann Straßensperrungen und die Absicherung gefährdeter Bereiche vorgesehen.
Ab einem Pegelstand von 250 cm wird die höchste Alarmstufe (Informationsstufe 3) ausgerufen. Es folgen Warnungen der Bevölkerung durch die Feuerwehr und im Bedarfsfall Räumung bestimmter betroffener Gebiete.
„Alle zuständigen Stellen für Unwetterereignisse im Kreis Höxter und der Hansestadt Warburg sind sensibilisiert und vorbereitet.“, stellte Ortsvorsteher Hubertus Kuhaupt abschließend fest.
Zusätzlich zu den Warnungen, die durch die Feuerwehr im akuten Hochwasserfall per Lautsprecherdurchsagen, Sirene oder Rundfunkdurchsagen veranlasst werden, wurden auch die Informationsmöglichkeiten der Bevölkerung erläutert. Neben der Warn-App „Nina“ gibt es die Möglichkeit, die Pegeldaten jederzeit online (Link: http://luadb.it.nrw.de/LUA/hygon/pegel.php?karte=nrw) abzurufen. Ebenso sind im Internet Hochwasser- und Starkregengefahrenkarten abrufbar, die mögliche betroffene Gebiete in einzelnen Orten darstellen (Link: : https://geoportal.de/Themen/Wetter_und_Klima/2_Hochwasser_und_Starkregen.html).
Hier hat jeder Bürger die Möglichkeit, sich vor Eintritt eines Ereignisses über die von Hochwasser oder Starkregen gefährdeten Bereiche zu informieren, sich für sein Grundstück vorzubereiten und vorbeugend tätig zu werden.
Zahlreiche Bürger von Welda waren der Einladung in die Iberg-Halle gefolgt, um sich aus erster Hand zu informieren und Fragen zum Thema stellen zu können.
Neben diesem Thema standen die Friedhofsentwicklungsplanung für den Friedhof Welda, der Sachstand zur Umgestaltung des Bolzplatzes in der Teichstraße, die Haushaltsanmeldungen 2023 und andere Dorfthemen auf der Tagesordnung des örtlichen Gremiums.
Foto: Hubertus Kuhaupt/Grafik: Landesamt für Natur, Umwelt, Verbraucherschutz NRW www.lanuv.nrw.de