Germete (red). Anfang März fand das 18. Gespräch zwischen der Stadtverwaltung Warburg, unter Leitung von Bürgermeister Tobias Scherf, und Vertretern der Landwirtschaft statt. Das Treffen, welches auf dem Hof Leifert in Germete abgehalten wurde, diente dem intensiven Austausch über aktuelle Herausforderungen und Projekte in der Region.
Im Fokus der Diskussion standen die Haushaltslage der Stadt, die Entwicklungen in den Bereichen Windenergie und Freiflächenphotovoltaik, das Erdverkabelungsvorhaben Rhein-Main Link, die Ausbauplanung der B252 sowie die allgemeine Situation der Landwirtschaft.
Windkraftausgleich für Bürgerinnen und Bürger
Bürgermeister Scherf eröffnete die Gesprächsrunde mit einem Überblick über die Haushaltssituation, die unter anderem durch eine Erhöhung der Grundsteuern und eine Kürzung des Straßenbudgets gekennzeichnet ist. Im Bereich der Windenergie strebt die Stadt eine Vereinbarung zur Beteiligung nach den Grundlagen des neuen Bürgerenergiegesetzes an und hofft somit einen Ausgleich für die direkt betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu erwirken.
Erdverkabelungsvorhaben Rhein-Main Link
Das Erdverkabelungsvorhaben Rhein-Main Link, welches durch das Stadtgebiet Warburg führen wird, war ebenfalls Gegenstand der Diskussion. Die Stadt wurde aufgefordert, bis zum 30. Juni 2024 eine Stellungnahme zum Trassenverlauf abzugeben. Die Landwirtschaftsvertreter äußerten Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen der Erdverkabelung auf den Boden und die Landwirtschaft.
B252-Ausbau mit Berücksichtigung landwirtschaftlicher Interessen
Die Planungen für den Ausbau der B252 zwischen Warburg und Hohenwepel sowiedie damit verbundene Umleitung wurden besprochen. Demnach verzichtet der Kreis Höxter auf die Ausweisung einer Kraftfahrtstraße, was schnelleren landwirtschaftlichen Verkehr ab 40 km/h ermöglichen wird. Die Herausforderung für landwirtschaftliche Fahrzeuge, die z.B. 25 km/h fahren, bleibt so jedoch bestehen. Es wurde die Anregung gegeben, dass sich die Hansestadt Warburg, die Landwirtschaftskammer und der Landwirtschaftsverband nochmals gemeinsam mit Straßen NRW zusammensetzen sollten, um die Berücksichtigung landwirtschaftlicher Interessen und die Notwendigkeit einer Querungsmöglichkeit der Strecke deutlich zu machen.
Mehr Kooperation von Landwirtschaft und Verwaltung
Zur allgemeinen Situation der Landwirtschaft berichteten die Vertreter von aktuellen Herausforderungen, wie dem Einfluss des Krieges in der Ukraine auf den Getreidepreis. Es wurden auch konkrete Fragen und Anregungen, wie die Sanierung der Anton-Böhlen-Straße und die Nutzung der alten Zuckerfabrik, thematisiert.
Des Weiteren wurden aktuelle Vorgaben zum Aushub der Wassergräben diskutiert, wobei die neuen Regelungen zur Entsorgung von Aushubmaterial als Herausforderung für die Stadt und Landwirtschaft identifiziert wurden. Hier gilt es in Zukunft in enger Kooperation zusammen zu arbeiten.
Das Treffen endete mit dem Dank des Bürgermeisters für die gute Zusammenarbeit und dem gemeinsamen Ziel, durch Dialog und Kooperation die Entwicklungen in Warburg positiv zu gestalten. Bürgermeister Tobias Scherf betonte in seinen Schlussworten die Bedeutung des offenen Dialogs: "Diese Treffen sind eine hervorragende Gelegenheit, mit den Vertretern der Landwirtschaft in den direkten Austausch zu kommen und gemeinsam Lösungswege zu erarbeiten."
Foto: Hansestadt Warburg