Borgentreich (red). Der komplette, fein ausgeklügelte Turnierkalender der Boule-Spieler im Kreis Höxter ist nach und nach der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Alle neun großen Wettkämpfe zwischen Herlinghausen und Brenkhausen wurden von den Verantwortlichen abgeblasen. Als kleiner „Ersatz“ startet jetzt auf Initiative von Boule-Pionier Geraldo Swania aus Beverungen ein Einzel-Turnier als Kreismeisterschaft mit nur wenigen Teilnehmern aus sechs Orten auf verschiedenen Boule-Anlagen. Die Borgentreicher Boule-Bahn erhielt außerdem einen Granit-Split-Belag zur Optimierung der Spielweise.
Die Gründe für die Absage der großen Turniere: „Das macht einfach keinen Spaß,“ so Turnier-Organisator Winfried Gawandtka, „Abstand halten und Hände-Desinfektion wären zwar möglich, aber es käme nicht die richtige Stimmung auf.“ Denn die Turniere sind bei den Kugelsportlern immer gut belegt, um die zwanzig Zweier-Teams wetteifern um Punkte und Endsieg, außerdem stehen die freundschaftlichen Kontakte der im ganzen Kreis Höxter wohnenden Bouler hoch im Kurs. Die geschätzt 120 Aktiven kennen sich alle gut und pflegen eine freundschaftliche und sportliche Gemeinschaft. „Nach dem absoluten Lock-Down wurden die Bedingungen für Sport im Freien etwas gelockert,“ berichtet Gerd Hartmann von den Borgentreicher „Bouletten“, „seit etlichen Wochen können wir uns – mit Abstand und ohne direkten Körperkontakt – wieder zum Spielen treffen.“
Zu der Kreis-Einzelmeisterschaft haben sich Akteure aus Beverungen, Wehrden, Borgentreich, Bonenburg, Brakel und Brenkhausen angemeldet. In jedem der Orte werden kleine Einzelturniere „Jeder gegen Jeden“ ausgetragen; auf die sonst übliche Ausgestaltung mit Mittagsimbiss, Getränken und Pokalpreisen wird verzichtet. „Alle Teilnehmer müssen vorher gelistet sein und sich zur Einhaltung der Corona-Schutzvorschriften verpflichten.“
Notorische „Kugelroller“ haben jetzt in der Orgelstadt Borgentreich schlechte Karten. Aufgrund der bisherigen trockenen und heißen Sommer ähnelte die 15 x 8 Meter große Anlage im Schulzentrum mit ihrem Feinsplit eher einer Billard-Platte, auf der die Stahlkugeln ohne große Anstrengung meterweit rollten. In Eigenleistung haben die „Bouletten“ einen etwa drei Zentimeter dicken Belag aus Granit-Schotter (bis 0,5 cm Stärke) aufgebracht. „Damit gleicht der Untergrund mehr den Bodenverhältnissen anderer Bahnen in Kreis,“ erläutert Gerd Hartmann, „und wir müssen uns anderswo nicht mehr so stark umstellen.“ Auf jeden Fall erfordert der neue Belag für alle Spieler eine Umstellung in der Wurftechnik; der weiche Belag bremst etwas und man ist gezwungen, genauer zu treffen. „Das bisherige gemütliche Kullern ist vorbei!“
Nähere Informationen zum Boule-Sport im Kreis Höxter unter www.boule-wbde.jimdosite.com
Foto: Hartmann