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Montag, 25. November 2024 Mediadaten
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Höxter (red). Die NRW-Stiftung unterstützt die durchgreifende Neukonzeption der Dauerausstellung unter der Regie der Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus im Museum des Schlosses Corvey mit 20.000 Euro. Marianne Thomann-Stahl aus dem Vorstand des Fördervereins NRW-Stiftung übergab jetzt den Förderbescheid.

Die NRW-Stiftung schließt zusammen mit dem 2020 gegründeten „Förderverein Karolingisches Westwerk Corvey“ eine Finanzierungslücke von 25.000 Euro bei der Ausstattung der Dauerausstellung. Sie übernimmt den Löwenanteil dieses Betrages. Die verbleibenden 5000 Euro trägt der Verein. Daher übergab die ehemalige Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl den Förderbescheid jetzt an den Vorsitzenden Rudolf Jäger und an Schatzmeister Friedhelm Meyer.

„Das Geld ist gerne gegeben“, signalisierte sie. Mit der Springladenorgel der barocken Abteikirche, dem Archäologischen Park Corvey und jetzt dem Relaunch der Dauerausstellung im Schloss habe die NRW-Stiftung Projekte unterstützt, die die Welterbestätte und den benachbarten Weserbogen zu einem attraktiven Ensemble machen. „Höxter ist insgesamt auf einem außerordentlich guten Weg, was die Aufbereitung musealer Inhalte mit modernen Mitteln angeht“, konstatierte Marianne Thomann-Stahl auch unter Einbeziehung des ebenfalls von der NRW-Stiftung geförderten Forums Jacob Pins und des neu eröffneten Forums Anja Niedringhaus im ehemaligen Heisterman-von-Ziehlbergschen Adelshof in der Westerbachstraße. Vermittlungskonzepte mit digitalen Tools sprächen junge Menschen an und seien es wert, unterstützt zu werden.

Der Einsatz moderner Medien ist ein wichtiger Baustein im Relaunch der Dauerausstellung unter Federführung von Professor Dr. Christoph Stiegemann. Die Schau im südöstlichen Flügel des Schlosses trägt den Titel „Das Jahrtausend der Mönche – Von der Gründung Corveys bis zum Goldenen Zeitalter“ und soll Ende Juni eröffnet werden. Sie startet 822, als Mönche aus dem westfränkischen Corbie ihr benediktinisches Leben im Weserbogen begannen. „Im ehemaligen Kapitelsaal am Ende des Kreuzgangs wird die frühe Gründungsgeschichte Corveys anhand von Originalen und digitalen Medien vertiefend präsentiert werden“, berichtet die an der Neugestaltung beteiligte Kunsthistorikerin Dr. Anne Veltrup. „Die Besuchenden können die erste Scheitelkapelle des Gründungsbaus mit ihrer einstmals farbenprächtigen Ausmalung in einer visuellen Anmutung erleben.“ Im gegenüberliegenden Stillen Winkel werde auf einer großen interaktiven Medienwand die wechselvolle Geschichte des Klosters von der Niederlassung am Weserbogen bis zur frühen Neuzeit in vier Kurzfilmen präsentiert.

Am Äbtegang im ersten Obergeschoss werde in vier aufeinander folgenden Dauerausstellungsräumen die Geschichte der Benediktinerabtei im Goldenen Zeitalter zeitgemäß mit multimedialen Mitteln neu inszeniert. Bei den Exponaten stehen kostbare Leihgaben der Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus im Mittelpunkt. „Aus der jetzigen Dauerausstellung werden nur die qualitätvollsten Stücke ausgewählt und um weitere hochkarätige Objekte aus den Tresoren der Kirchengemeinde ergänzt. Sie werden restauriert und durch Kunstwerke aus dem Paderborner Domschatz, die mit der Säkularisation für Corvey verlorengingen, vervollständigt.“

Auch Bücher, Architekturzeichnungen und archivalische Quellen aus der ursprünglichen Klosterbibliothek (Fürstliche Bibliothek) sowie Exponate des Herzoglichen Hauses Ratibor und Corvey seien in die Ausstellungsplanung integriert worden. Höhepunkt sei die Inszenierung eines festlichen barocken Pontifikalamtes.

Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek und geschäftsführender Kirchenvorstand Josef Kowalski betrachten die im Juni an den Start gehenden Augmented-Reality-Angebote im Johanneschor des Westwerks, die geplante Filmprojektion zur Geschichte des Klosters auf der betriebsbereiten intelligenten Glaswand im Erdgeschoss und die neue Dauerausstellung im Schloss als eine Einheit, die das Weserkloster museumsdidaktisch immens aufwerte.  Fördervereins-Vorsitzender Rudolf Jäger stufte die Neuerungen ebenfalls als attraktiv und zukunftsweisend ein. Die Dauerausstellung, die die NRW-Stiftung dankenswerterweise unterstütze, sei ein Highlight.

„Corvey ist und bleibt kirchenhistorisch und kulturell ein Leuchtturm“, resümierte Josef Kowalski verbunden mit dem Dank für die Unterstützung der NRW-Stiftung. Mit der barrierefreien Erschließung des Johanneschores sei ein weiteres Projekt auf der Schiene.

Marianne Thomann-Stahl zeigte sich beeindruckt und regte an, dass nach Fertigstellung aller Neuerungen die Gremien der NRW-Stiftung in Corvey tagen – „damit sie sehen, was hier geschaffen worden ist“.

Foto: Kirchengemeinde Corvey

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