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Samstag, 23. November 2024 Mediadaten
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Der Steinpilz: Lecker, aber legal nur auu00dferhalb von Naturschutzgebieten zu pflu00fccken. Foto: Jan Preller, Wald und Holz NRWu2028

Warburg (red). Über das „Herbstwetter“ in diesem Sommer freuen sich nicht alle. Doch die feuchtwarme Witterung der vergangenen Wochen hat auch positive Seiten: Viele Bäume tragen schon jetzt reichlich Früchte und auch Pilze sprießen deutlich früher aus der Erde als sonst. „Üblicherweise liegt die Hochsaison der Pilze im September und Oktober“, sagt Jan Preller, Wald und Holz NRW: „In diesem Jahr sind einige Pilze jedoch wegen der günstigen Wetterbedingungen rund vier Wochen früher dran“. Pfifferlinge, Steinpilze, Perlpilze und Hexenröhrlinge sind jetzt schon im Wald zu finden und versprechen eine gute Pilzsaison.“ Die Forstleute von Wald und Holz NRW freuen sich über interessierte Waldbesucherinnen und -besucher, weisen aber auch darauf hin, dass beim Pilzesammeln einige Regeln zu beachten sind. Denn viele Pilzarten stehen unter Schutz: Grundsätzlich darf nur in geringen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden – höchstens ein Kilogramm gilt als Richtschnur.?In Naturschutzgebieten ist das Pilzesammeln generell verboten. Aber auch dort, wo junge Bäume stehen, ist das Betreten des Waldes grundsätzlich nicht erlaubt. Zudem gilt für einige seltene und geschützte Speisepilzarten ein Sammelverbot; dazu gehören unter anderem Sommer-Röhrling, Kaiserlinge und Trüffel. Pilze sind das ganze Jahr als unterirdisches Geflecht (Myzel) im Waldboden vorhanden und erfüllen dort wichtige Aufgaben. Der auf dem Waldboden stehende Fruchtkörper ist nur ein paar Wochen im Jahr zu sehen. Einige Pilzarten leben als Parasiten an Pflanzen, Tieren oder anderen Pilzen und können zum Absterben dieser Wirte führen. Dazu gehören auch Speisepilze wie der Hallimasch. Er kann lebende Bäume befallen und zum Absterben bringen. Pilze fördern aber auch einen funktionierenden Stoffkreislauf. „Pilze sind beispielsweise dafür verantwortlich, dass altes Holz, Laub und Nadeln zersetzt werden. Sie sorgen dafür, dass organisches Material in den Kreislauf des Lebens zurückgeführt wird. Ohne sie würde die Streuschicht auf dem Boden immer dicker und die Wälder würden in den Unmengen anfallender organsicher Stoffe regelrecht ersticken“, erklärt Preller.

Pilzsammler müssen sich auskennen: Wer sich zum Pilze sammeln in den Wald begibt, muss sich gut auskennen. In NRW wachsen 3.615 sogenannte Großpilzarten. Das sind Pilze, deren Fruchtkörper mit bloßem Auge gut erkennbar ist. Rund 100 davon sind giftig, wobei einige hochgiftig, andere weniger giftig sind. Die meisten sind ungenießbar. Nur ein paar Dutzend eignen sich für ein schmackhaftes Pilzgericht. Für Pilzsammler reicht es nicht, sich auf Abbildungen zu verlassen. Denn viele leckere Speisepilze haben hochgiftige Doppelgänger, deren Gifte zeitverzögert und im schlimmsten Fall tödlich wirken. Der Grüne Knollenblätterpilz ist besonders häufig Verursacher schwerster Vergiftungen. Daher sollten nur fachkundig geschulte Menschen Pilze sammeln. Entsprechende Seminare bieten die Regionalforstämter und Waldinformationszentren von Wald und Holz NRW an. Im Hammerhof in Scherfede finden in den Pilzwochen vom 8. bis 22. Oktober sogar viele verschiedene Veranstaltungen zum Thema statt. Weitere Informationen: www.wald-und-holz.nrw.de/termine.

 Über Wald und Holz NRW: Wald und Holz NRW ist Teil der Forstverwaltung des Landes Nordrhein- Westfalen. Der dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MULNV) nachgeordnete Landesbetrieb hat seinen Hauptsitz in Münster. Zuständige Ministerin ist Christina Schulze Föcking. Bei Wald und Holz NRW arbeiten fast 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 300 Försterinnen und Förster in den Forstrevieren. Zu Wald und Holz NRW gehören 14 Regionalforstämter, das Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald und der Nationalpark Eifel. Wald und Holz NRW kümmert sich um die Belange des Waldes. Dazu gehören Erhalt und Förderung des Waldes in NRW, Beratung und Betreuung des privaten und kommunalen Waldbesitzes, Bewirtschaftung von 124.000 Hektar landeseigenen Waldflächen sowie Forschung in den Bereichen Wald, Holzverwendung und Klima. Zum Aufgabengebiet zählen außerdem Umweltbildung, Überwachung der Einhaltung der geltenden Rechtsvorschriften im Wald auf der gesamten Waldfläche Nordrhein-Westfalens (935.000 Hektar) und die Förderung der Wald- und Forstwirtschaft in NRW.

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