Warburg (red). Mit der Teilnahme an „Jugend entscheidet“ der Hertie-Stiftung wurde erstmals in der Hansestadt ein großer Meilenstein bezüglich Jugendbeteiligung und -partizipation gesetzt. Welche Kraft in den Ideen der Jugendlichen steckt, verbunden mit der Nutzung der passenden Förderkulisse seitens der Verwaltung, wird hier beim Skat- Park in der Diemelaue deutlich“, betont Bürgermeister Tobias Scherf. Er wies darauf hin, dass sich die Stadt auf seine Initiative hin bei der Hertie-Stiftung für das Projekt beworben hatte und trotz der schwierigen Umstände in der Corona-Zeit zahlreiche Jugendlichen ein echtes Partizipationsangebot gemacht wurde, das die Jugendlichen mit dem Beschluss zur Skate-Anlage nutzen.
Fein gearbeiteter Beton-Untergrund als Herausforderung
Auf dem sorgfältig geglätteten Beton mit den ausgearbeiteten Rundungen werden sich nun die Rollen und Reifen der Skateboards, Roller und BMX-Räder drehen. Für ein reibungsloses Fahrvergnügen ist besonders die Beschaffenheit des Untergrundes von großer Bedeutung. „Die Fläche wurde zunächst vormodelliert und dann per Hand fein geglättet“, erklärt Ulrich Klare, stellv. Leiter Fachbereich Bauen und Stadtentwicklung. Die größte Herausforderung sei dabei das Vermeiden einer Rissbildung im Beton gewesen. „Da spielte uns das Wetter der letzten Monate mit dem häufig bedeckten Himmel in die Karten“, so Klare weiter. Im Sommer hätte man zusätzlich wässern müssen. „Einen besseren Zeitpunkt für den Baustart hätten wir nicht treffen können“, pflichtet ihm Dirk Lücke, L2 Architektur, aus Borgentreich bei, der mit den Planungen und Architekturarbeiten des Skate-Parks betreut war.
Elemente des urbanen Raums
Zwei Monate dauerten die Arbeiten an der Anlage, die mittig bestückt ist mit Curbs und Ledges, Quarterpipes, Banks, und Rails. „Das sind die Bezeichnungen für die Elemente, an der die unterschiedlichsten Tricks mit dem Skateboard, Scooter-Roller oder BMX-Rad geübt werden können“, erklärt Dirk Lücke. So sei zum Beispiel ein „Curb“ einer Sitzbank in einem Park nachempfunden, ein „Ledge“ wie ein Handlauf an einer Treppe geformt. „Insgesamt basieren die Ideen für die Elemente auf Objekten, wie sie im urbanen Raum vorkommen.
Biker landen weich
An zwei Enden der Fläche können sich die BMX-Künstler unter den Jugendlichen auslassen. „Bei den Planungen haben wir festgestellt, dass in Warburg viel Rad gefahren wird“, resümiert Lücke. So wurden geschwungene Rampen in unterschiedlichen Höhen angebracht, an denen auch Biker ihre Sprungkünste üben können. Denn durch einen natürlichen Mulch-Belag wird die Landung nach einem waghalsigen Sprung abgefedert.
150.000 € Gesamtkosten
Die Anlage soll für alle öffentlich zugänglich sein. Ein Zaun ist nicht geplant. Maximal bis 20:00 Uhr kann der Skate-Park künftig genutzt werden, sofern es das Tageslicht zulässt. Die Zuwegung werde nach Abschluss der Bauarbeiten wieder instandgesetzt. Mit 150.000 Euro Gesamtkosten wurde der vorab gesetzte Kostenrahmen eingehalten. „Zwei Drittel der Bausumme wird mit Fördermitteln aus der Sportstättenförderung des Landes NRW gedeckt“, so Klare.
Insgesamt sei der Skate-Park ein Bauprojekt mit ausschließlich regionaler Beteiligung: „Die ausführende Firma „Karma Parks“ hat ihren Sitz in Warburg und auch der Spritz-Beton, die Stahl-Elemente und die geliehenen Baumaschinen stammen aus der unmittelbaren Umgebung“, ergänzt Architekt Dirk Lücke.
Foto: Hansestadt Warburg