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Sonntag, 20. April 2025 Mediadaten
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Warburg (red). Hämorrhoiden können unangenehme Symptome verursachen, wie Brennen oder Jucken am After. Für Betroffene ist es oft mit Scham behaftet darüber zu sprechen, aber das Hämorrhoidalleiden ist behandelbar.

Etwa 80 Prozent der über 30-Jährigen leiden irgendwann im Leben an Hämorrhoiden mit unterschiedlich ausgeprägten Symptomen und Graden. Denn prinzipiell hat jeder Mensch Hämorrhoiden.

Was sind Hämorrhoiden?

"Jeder Mensch hat Hämorrhoiden", sagt Dr. Gerd-Uwe Neukamp, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Helios Klinikum Warburg. Bei Hämorrhoiden handelt es sich um schwammige, blutreiche Gefäßpolster, die unter der Enddarmschleimhaut angelegt sind. Sie gehören zum Verschlussapparat des Afters. "Ein Hämorrhoidalleiden beschreibt im klassischen Sinn vergrößerte oder tiefer getretene Hämorrhoiden, die bei den Betroffenen Beschwerden verursachen", sagt der Chefarzt.

Wie entstehen Hämorrhoiden?

Die Ursachen für vergrößerte Hämorrhoiden sind nicht exakt geklärt. Mögliche Gründe für das Entstehen sind:

  • starkes Pressen beim Stuhlgang, vor allem bei chronischer Verstopfung oder hartem Stuhlgang
  • Schwangerschaft
  • Übergewicht
  • sitzende Tätigkeit und Bewegungsmangel
  • ballaststoffarme Ernährung
  • ungenügende Flüssigkeitszufuhr
  • Alkoholkonsum
  • häufiger Durchfall
  • Symptome eines Hämorrhoidalleidens
  • hellrotes Blut im Stuhl
  • Blutspuren auf dem Toilettenpapier
  • Brennen
  • Juckreiz in Afterregion
  • Gefühl unvollständiger Stuhlentleerung
  • Stuhlverschmutzung der Wäsche
  • Nässen aus dem After
  • ggf. Schmerzen

Schweregrad des Hämorrhoidalleidens

Grad 1: Die Hämorrhoiden sind bereits vergrößert, fallen aber nicht nach außen vor. Der Schließmuskel ist normal oder erhöht. Betroffene nehmen vor allem die Blutung durch Blutspuren am Toilettenpapier bis zu erheblichen Absonderungen von hellrotem Blut wahr.

Grad 2: Die Hämorriden vergrößern sich weiter. Während der Stuhlentleerung werden sie aus dem After nach außen gepresst - ein sogenannter Prolaps oder Vorfall. Nach dem Stuhlgang ziehen sich die vorgefallenen Hämorriden wieder von selbst zurück.

Grad 3: Die Hämorriden ziehen sich in diesem Stadium nicht mehr zurück nach dem Stuhlgang. Sie müssen aktiv mit dem Finger zurückgeschoben werden. Zudem kann sich auch bei schwerer körperlicher Belastung oder längerem Laufen ein Vorfall bilden.

Grad 4: In diesem Stadium sind die Hämorriden dauerhaft sichtbar. Das Zurückschieben der vorgefallenen Hämorrhoiden mit dem Finger ist nicht mehr möglich.

Wie sieht die Hämorrhoiden-Behandlung aus?

Im Rahmen der Therapie gibt es verschiedene Verfahren, die je nach Hämorrhoiden Grad zum Einsatz kommen.

Veröden:

Hämorrhoidalleiden ersten und zweiten Grades bessern sich häufig schon mit der Umsetzung von Ernährungs- und Verhaltenstipps. In manchen Fällen ist allerdings auch eine Verödung notwendig. Der Eingriff ist schmerzfrei und kann ohne Betäubung durchgeführt werden.

Operativ:

Eine weitere Methode bei leichteren Haemorrhoidalvergrößerungen ist die Drosselung der Blutzufuhr der Knoten mit gleichzeitiger Geweberaffung durch eine Naht (Recto-Anal-Repair). Bei diesem Verfahren schrumpfen die vergrößerten Hämorrhoiden, da die Blutversorgung gezielt gedrosselt wird, zudem werden die vorgefallenen Gefäßpolster wieder reponiert.

"Bei sogenannten segmentalen Hämorrhoiden ab Grad 3 schneiden wir die Knoten ab oder schälen sie heraus", sagt Dr. Neukamp. Bei Bedarf kann bei diesem Verfahren das Gewebe der Afterschleimhaut gerafft werden.

Handelt es sich um einen zirkulären Befall, bei dem die Hämorrhoiden rund um den Darmausgang liegen bietet sich eine Klammernahtresektion nach Longo an. Bei dieser Methode entfernen die Operateure mit einem speziellen Klammernaht-Gerät einen ringförmigen Schleimhautstreifen. Die Ränder werden dabei durch das Gerät direkt wieder miteinander verbunden. Dadurch verringert sich zum einem der Blutzufluss zu den Gefäßpolstern. Zum anderen werden die Hämorrhoidenpolster in ihrer ursprünglichen, gesunden Position im oberen Darmausgang fixiert.

Medikamentös:

Je nach Art der Beschwerden und Befund können Entzündungen durch Zäpfchen gelindert werden. Ein begleitender Hautausschlag lässt sich durch eine angepasste Analhygiene und Salben bessern.

Hausmittel:

Insbesondere ballaststoffreiche Ernährung ist gut bei Hämorrhoidalleiden. Etwa mit Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst. Abführend wirken zudem Sauerkraut und eingeweichte Trockenfrüchte wie Pflaumen.

Weitere ballaststoffreiche Hämorrhoiden-Hausmittel sind Weizenkleie, Leinsamen oder indischer Flohsamen. In Kombination mit viel Flüssigkeit können die Quellstoffe im Darm gut aufquellen.

Wie kann ich Hämorrhoiden vorbeugen?

Stuhlregulierung durch Ballaststoffe, z. B. durch die Zugabe von Weizenkleie oder Flohsamenschalen Essgewohnheiten anpassen: ausreichend Trinken, ballaststoffreiche Lebensmittel, Obst und Gemüse Vermeiden von starkem Pressen und längeren Toilettensitzungen Gute Analhygiene, z. B. durch Sitzbäder oder Ausduschen Bewegung und Sport Schließmuskeltraining

Was sollten Schwangere beachten?

Auch Schwangere leiden öfters unter Hämorrhoiden, da das Absetzen von Stuhlgang erschwert sein kann. Sie sollten daher auf eine ballaststoffreiche Ernährung achten, ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen und sich viel bewegen. Wenn bereits Hämorrhoiden da sind, können lokale Schmerzsalben oder Gele die Beschwerden lindern.

Einmal Hämorrhoiden, immer Hämorrhoiden?

"Nein, wichtig ist, dass Betroffene einiges beachten, etwa die richtige Ernährung, eine Stuhlregulierung und ein angepasstes Verhalten bei der Stuhlentleerung. Wer das beachtet, kann sein Risiko für erneute Beschwerden deutlich senken", so der Warburger Arzt.

Dennoch kann es auch nach einer erfolgreichen Behandlung erneut oder an einer anderen Stelle zu einem neuen Hämorrhoidalleiden kommen.

Foto: Helios Klinikum Warburg

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