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Sonntag, 29. Dezember 2024 Mediadaten
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Kreis Höxter-Lippe (TKu). In fast allen Lebensbereichen sorgt die Digitalisierung gerade für einen tiefgreifenden Wandel. Für den Ländlichen Raum ergeben sich dadurch große Chancen in Hinblick auf Teilhabe und Lebensqualität. Die Bürgerinnen und Bürger in den Ortschaften digital zu vernetzen und damit die Daseinsvorsorge, das Ehrenamt und die Mobilität zu stärken wird gerade bei dem kreisübergreifenden Projekt „Smart Country Side“ in den Kreisen Höxter und Lippe erprobt. Landrat Friedhelm Spieker stellte das Vorhaben jetzt gemeinsam mit Projektleiter Michael Stolte und Projektmanagerin Heidrun Wuttke von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter (GfW) und 15 weiteren Beteiligten in einer großen Pressekonferenz vor. Insgesamt 16 Dörfer (6 in Höxter und 10 in Lippe) testen derzeit neue digitale Anwendungen als bundesweite Referenzregion für die Digitalisierung im ländlichen Raum. „Besonders Hilfsbedürftige und ältere Menschen in den Ortschaften sollen von diesem Projekt profitieren, in dem die Gemeinschaft mehr zusammenrücken und sich besser digital vernetzten soll“, sagt die Projektmanagerin Heidrun Wuttke.

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und das Land Nordrhein-Westfalen gefördert und im Kreis Höxter von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung betreut. „Mittlerweile befinden wir uns nach fast einem halben Jahr in der dritten Phase der Umsetzung“, erklärt Projektleiter Michael Stolte. Im Kreis Höxter sind die sechs Bundesgold-Dörfer Eversen, Merlsheim, Ovenhausen, Sandebeck, Rösebeck und Wehrden an an dem Projekt beteiligt. Zukünftig sollen aber alle Dörfer von den Erfahrungen der Proberegionen profitieren, sagt Projektmanagerin Heidrun Wuttke. Mehr als 100 Bürgerinnen und Bürger bilden sich derzeit ehrenamtlich als sogenannte „Dorfdigitalexperten“ in Kursen weiter, die sechs Module umfassen und von den Volkshochschulen des Kreises Höxter und dem Zukunftszentrum Holzminden-Höxter durchgeführt werden. „Diese Dorfdigitalexperten sind die Pioniere, die ihr Wissen an Andere weitergeben sollen“, sagt Heidrun Wuttke.

Phase 3 ist gestartet und sieht wie folgt aus: Für alle sechs Orte im Kreis Höxter soll in den nächsten 15 Monaten eine gemeinsame digitale Plattform entstehen, über die aktuelle Informationen zum Dorf, den Vereinen und der Kommune abgerufen werden können. Ein digitaler Marktplatz soll den Bürgern zudem Kommunikation in Echtzeit ermöglichen, Termine und Neuigkeiten können hier ausgetauscht oder aber Mitfahrgelegenheiten angeboten werden. „Drei innovative Umsetzungsprojekte stärken die Dorfgemeinschaft ganz besonders“, erläutert die Projektmanagerin Heidrun Wuttke. „Das sorgende Dorf“ ist eine digitale Kümmerer-Plattform für alle hilfsbedürftigen Menschen, zu denen auch Alleinerziehende, Kranke, Ältere sowie Menschen in Krisensituationen zählen. Es ist angedacht sogenannte „Dorfhilferufe“ digital umzusetzen für Hilfesuche jeglicher Art. Die digitale Kirchenplattform „Smart Church“ bringt die Kirche mit ihren zahlreichen Angeboten ins Netz und ermöglicht ein neues Miteinander von Jung und Alt. Für alle diejenigen, die sich im ländlichen Raum niederlassen wollen, wird es eine digitale Immobilien-Plattform geben, die ansässige Eigentümer und neue Bauherren miteinander vernetzt.

„Das Projekt Smart Country Side sieht die Nutzung von Apps für Smartphones oder den PC vor, die leicht nutzbar und auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Nutzer in ländlicher Umgebung zugeschnitten sind. Durch dieses Projekt soll die Teilhabe und die Daseinsvorsorge verbessert und gestärkt werden“, erklärt Michael Stolte. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat die Fördermittel für den Kreis Höxter auf 2,25 Millionen Euro aufgestockt und das Modellvorhaben bis Ende 2019 verlängert, um den ländlichen Raum weiter zu stärken. Landrat Friedhelm Spieker überreichte nun den offiziellen Zuwendungsbescheid für die Maßnahme „Stärkung digitaler Kompetenz“ an den Vertreter der VHS im Kreis Höxter, Dr. Andreas Knoblauch-Flach. „Dieses interkommunale Kooperationsprojekt hat Leuchtturmcharakter“, betonte Landrat Friedhelm Spieker. Spieker fasste abschließend die Vorteile und nachhaltigen Effekte des Projektes Smart Country Side zusammen: „Bei erfolgreicher Umsetzung schaffen die beteiligten Dörfer sogenannte Blaupausen, von denen andere Orte in der Region und darüber hinaus profitieren können. Sie zeigen beispielhaft auf, wie die Chancen der Digitalisierung vielseitig genutzt werden können, um fit zu werden für die vernetzte Zukunft.

Fotos: Thomas Kube

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