Diemelstadt (red). Wenn es um Technik geht, sind sich Alt und Jung oft nicht grün. Doch die neue Hightech-Spielekonsole „Memore-Box“ bereichert das Leben im Alloheim "Lustgarten“ in Diemelstadt aller Bewohner - vor allem das der Älteren.
Mit Schwung wirft der 80-jährige Josef B. die Kugel und trifft sieben Kegel. Ein super Wurf! Dabei steht Herr B. nicht auf einer Kegelbahn in irgendeiner Kneipe in der Stadt – der Senior spielt in seiner gewohnten Umgebung. Und das ganz virtuell, mit mindestens genauso viel Spaß. Seit 3 Monaten hat das Alloheim Seniorenzentrum „Lustgarten“ eine neue Spielekonsole. Jenny Floerke, Leiterin im sozialen Dienst, hat die sogenannte Memore-Box auf einer Unternehmensmesse entdeckt. Die Konsole ist am Fernseher im Gemeinschaftsraum angeschlossen. „Das ist der zentrale Ort, zu dem alle Bewohner Zugang haben“, sagt Jenny Floerke. „Erstaunlich ist, dass vor allem die ältere Generation kaum Berührungsängste hat.“ So auch Josef B.. „Ich finde mich gut damit zurecht und ich habe viel Spaß damit“, erklärt er. Auch viele seiner Altersgenossen seien von dem Gerät begeistert. Der 80-Jährige ist nicht mehr so gut zu Fuß, ist auf den Rollator angewiesen. Er spielt die Spiele von einem Stuhl aus. Aufgrund der 3D-Technik erkennt die Konsole, ob jemand sitzt oder steht und passt dahingehend den Spielmodus an. Dafür stellen oder setzen sich die Spieler in den auf dem Bildschirm gezeigten Bereich. Ein Spieleavatar, der aussieht wie ein Mensch, erklärt, wie die Bewohner sich das Menü angucken oder die Spiele spielen können – alles anhand von ihren Gestiken.
Die Memore-Box
Die Spielkonsole enthält computerbasierte Trainingsmodule mit Übungen zur Förderung kognitiver und mobiler Fähigkeiten. Sie wird ausschließlich kontaktlos über Gesten und Bewegungen gesteuert, die von einer räumlichen 3D-Kamera erfasst werden. Das Start-up Retrobrain entwickelte diese besondere Spielekonsole für Senioren, um deren Konzentration, Koordination, Beweglichkeit und Wohlbefinden zu fördern. Entsprechende Effekte haben sich bereits während der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts ergeben.
Foto: Alloheim Senioren-Residenzen