Warburg (red). Wer kannte ihn nicht, den freundlichen Mann mit dem großen Hut: Peter Gebauer war ein gefragter Mensch, wenn ein Haus oder eine Wohnung auszuräumen war. Als Mann der „übrigen Dinge rettete er alltäglich die Welt“ in und um unsere Stadt herum.
Die „Zweite Heimat Warburg e.V.“ hatte in Peter Gebauer einen tatkräftigen Mitstreiter. Menschen in Not zu helfen war ihm ein großes Bedürfnis, ebenso wie ihm die Umwelt am Herzen lag und es ihm Freude bereitete, wenn die Dinge weiterverwendet wurden, anstatt im Abfall zu landen.
Unzähligen Geflüchteten hat er bei der Ersteinrichtung einer Wohnung geholfen. Immer konnte man ihn anrufen und fragen: „Peter hast du gerade einen Schrank, ein Bett, vielleicht noch ein paar Stühle, eine Küche gar, ein Kinderfahrrad? Wenn du eine Nähmaschine oder Stoffe hast, die könnte der Nähkurs auch gut gebrauchen…!“
Oft nahm Peter Gebauer die Menschen direkt mit zur Wohnungsauflösung und brachte ihnen die Möbel zur neuen Wohnung.
Sein Telefon stand nie still, von früh bis spät war er für alle Sorgen und Wünsche der gutgelaunte Ansprechpartner. Dabei war er niemand, der sich in den Vordergrund drängte und der um Anerkennung aus war, im Gegenteil. Oft hatte er Blumen in seinem Auto, die er an uns Ehrenamtliche verschenkte: „Ihr müsst auch mal eine Anerkennung bekommen!“
Diese Wertschätzung brachte er auch den jungen Menschen gegenüber, die ihn bei seinen Unternehmungen unterstützten.
Sein Engagement für eine „Bessere Welt“ brachte er auch politisch ein. Er vertrat seit vielen Jahren bei B90/Die Grünen in Wormeln, engagierte er sich für „sein Dorf“ und für mehr Miteinander, für mehr Lebensfreude. Lange Diskutieren war nicht sein Weg, er nahm die Hacke in die Hand und legte die ersten Blühwiesen an. Seine Schatzkiste am Radweg erfreute viele Kinderherzen.
Sein freudiges Lächeln unter dem großen Hut und über dem roten Halstuch - es wird uns fehlen: Wer rettet nun heute die Welt?
Wir danken ihm für seinen tatkräftigen Einsatz und werden ihn unseren Herzen bewahren.
Dass dieser besondere Mensch so plötzlich von uns gegangen ist, macht uns alle traurig. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Dagmar und seiner Familie.
Dr. Anke Schekahn, Zweite Heimat Warburg e.V & Doris Hauck, Bündnis 90/Die Grünen
Foto: Privat