Willebadessen (red). Das Christliche Bildungswerk DIE HEGGE in Willebadessen-Niesen hat soeben neben der Erneuerung seines Qualitäts-Gütesiegels zusätzlich das Zertifikat für BNE erhalten. BNE bedeutet Bildung für nachhaltige Entwicklung; diese Ausrichtung der Bildungsarbeit und Haushaltung wurde nun erstmals von der Zertifizierungsstelle Gütesiegelverbund Weiterbildung geprüft, und die HEGGE gehört zu den ersten beiden Einrichtungen in NRW, denen dieses besondere Qualitätssiegel in einer Urkunde überreicht wurde.
Doch worum geht es bei BNE ? BNE erhält weltweit und auch in Deutschland eine zunehmende Bedeutung und soll in allen Bildungsbereichen verankert werden. Das BNE-Bildungsverständnis orientiert sich an der Agenda 2030, die von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde und die die Förderung einer nachhaltigen gesellschaftlichen Entwicklung zur zentralen Aufgabe erklärt hat. BNE zielt mit Bezug auf die globalen Herausforderungen darauf ab, die Risiken einer nicht-nachhaltigen Entwicklung und im Alltag wahrnehmbare Gefährdungen zu analysieren. Daraus sollen verantwortbare und nachhaltige Zukunftsoptionen entwickelt werden, die das Ökosystem als Lebensgrundlage schützen und erhalten und ein nachhaltiges und verträgliches Wirtschaften ermöglichen. Diese sollen sozial verträglich und intergenerationell sein und globale Perspektiven berücksichtigen.
„Das ist eine große Herausforderung, der wir uns auf der Hegge stellen. Vorausschauendes und systemisches Denken sind nötig. Die Reflexion von Werthaltungen und Lebensweisen gehören zur Grundausrichtung unseres Hauses.“ so Dagmar Feldmann, die inzwischen BNE-Beauftragte der Hegge ist. „Für uns ist die Regel des Heiligen Benedikt Richtschnur im Alltag und es finden sich viele Parallelen zu den Ideen von BNE“, ergänzt Dorothee Mann, Oberin der Hegge-Gemeinschaft und Leiterin des Christlichen Bildungswerkes. „Das betrifft alle Bereiche wie Personalführung, Bildungsarbeit, Hauswirtschaft und Organisation“.
Und was heißt das konkret? Beim Einkauf wird darauf geachtet, dass möglichst wenig Verpackungsmüll entsteht. Es werden möglichst wenige Nahrungsmittel weggeworfen. Das Essen wird von einem gut ausgebildeten Hauswirtschaftsteam aus frischen und möglichst aus regionalen Lebensmitteln hergestellt. Äpfel und Birnen werden direkt auf der Hegge erzeugt und verarbeitet. Auch Blumenschmuck wird möglichst aus dem eigenen Garten zusammengestellt. Putzmittel stellen die Mitarbeiterinnen aus wenigen umweltverträglichen Komponenten her.
Die Bildungsarbeit will zur Mündigkeit in der Lebensgestaltung sowie zu gesellschaftlichem und kirchlichem Engagement ermutigen und befähigen. Bei bestehenden, bewährten Seminaren werden mehr Aspekte von BNE eingebracht. Ein Teil der Seminare richtet sich inhaltlich und methodisch dezidiert an BNE aus. So werden im März ein Seminar zur Gemeinwohl-Ökonomie und eine Tagung zum Klimawandel angeboten.
In der Organisation der Hegge wird Wert auf Transparenz und Partizipation gelegt. Kooperation vor Konkurrenz liefert die besten Arbeitsergebnisse, davon ist das Team der Hegge überzeugt.
Die neu gegründete AG Nachhaltigkeit entwickelt neue Ideen für die Umsetzung von BNE in den verschiedenen Qualitätsbereichen.
Das BNE-Zertifikat erkennt die bisherigen Bemühungen der Hegge an und spornt zugleich an, das Bildungshaus weiterzuentwickeln, getreu dem Motto „Was gut ist, soll noch besser werden.“
Nähere Informationen unter: https://die-hegge.de/home/bildungswerk/nachhaltigkeit/
Foto: HEGGE