Warburg (red). In Zusammenarbeit mit Referentin Gaby Kirsch wurde das kanadische Modell CMOP-Es im Helios Klinikum in Warburg erfolgreich implementiert. Damit ist das Helios Klinikum Warburg bundesweit die erste geriatrische Abteilung, die das modellgeleitete Arbeiten in der Ergotherapie anwendet. Das kanadische Modell COMP-Es (übersetzt: Canadian Model of Occupational Performance) ist eines der bekanntesten Ergotherapeutischen Modelle und steht noch am Anfang der Forschung. Es wird bisher nur vereinzelt in ambulanten und stationären ergotherapeutischen Einrichtungen angewandt.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das CMOP-E den Gegenstandsbereich der Ergotherapie beschreibt. Nämlich: menschliche Betätigung und die Faktoren, die in wechselseitigen Einflussbeziehungen zur Betätigung und zueinander stehen (Eigenschaften der Person, der Umwelt und der Betätigung). Diese Faktoren müssen in der Ergotherapie berücksichtigt werden, um Betätigung zu ermöglichen. „Unsere Ergotherapeuten setzten sich bereits in ihrem Studium mit ergotherapeutischen Inhaltsmodellen auseinander. Um modellgeleitet arbeiten zu können, fiel die Wahl auf das CMOP-E, da dieses im geriatrischen Setting gut umsetzbar ist“, erklärt der Chefarzt der Geriatrie, Dr. Michael Krug.
„Wir Ergotherapeuten arbeiten zielgerichtet und personenbezogen, um Alltagsaktivitäten unter Berücksichtigung der Umwelt zu ermöglichen. Unser ergotherapeutischer Prozess basiert auf den Inhalten eines Kanadischen Inhaltsmodells (CMOP-E). Hierbei steht die Klientenzentrierung, welche sich durch eine gemeinsame Zielformulierung und eine gemeinsame Gestaltung des Therapieprozesses in Zusammenarbeit mit dem Patienten äußert, im Vordergrund. Unser Ziel ist es, durch individuelle und gezielte Therapiepläne, den Patienten bestmöglich in sein gewohntes Umfeld zu integrieren und seine Selbstständig zu erhalten“, erklärt Ergotherapeutin Tatjana Braun.
„Die Therapie ist betätigungsorientiert ausgerichtet. Das heißt, dass in der Therapie mit den Patienten gemeinsam, die für sie wichtigen Handlungen wieder erlernt werden. Dies können Alltagshandlungen, wie kochen, einkaufen oder einfach wieder der selbständige Gang zur Toilette sein“, fügt Ergotherapeutin Sanda Müller hinzu. In der Therapie verschaffen sich die Ergotherapeuten ein umfassendes Bild von den Patienten, indem der individuelle Tagesablauf vor der Erkrankung erfragt wird. Welche Handlungen haben die Patienten zuvor noch selbstständig ausgeführt? Mit dieser Fragestellung können sie individuell dort abgeholt werden, wo sie stehen. Durch diese Vorgehensweise fühlen sich die Patienten wertgeschätzt und nehmen motivierter am Therapieverlauf teil.