Warburg (tab). Am Mahnmal auf dem Judenfriedhof in Warburg haben am Volkstrauertag, 18. November, Pastorin Patrizia Müller und Bürgermeister Michael Stickeln der Toten der beiden Weltkriege gedacht und Kränze für die jüdischen Opfer des Naziregimes niedergelegt. Begleitet wurden sie dabei von Abordnungen der Schützen, der Feuerwehr, der Reservistenkameradschaft und des Technischen Hilfswerkes (THW). Für musikalische Beiträge sorgten während der Feierstunde auf dem Burgfriedhof das Warburger Stadt- und Jugendorchester und der Männerchor Warburg. „Die Namen der Toten sind am alten Ehrenmal kaum mehr zu lesen. 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges gibt es wohl niemanden mehr, der die Opfer persönlich gekannt hat“, sagte Pastorin Patrizia Müller in ihrer Gedenkrede: „Mit jedem weiteren Jahr, das vergeht, rücken sie ins Vergessen, werden sie zu Toten der Geschichte.“ Bürgermeister Michael Stickeln machte in seiner Schlussrede deutlich, wie wichtig ein Zeichen gegen das Vergessen ist. „Wenn wir das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt ernst nehmen, dann ist es unsere Aufgabe und Verpflichtung, nicht die Augen vor Hass und Gewalt zu verschließen, sondern einzuschreiten, wenn Mitmenschen oder die Grundrechte bedroht sind. Frieden und Menschenrechte brauchen Menschen, die für sie eintreten - immer und überall“, sagte Michael Stickeln.
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Nicht die Augen verschließen
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