Ossendorf (red). Überraschend und unerwartet ist im Alter von 79 Jahren der ehemalige Ortsvorsteher, Ehrenoberbrandmeister und Ehrenoberst und Kommunalpolitiker Rudolf Koch verstorben. Bereits in jungen Jahren hat sich Rudolf Koch in den ortsansässigen Vereinen, der Feuerwehr sowie der Kommunalpolitik ehrenamtlich und uneigennützig eingebracht. Für das Allgemeinwohl und seine Mitmenschen hat er früh Verantwortung übernommen und gezeigt. Über ein halbes Jahrhundert ehrenamtliche Tätigkeit verdient den Respekt und die Anerkennung aller. Das Vereins- und Dorfleben war ihm stets eine Herzensangelegenheit und bestimmender Faktor im Leben des leidenschaftlichen Ortsvorstehers.
Seine Vita gestaltet sich spannend und beeindruckend: Über 60 Jahre Tätigkeit im Schützenverein Ossendorf, 16 Jahre Verantwortung als Schützenoberst, 1992 Ernennung zum Ehrenoberst, Auszeichnungen für seine Verdienste um das Schützenwesen in den Jahren 1978 und 1984. 1966 errang Rudolf Koch die Königswürde. Ein weiterer Baustein in seinem Leben war die Freiwillige Feuerwehr. 1959 trat er in die damalige Freiwillige Feuerwehr Ossendorf ein. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst leistetet er über 40 Jahre einen wichtigen, ehrenamtlichen Beitrag für den Schutz und das Wohl der Bürgerinnen und Bürger in Ossendorf und darüber hinaus. Davon 1973 bis 1984 – 11 Jahre in Leitender Verantwortung als Löschgruppenführer und 12 weiteren Jahren als stellvertretenden Löschgruppenführer von 1984 bis 1996. Zudem war er von 1975 bis zum Jahr 2000 der Pressewart der Freiwilligen Feuerwehr Warburg. Der Neubau des Feuerwehrhauses in den Jahren 1978/79 sowie die Beschaffung eines neuen Löschfahrzeuges waren herausragende Ergebnisse seines Einsatzes Für die Feuerwehr. 1995 wurde ihm das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold verliehen, 1996 wurde er zum Ehren-Oberbrandmeister ernannt und erhielt die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverband Höxter.
Von 2002 bis 2004 war er Vorsitzender des Heimatverein Ossendorf und vier Jahre Schöffe, 2009 bis 2013, am Amtsgericht Warburg.
Kommunalpolitisch war er über 45 Jahre tätig:
von 1999 bis 2014, drei Wahlperioden im Kreistag. Schwerpunkte seiner Arbeit waren die Weiterentwicklung und die Zukunftsfähigkeit der ihm anvertrauten Ortsteile sowie des Kreises Höxter.
Von 1969 bis 1971 war er Mitglied im Rat der Gemeinde Ossendorf.
Im Rat der Stadt Warburg vertrat er die Ossendorfer Interessen von 1984 bis 1989. Parallel war er Ortsvorsteher seiner Heimatgemeinde.
Viele Jahre im Vorstand des CDU-Stadtverbandes Warburg und des CDU-Ortsverbandes Ossendorf.
Für seine über 50-jährige ehrenamtliche Tätigkeit auf den verschiedensten Ebenen und für die früh übernommene Verantwortung zum Wohl der Allgemeinheit, wurde ihm im Jahr 2012 durch Landrat Friedhelm Spieker das Verdienstkreuz 1. Klasse am Bande verliehen. Neben seinem vielseitigen öffentlichen ehrenamtlichen Engagement war Rudolf Koch vielen Menschen im Warburger Land als Versicherungskaufmann jahrzehntelang ein kompetenter und zuverlässiger Ansprechpartner. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Arbeitsleben hat er seine Versicherungsbüros in Warburg und Scherfede aufgebaut und weiterentwickelt, die nun in zweiter Generation von seinem Sohn weitergeführt werden. Mit Rudolf Koch verliert Ossendorf eine Persönlichkeit, die viel für Ossendorf, Warburg und den Kreis Höxter geleistet und getan hat.