Höxter (red). Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL ist im Kreis Höxter hauptsächlich für die Auszeichnung der familienfreundlichen Unternehmen oder den Wirtschaftsdialog bekannt. Das tatsächliche Portfolio, des hier von Gerrit Fischer betreuten Projekts, umfasst aber noch viele weitere Themen. Die Kernaufgabe ist, die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen zu bestärken und die beruflichen Chancen von Frauen zu erhöhen. Daraus entstehen Veranstaltungen zum Thema Ausbildung, Wiedereinstieg in das Berufsleben, Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, Vereinbarkeit von Beruf und Familie und gendersensible Einstellungsverfahren. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern, der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und der Gleichstellungsstelle im Kreis Höxter, kommen in normalen Jahren schon mal 12 Veranstaltungen zusammen.

Nicht so in 2020. Fünf Veranstaltungen mussten allein im ersten Halbjahr abgesagt und umgeplant werden. Darunter auch die beliebte Zertifikatsübergabe für die familienfreundlichen Unternehmen.

Aus dem Homeoffice wurden dann neue Veranstaltungsformate konzipiert und schon im April konnten die ersten Online Formate durchgeführt worden. „Mein erstes Online-Seminar habe ich aus dem Wohnzimmer gehalten“ erklärt Fischer „Ich musste ein bisschen umbauen aber die Technik hat reibungslos funktioniert und vor allem haben die Teilnehmenden super mitgemacht. Für mich der perfekte Start.“

Der Umstieg auf Online-Seminare ist ein Erfolg. „Unsere Themen sind grade brandaktuell, ob es Führen aus der Ferne ist, arbeiten in virtuellen Teams, das Thema mobiles Arbeiten oder Arbeitszeitgestaltung, wenn Schichtmodelle auf einmal auch in Büros umgesetzt werden „müssen“ und die Befürchtung, dass der Austausch durch die virtuelle Umgebung leidet, konnte inzwischen wiederlegt werden. Die Teilnehmenden können über ihr Mikrofon direkt mitreden oder Fragen in den Chat schreiben. Außerdem gibt es eine Reihe von Tools, die den Dialog unterstützen. Digitale Pinnwände helfen beim Sammeln von Ergebnissen, große Gruppen können in kleine „Räume“ aufgeteilt werden und dort Gruppenarbeiten machen, Meinungen können über Abfrageprogramme eingeholt und die Ergebnisse live eingespielt werden. 

Am 18. August findet die nächste digitale Veranstaltung für die Unternehmen im Kreis Höxter statt. Thema ist „Familienfreundliche Ad-hoc-Lösungen nachhaltig in die Unternehmenskultur integrieren“.

In den letzten Monaten ist klar geworden, wie wichtig eine funktionierende Kinderbetreuung ist und dass die zu pflegenden Angehörigen während der eigenen Arbeitszeit betreut werden. Als das auf einmal weggefallen ist, sind Unternehmen kreativ geworden und haben Lösungen für ihre Beschäftigten gefunden. Bevor diese jetzt wieder in der Schublade verschwinden, gibt Referentin Christiane Flüter-Hoffmann vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. einen Impuls und zeigt am Beispiel des mobilen Arbeitens, was bei der Einführung neuer Arbeitsmodelle berücksichtigt werden muss und wie diese nachhaltig in die Unternehmenskultur integriert werden können.   

Ein Fokus wird in der Veranstaltung auch auf den Austausch zwischen den Unternehmen  gelegt. „Erfahrungsberichte oder Ideen von Unternehmen haben einen großen Mehrwert für die anderen Teilnehmenden, deshalb ist es mir wichtig, dass die familienfreundlichen Unternehmen - und alle die sich für das Thema interessieren - auch untereinander sprechen können.“ ergänzt Fischer zum Ablauf und regt die Fach- und Führungskräfte der Unternehmen aus dem Kreis Höxter an, sich auf www.frau-beruf-owl.de anzumelden oder sie für weitere Informationen zu kontaktieren Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Auch wer im Verteiler des Kompetenzzentrums aufgenommen werden möchte, um zukünftig über die Angebote und Veranstaltungen informiert zu werden, kann sich bei ihr melden.

Gerrit Fischer und das ganze Team des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL freuen sich, wenn auch wieder Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden können, denn persönliche Gespräche und das Netzwerken sind wichtige Bestandteile ihrer Veranstaltungen. Ganz verzichten wollen sie auf die Online-Formate aber nicht mehr - sie sind eine gewinnbringende Ergänzung zum Portfolio.

Foto: GfW