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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten
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Kreis Höxter (red). Weiße Blüten, ein dicker, grüner Stängel mit kleinen roten Flecken und dazu große, gezackte Blätter – so sieht der Riesenbärenklau aus, eine giftige und für den Menschen besonders gefährliche Pflanze. Ihr Saft kann bei Hautkontakt unter der Einwirkung von Sonnenlicht zu schweren Verbrennungen führen. Auch an den Ufern der heimischen Gewässer hat sich dieser botanische „Eindringling“ ausgebreitet. Der Kreis Höxter warnt deshalb vor dem Gesundheitsrisiko.

„Die Gefahr des Riesenbärenklaus, der wegen seiner Größe von bis zu vier Metern auch Herkulesstaude genannt wird, ist heimtückisch: Sein Pflanzensaft setzt nämlich den natürlichen Lichtschutzfaktor der menschlichen Haut herab“, erläutert Dr. Kathrin Weiß vom Kreis Höxter, Leiterin der Abteilung Umweltschutz und Abfallwirtschaft. Unter Einfluss von Sonnenlicht entwickeln sich oft erst Stunden oder Tage nach dem Hautkontakt teils schmerzhafte Brandwunden und Blasen, die schlecht abheilen und bleibende Hautschäden verursachen können. Sind größere Hautpartien betroffen, ist eine ärztliche Behandlung erforderlich. „Besonders gefährdet sind Kinder, die zwischen den großen Gewächsen spielen oder die Pflanzen wegen ihrer imposanten Blüten pflücken“, warnt sie.

Einsatz gegen Ausbreitung

„Aber nicht nur die Gesundheitsgefahr ist ein Problem. Der Riesenbärenklau bedroht auch die heimische Pflanzenwelt“, erklärt Dr. Weiß. Bereits seit 2014 kümmert sich der Kreis Höxter um die Bekämpfung des Eindringlings. In den letzten Jahren wurde die Landschaftsstation im Kreis Höxter damit beauftragt, die Bedrohung für heimische Arten in den Schutzgebieten einzudämmen, aber auch viele Ehrenamtliche bekämpfen seit Jahren den Riesenbärenklau. Eigentümer, auf deren Grundstücken die Pflanzen zu finden sind, werden aufgefordert, diese zu beseitigen.

Um Standorte der Herkulesstauden im gesamten Kreisgebiet zu erfassen und ihre weitere Ausbreitung zu verhindern, ruft der Kreis Höxter dazu auf, Bestände zu melden. „Bürgerinnen und Bürger sollten in Gärten oder auf Nutzflächen Ausschau nach dem Riesenbärenklau halten und aktiv dagegen vorgehen“, rät Dr. Weiß. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten. Der Kreis Höxter gibt daher auch Tipps, wie die Pflanze am besten bekämpft wird, ohne sich selbst zu gefährden. Wurzelstock ausgraben

Der Riesenbärenklau sprießt zeitgleich mit dem Rhabarber. Momentan hat er eine Größe von bis zu einem halben Meter erreicht. Der Kreis Höxter empfiehlt, die Pflanze im April und Mai zu bekämpfen. Am wirkungsvollsten kann sie durch Absägen und Ausstechen der Wurzel beseitigt werden. Dabei muss der Wurzelstock ausgegraben und durchtrennt werden. Dies geschieht am besten noch vor der Blüte, spätestens aber, wenn die Samenbildung beginnt. Die Pflanzenreste können nach dem Abtrocknen kompostiert werden, die Blütenköpfe müssen jedoch in einer Plastiktüte über den Hausmüll entsorgt werden, damit die Samen nicht nachreifen.

„Nur die Blüten abzuschneiden, hilft nicht“, so Dr. Weiß. „Denn der Riesenbärenklau kann sich schnell erholen und weitere Blüten nachbilden. Kommt eine Pflanze erst zum Blühen, werden an die 100.000 Samen im Umfeld verteilt. Diese Samen sind bis zu zehn Jahre lang keimfähig, so dass betroffene Flächen über viele Jahre bekämpft und kontrolliert werden müssen.“ Deshalb sollte mehrmals im Jahr überprüft werden, dass keine neuen Triebe aus dem Boden kommen. Zu beachten ist zudem, dass keine Pflanzenvernichtungsmittel verwendet werden dürfen, denn außerhalb landwirtschaftlicher Nutzflächen, in Gewässernähe und im privaten Bereich ist ihr Einsatz verboten.

Wer Fragen zur Bekämpfung des Riesenbärenklaus hat oder Pflanzenstandorte melden möchte, wendet sich an den Kreis Höxter, Telefon: 05271 / 965-4213.

Infokasten

Schutzmaßnahmen beachten

Bei der Bekämpfung der Pflanzen sind dichte Kleidung, Handschuhe und Schutzbrille erforderlich. Hautkontakt mit den giftigen Pflanzensäften sollte unbedingt vermieden werden. Sollte es doch dazu kommen, muss die betroffene Stelle schnellstmöglich mit Wasser abgespült und vor Sonne geschützt werden. Zudem sollte man sich nicht zu lange in größeren Beständen aufhalten, da die Ausdünstungen der Pflanzen zu Schwindel, Kopfschmerzen und Unwohlsein führen können.

Foto: Kreis Höxter

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