Warburg (red). Ein wichtiger Tag für den Radverkehr: NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer übergab die Förderbescheide für den Ausbau interkommunaler Radwege an die Vertreter der drei Städte aus dem Südkreis Höxter. Die Städte Borgentreich, Willebadessen und Warburg erhalten damit Unterstützung für gleich mehrere Projekte, die künftig sichere und attraktive Verbindungen zwischen den Kommunen schaffen. Gemeinsam mit Beteiligten aus Politik, Verwaltung und lokalen Akteuren wurde damit der Grundstein für eine bessere, sichere und klimafreundliche Mobilität im Kreis Höxter gelegt.
Mit dem Neubau eines Radwegs zwischen Dössel und Lütgeneder, der Verbindung zwischen Borlinghausen und Bonenburg sowie dem Ausbau der Radwege in die westliche Kernstadt Warburg wird der Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur weiter vorangebracht.
Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, betont die Bedeutung interkommunaler Zusammenarbeit: „Gerade im ländlichen Raum zeigt sich, wie wichtig Zusammenarbeit über Stadtgrenzen hinweg ist. Die drei Kommunen setzen hier ein starkes Zeichen. Mit vereinten Kräften schaffen sie sichere und alltagstaugliche Radwege, die Menschen verbinden, den Radverkehr stärken und die Lebensqualität in der Region nachhaltig verbessern.“
„Radfahren hat in den vergangenen Jahren auch bei uns im ländlichen Raum immer mehr an Bedeutung gewonnen. Dank der Förderung des Landes und eines mit den Nachbarkommunen gut abgestimmten Radwegekonzept der Hansestadt Warburg greifen wir diesen Bedarf auf und ermöglichen so neue Verbindungen und Verbesserungen im Radwegealltag,“ ergänzt Bürgermeister Tobias Scherf.
Radweg zwischen Dössel und Lütgeneder
Die Städte Warburg und Borgentreich realisieren gemeinsam den Neubau eines rund 3,1 Kilometer langen Radwegs zwischen den Ortsteilen Dössel und Lütgeneder.
Überdurchschnittlich starke Pendlerbewegungen im Kfz- & Busverkehr zeigen, dass beide Städte bereits jetzt eng miteinander verknüpft sind. Der Verkehr auf dieser Achse soll zukünftig unter anderem durch einen höheren Radverkehrsanteil deutlich nachhaltiger werden. Um dies zu erreichen, muss zuerst eine attraktive und vor allem durchgehende RV-Infrastruktur geschaffen werden.
„Künftig können Radfahrer die unübersichtliche Landesstraße L552 und die besonders gefährlichen Kurven und Kuppen meiden“, erklärt Bürgermeister Tobias Scherf. „Der neue Radweg wird in rund 600 Metern Abstand zur Straße verlaufen und damit für eine bessere Verbindung, deutlich mehr Sicherheit sowie eine gute Verbindung zwischen den Dörfern sorgen.
Geplant ist ein eigenständiger asphaltierter Radweg auf kommunalen Flächen, der an der Stadtgrenze ein Fließgewässer mit einer neuen Brücke queren wird.
Dabei greifen die Planungen vollständig auf bestehende Wegeverbindungen zurück, die entsprechend den Anforderungen ausgebaut werden. Der Anteil der neu zu versiegelnden Fläche bleibt dabei mit unter 20% der Gesamtfläche gering.
Radweg zwischen Borlinghausen und Bonenburg
Die Städte Willebadessen und Warburg schließen mit dem Neubau eines rund 1 Kilometer langen Radwegs zwischen den Ortsteilen Borlinghausen und Bonenburg eine weitere Lücke im interkommunalen Radnetz. Damit entsteht eine direkte Verbindung auf der Achse Willebadessen–Scherfede, die künftig eine attraktive Alternative zum motorisierten Individualverkehr bieten wird.
Bislang mussten Radfahrende auf dieser Strecke einen deutlichen Umweg über die Kreisstraße in Kauf nehmen. Die Ein- und Ausfahrten sowie ein Bahnübergang mit Halbschranken ohne akustische Warnsignale stellten dabei erhebliche Gefahren für den Radverkehr dar. Der neue Radweg wird mit drei Metern Breite als eigenständige asphaltierte Trasse entlang der Bahnstrecke Hamm–Kassel verlaufen. Damit entsteht ein sicheres und komfortables Angebot für Alltagsradlerinnen und -radler, das gleichzeitig die klimafreundliche Mobilität in der Region stärkt.
Von den rund 1.000 Metern des Ausbauabschnitts werden etwa 400 Meter als neuer Lückenschluss zwischen zwei Wirtschaftswegen neu angelegt. Die verbleibende Strecke verläuft über bereits bestehende Wege, die den Anforderungen entsprechend ausgebaut werden sollen.
Ausbau der Radwege in die westliche Kernstadt Warburg
Mit dem Ausbau von insgesamt rund 3,5 Kilometern Radwegen entlang der Alten Twiste, des Werkgrabens und der Diemel sowie in den Verlängerungen von Stiepenweg und Wachtelpfad verbessert die Hansestadt Warburg die Anbindung der westlichen Stadtteile an die Kernstadt. Damit wird eine wichtige Verbindung auf der sogenannten „Diemelachse“ geschaffen, die nicht nur die bevölkerungsreichsten Ortsteile Scherfede, Rimbeck, Ossendorf, Germete und Warburg miteinander verbindet, sondern auch Anschluss an überregionale Routen wie den Diemelradweg und den R8 im Radnetz NRW bietet.
Die geplanten Wege dienen zugleich als direkte Alltagsverbindung für zahlreiche Betriebe, Schulen und künftig auch das neue inklusive Quartier „Laurentiushöhe“. Bereits heute zeigen Verkehrszählungen und Rückmeldungen aus der Bürgerschaft, dass die bestehenden Wirtschaftswege dringend ausgebaut werden müssen. Geplant ist daher ein Ausbau auf bis zu vier Meter Breite mit stabiler Tragschicht, Begegnungsverkehr, Markierung und Beleuchtung. Ergänzend soll eine Ausweisung als Fahrradzone erfolgen. Die Streckenführung erfolgt auch hier zu 100% über vorhandene Wege, der Anteil der Neuversiegelung liegt bei rund 20%.
Federführend tätig in der Beantragung der Gelder für den Ausbau der Radverkehrsverbindungen aus Mitteln der Förderrichtlinie Nahmobilität NRW und dem „Sonderprogramm Stadt und Land“ des Bundes war die Hansestadt Warburg.
Kosten und Förderungen
- Mit den drei Förderprojekten investieren die beteiligten Kommunen gezielt in eine sichere, alltagstaugliche und klimafreundliche Mobilitätsinfrastruktur.
- Insgesamt werden rund 7,5 Kilometer Radwege-Strecke neu- oder ausgebaut, bei einer Gesamtinvestition von voraussichtlich rd. 3,4 Mio. €, einer Fördersumme in Höhe von rd. 2,7 Mio. € durch den Bund und einem Eigenanteil der drei Städte in Höhe von rd. 0,7 Mio. €.
- Alle drei Projekte werden durch das Programm: Förderrichtlinie Nahmobilität NRW mit dem „Sonderprogramm Stadt und Land“ (Bundesmittel) gefördert.
- Neubau und abschnittweise grundhafte Sanierung von Geh-/Radwegen zwischen Warburg-Dössel und Borgentreich-Lütgeneder:
Voraussichtliche Gesamtkosten: 1.018.200 €
Höhe der Zuwendung (80%): 814.600 € - Neubau eines selbständigen Geh- und Radweges
zwischen Willebadessen-Borlinghausen und Warburg-Bonenburg:
Voraussichtliche Gesamtkosten: 663.700 €
Höhe der Zuwendung (80%): 531.000 € - Ausbau der Geh- und Radverkehrsverbindungen entlang der Alten Twiste und des Werkgrabens sowie in den Verlängerungen von Stiepenweg und Wachtelpfad in der westlichen Kernstadt der Hansestadt Warburg:
Voraussichtliche Gesamtkosten: 1.733.400 €
Höhe der Zuwendung (80%): 1.386.700 €
Foto: Stadt Warburg