Warburg (tab). Wenn der Bürgermeister seine silberne Amtskette trägt, dann ist es ein besonderer Anlass: Heinrich Hadding ist am Donnerstag, 31. August, der Kulturpreis der Hansestadt Warburg 2017 verliehen worden. Bürgermeister Michael Stickeln überreichte dem 45-jährigen Drehbuchautor (>Die Päpstin<) während einer Feierstunde im Saal des historischen Rathauses Zwischen den Städten die Urkunde. Heinrich Hadding wurde für sein kreatives Schaffen und seine Verdienste um die Filmkultur ausgezeichnet. Er ist der dritte Preisträger, dessen Wirken besonders gewürdigt wurde.
„Der Werdegang von Heinrich Hadding zeigt höchst anschaulich, dass er sich nie mit Stillstand zufrieden gegeben, sondern vielmehr immer wieder Neues ausprobiert und sich weiteren Herausforderungen gestellt hat“, stellte Bürgermeister Michael Stickeln in seiner Laudatio heraus: „Die beständige Weiterentwicklung hin zu einem heute im Filmbetrieb vielbeachteten und anerkannten Drehbuchautor ist da bloß die logische Folge und zudem der überaus verdiente Lohn aller vorangegangenen Mühen.“
1972 in Kassel geboren erfolgte im Jahr 1983 die Einschulung Heinrich Haddings am Gymnasium Marianum in Warburg. Das ohnehin schon früh vorhandene Interesse an Literatur und darstellender Kunst prägte sich im Laufe der Jahre weiter aus und verfestigte sich. Maßgeblich beteiligt an der Gründung der Theater-AG am Marianum 1992 widmete sich Heinrich Hadding dort seinem gewissermaßen „ersten Projekt“, nämlich einer von ihm selbst geschriebenen Bühnenversion des damaligen Kinofilms >Der Club der toten Dichter<. Betitelt mit „Carpe Diem“ brachte es dieses Erstlingswerk aufgrund seiner überzeugenden Inszenierung und des hieraus resultierenden großen Erfolges zu insgesamt fünf Aufführungen in der Schulaula. Das von ihm interpretierte Kindermusical „Die Kinder von Hameln“ gelangte im darauffolgenden Jahr bereits zu Aufführungen im Pädagogischen Zentrum.
Nach dem erfolgreich abgelegten Abitur folgte Heinrich Hadding konsequent seiner Leidenschaft, indem er in der Zeit von 1994-1997 im US-Bundesstaat New York am Ithaca College ein Filmstudium absolvierte und sich dort das vertiefende handwerkliche Rüstzeug für den weiteren beruflichen Lebensweg aneignete. Praktische Anwendung erfuhr dies noch 1997 mit der Inszenierung des >Cyrano de Bergerac< auf der Waldbühne Niederelsungen mit insgesamt 16 Aufführungen. Pünktlich zu Beginn des neuen Jahrtausends markierte der Umzug nach Köln im Jahr 2000 zugleich die Zusammenarbeit mit dem bekannten Regisseur Sönke Wortmann. Im Zuge dessen Filmprojekts >Das Wunder von Bern< übernahm Heinrich Hadding das Casting der Fußballspieler und wirkte zudem in der dramaturgischen Beratung der Handlung mit.
Ab 2001 startete dann die freiberufliche Drehbucharbeit des Heinrich Hadding, die in der Autorentätigkeit für die Adaption des Weltbestsellers >Die Päpstin< im Jahr 2008 sowie in gleicher Funktion für den an Weihnachten vergangenen Jahres in der ARD ausgestrahlten TV-Films >Der weiße Äthiopier< gipfelte. Aber auch als Autor für diverse Image- und Werbefilme, wie etwa für die Sparkasse oder den Deutschen Fußball-Bund, hat er sein beeindruckendes Talent schon vielfach unter Beweis gestellt. Seit 2013 besteht darüber hinaus seine Mitgliedschaft in der Deutschen Filmakademie und im Jahr 2016 erfolgte die Berufung in die Vorauswahljury für den Deutschen Filmpreis. Seit 2006 bereits lebt Heinrich Hadding mit seiner Ehefrau Stefanie und den beiden gemeinsamen Kindern wieder in Warburg und geht von dort aus seinen verschiedensten Projekten nach.
Fotos: Hubert Rösel