Calenberg (red). Es gibt Jahre, in denen beim Schützenfest alles anders ist. Und zwar nicht nur dieses Jahr, in dem das Schützenfest wegen der Corona-Pandemie ausfallen muss. Auch während der Regentschaft der Calenberger Jubelkönigspaare vor vierzig und fünfzig Jahren war alles anders. 1970, als Marlis und Hans-Josef Rose die Calenberger Schützen regierten, konnte erstmals nicht mehr wie gewohnt in der Scheune am Feuerlöschteich gefeiert werden.
Stattdessen wurde der König auf der Calenberger Burg ausgeschossen, und gefeiert wurde erstmals in einem Zelt. Einige Neuerungen haben die Zeit überdauert: Seit damals beginnt das Schützenfest samstags besinnlich mit der Schützenmesse und der Ehrung der Gefallenen beider Weltkriege. Zehn Jahre später, als Marlis und Alfons Blömeke Königin und König waren, wurde wieder alles umgeworfen. Das Zelt hatte ausgedient: Erstmals feierten die Calenberger in der neu gebauten Holsterbachhalle. Vorbei die Zeit der schlechten Tanzflächen, „erstmals ein Schützenfest mit einwandfreien Toiletten“, wie der erste Vorsitzende des Vereins, Uwe Ahlemeyer, in seiner Dankesrede betonte.
Die Jubelpaare Rose und Blömeke haben die Calenberger nicht nur in Zeiten des Umbruchs regiert, sie haben auch eine Schützendynastie begründet. Ihre Kinder Stefan und Birgit Rose waren 2005 Schützenkönigspaar. Und Stefans Bruder Ingo regierte mit seiner Frau Katja 2001. Ein bisschen enttäuscht waren die Jubelmajestäten schon, dass sie nicht während des Festumzugs geehrt werden konnten.
„Aber es freut uns, dass der Verein für uns ein Sonderprogramm auf die Beine gestellt hat“, sagte Marlis Rose. Eine kleine Schützenabordnung ließ die Jubilare am Sonntag auf der Calenberger Burg hochleben. Bei dieser royalen Kulisse störte es auch gar nicht, dass ein kurzer Schauer die Ehrung verregnete. Und aufgeschoben ist schließlich nicht aufgehoben. „Wenn wir die Corona-Pandemie überstanden haben, feiern wir mit euch noch mal so richtig“, versprach der Vereinsvorsitzende Ahlemeyer.
Foto: Calenberger Schützen