Warburg (red). Was macht man eigentlich als Erzieher oder Erzieherin im Heilpädagogischen Therapie- und Förderzentrum (HPZ) St. Laurentius? Was versteckt sich hinter dem Begriff Autismus? Und was bedeutet eigentlich geistige Behinderung? Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhielten sieben Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 der Sekundarschule Warburg-Borgentreich beim Praxistag am Montag, 30. Januar bei der Caritas Wohnen gGmbH.
Kristin Wieners, Koordination Auszubildende und Praktika bei der Caritas Wohnen gGmbH, begrüßte die Schülerinnen und startete den gemeinsamen Vormittag mit einem Kennenlernspiel, das sonst im trägereigenen Autismus-Zentrum zum Einsatz kommt. So bekamen die Mädchen direkt einen Eindruck, wie sich Autismus-Spektrums-Störungen auf einen Menschen und sein soziales Umfeld auswirken.
Weiter ging es zur Laurentius-Schule und dort ließ es sich der 13-jährige Liam nicht nehmen, seine Schule vorzustellen. Mit großem Selbstbewusstsein erzählte er vom Unterricht und führte die Besucherinnen durch das Schulgebäude.
Besonderes Highlight war der Snoezelraum. Snoezelen kommt aus dem Niederländischen und ist ein Phantasiewort aus den Verben „snuffelen“ (schnüffeln) und „doezelen“ (dösen). Es beschreibt den Aufenthalt in einem warmen Raum, gemütlich auf Kissen oder einem Wasserbett liegend, leiser Musik lauschend und Lichteffekte betrachtend. Snoezelen verbessert die Sinneswahrnehmung und dient der Entspannung. „Genau die haben die Schülerinnen sichtlich genossen und konnten sich kaum trennen“, lacht Kristin Wieners.
Trotzdem blieb noch etwas Zeit für den Besuch einer Wohngruppe des Kinder- und Jugendbereichs. Hier erfuhren die Schülerinnen noch einiges über den Alltag auf dem Campus der Caritas Wohnen und stellten fest: „Ist gar nicht so anders als bei uns“. Denn auch die Kinder und Jugendlichen im HPZ gehen zur Schule, treffen nachmittags Freunde und übernehmen kleinere Aufgaben im Haushalt.
Ein gemeinsames Zusammenkommen im Haus Bethlehem bildete den Abschluss des Vormittags, dabei gab es auch noch mal die Möglichkeit Kristin Wieners zu allen Themen rund um Praktika, Freiwilligendienste und Ausbildung zu befragen.
Kristin Wieners, verantwortlich für die Koordination von Auszubildenden und Praktika bei der Caritas Wohnen gGmbH, freute sich über das Interesse der Schülerinnen und deren zahlreiche Frage im Laufe des Vormittags: „Heute konnten die Schülerinnen und Schüler einen Eindruck vom Arbeiten und Leben bei uns bekommen, vor allem über die Vielzahl der Berufe und Möglichkeiten. Und einige können sich tatsächlich vorstellen, uns in einem Praktikum oder einem Freiwilligen Sozialen Jahr bald näher kennen zu lernen.“
Der Praxistag ist Bestandteil des Programms „Betrieb trifft Schule“ und ermöglicht Schülerinnen und Schüler der achten Klasse in den Arbeitsalltag eines Betriebes zu schnuppern.
Informationen über den Träger:
Caritas Wohn- und Werkstätten im Erzbistum Paderborn e. V. (CWW Paderborn) Der Verein „Caritas Wohn- und Werkstätten im Erzbistum Paderborn e. V.“ (CWW Paderborn) mit Sitz in Paderborn bietet in 40 Einrichtungen und Diensten der Alten- und Behindertenhilfe rund 4000 Menschen Begleitung und Betreuung und beschäftigt mehr als 2600 Mitarbeiter. Die Einrichtungen und Dienste der Behindertenhilfe befinden sich schwerpunktmäßig in den Kreisen Paderborn und Höxter. Die Einrichtungen der Altenhilfe erstrecken sich über das gesamte Erzbistum Paderborn. Der Verein gliedert sich in drei gemeinnützige GmbHs (Wohnen, Werkstätten, Altenhilfe).
Foto: Caritas Wohn- und Werkstätten