Warburg (red). Wenn Gebäude Geschichten erzählen könnten würde das Rathaus zwischen den Städten von einer bewegten Vergangenheit berichten. Seit 1568 diente das Gebäude in verschiedenen Funktionen als Rathaus, Mädchenschule, Lazarett, Knabenschule und Verwaltungssitz. Auch als Gefängnis diente das ehrwürdige Gemäuer viele Jahre. Zuletzt belegte der historische Verwaltungssitz den 6. Platz beim Wettbewerb um das schönste Rathaus in NRW.
Mit einem Escape-Room in einem der historischen Denkmäler möchte die Hansestadt Warburg nun einen neuen Erlebnisfaktor etablieren, der auf wahren Begebenheiten der Warburger Geschichte basiert. „Die Idee fundiert auf dem Konzept des entwickelten Wirtschaftsleitbildes, welches eine Erlebbarkeit der einmaligen historischen Stadt- und Denkmalstruktur mit neuen, modernen Projekten verwebt“, erklärt Wirtschaftsförderer Sören Spönlein. „Einfach ausgedrückt: nicht nur anschauen, sondern auch anfassen!“
Der Escape-Room ist ein Rätselspiel für Jung und Alt. Eingeschlossen in den ehemals als Kerker genutzten Räumlichkeiten unter dem Rathaus zwischen den Städten, muss der Besucher innerhalb von 60 Minuten viele knifflige Rätsel lösen, um den Weg in die Freiheit zu erlangen. Kann er das gestellte Rätsel lösen, findet er den Ausgang. Da bietet ein Rathaus aus dem 16. Jahrhundert eine große Projektionsfläche und die Spieler werden selbst Teil der authentischen Warburger Geschichte. Das neue Marketingformat richtet sich dabei an eine breite Zielgruppe aus Touristen, Familien und Freundeskreise.
„Als Stadt haben wir das nachhaltige Ziel, unsere Geschichte erlebbar zu machen“, beschreibt Bürgermeister Michael Stickeln das Vorgehen. „Denkmäler, wie die Holsterburg, sind beeindruckende Beispiele unserer reichhaltigen und spannenden Stadtgeschichte. Durch innovative und zeitgemäße Möglichkeiten möchten wir diese auch der Öffentlichkeit näherbringen und daher neue Plattformen, wie den Escape-Room, schaffen, um ein nachhaltiges Interesse, sowohl bei Einheimischen, als auch Touristen zu wecken.“
Bereits in diesem Jahr sollte der neue Erlebnisraum eröffnet werden, allerdings mussten die Planungen durch die Covid-19-Pandemie zwischenzeitlich ausgesetzt werden. „Die für den Bauantrag notwendige Begehung durch die Denkmalbehörde konnte lange nicht stattfinden und schlussendlich wäre eine Eröffnung in Zeiten von Corona nicht zielführend gewesen“, berichtet Wirtschaftsförderer Sören Spönlein. „Stattdessen werden wir uns nun auf das Frühjahr 2021 konzentrieren, um dann hoffentlich einen sorgenfreieren Start für unsere neue Erlebnisstation in Warburg zu haben.“
Foto: Stadt Warburg