Warburg (r). Ausgerüstet mit Gefäßen und Handschuhen haben junge Menschen Warburgs Spielplätze, Fußwege sowie Straßenränder von unachtsam weggeworfenen Zigarettenstummeln befreit und damit der Umwelt geholfen. Nach dem Sammelerfolg der Aktion im Jahr 2020, wobei eine Menge von über 30.000 Stummel zusammenkamen, konnte man sich auch in diesem Jahr wieder an der weltweiten Challenge beteiligen.
"Ziel der Aktion, die rund um den Globus durchgeführt wird, ist es, in einer Stunde möglichst viele Zigarettenstummel vom Boden aufzulesen. Damit soll auf die Umweltproblematik der weg geworfenen Zigarettenstummel aufmerksam gemacht und das Stadtbild Warburgs verschönert werden", so Katja Walther, Projektleiterin der youngcaritas Warburg beim Sozialdienst katholischer Frauen, der die Aktion in Warburg seit 2020 initiierte.
In fünf gemeinsamen Sammelaktionen, die in Kooperation mit der Initiative Fridays For Future des Kreises Höxter stattfanden, packten die Teilnehmenden kräftig an und konnten über 7000 Stummel sammeln. " Mich hat besonders beeindruckt, dass uns sogar Passanten geholfen haben und sich ebenfalls bückten, um Stummel aufzuheben,“ so Sophie Ehle von Fridays For Future Kreis Höxter, die sich für die Fillthebottlechallenge stark macht und die Aktion begleitete.
„Das Gute ist, dass die Aktion selbstständig im eigenen Wohnumfeld umgesetzt werden kann. Man schnappt sich eine Flasche oder ein Gefäß, wie z.B. ein Schraubglas, und geht allein oder mit der Familie im eigenen Umfeld des Wohnortes sammeln. Dies ist unabhängig von gemeinsamen Sammelterminen möglich. Auch Schulklassen sind herzlich eingeladen mitzumachen. Eine Teilnahme ist ganzjährig möglich,“ erläutert Katja Walther. "Wir haben uns mit unseren Schüler:innen an der Aktion beteiligt, weil wir ein Bewusstsein dafür schaffen wollen, wie einfach es ist, sich für die Umwelt einzusetzen. Die Schüler:innen waren stolz, dass sie in so kurzer Zeit, so viele Zigarettenstummel gesammelt haben. Ein solch positives Erlebnis kann dazu motivieren, sich auch in anderen Kontexten für die Umwelt und Gesellschaft stark zu machen", so Carolin Amthor-Bröker, Schulsozialarbeiterin am Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg.
Alle Teilnehmenden nahmen auch an diesem Jahr an einer an einer Preisverleihung mit tollen Preisen teil. Die Preise wurde bereit gestellt von dm Markt, Ristorante Leone, Kleidsam & B…herzt, Drawe, Bücher Podszun und den Fair Welt Laden.
Das Traurige ist, dass sich beinahe an jedem Ort des Planeten herumliegende Zigarettenstummel finden lassen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) summiert sich die Zahl auf ca. 4,5 Billionen (4.500.000.000.000) jährlich weggeworfener Kippen weltweit. Viele wissen nicht, dass Zigarettenstummel problematisch sind; sie enthalten laut WHO zahlreiche verschiedene Chemikalien. Viele davon sind giftig für die Umwelt (z.B. Blei, Arsen, Nikotin etc.) und gelangen bei Regen ins Grundwasser. Weiterhin bestehen die Filter aus dem Kunststoff Celluloseacetat. Ein Filter benötigt bis zu 15 Jahre bis er sich zersetzt hat (im Salzwasser sogar bis zu 400 Jahre). Ein weiteres Problem ist, dass Tiere die Stummel mit Nahrung verwechseln können und es so zu ernsthaften Gesundheitsproblemen kommen kann.
Die Fillthebottlechallenge wurde im Juni 2022 im Rahmen der Klimaschutzreihe mit dem 2. Preis „Gut für’s Klima – gut für uns“ der SkF-Stiftung Agnes Neuhaus prämiert.
Best practice - Beispiele, wie es die Fillthebottlechallenge in Warburg und Umgebung ist, zeigen, dass auch kleine Taten viel bewirken können, vor allem in den Köpfen der Menschen, so Katja Walther. Wer auch etwas Gutes für die Umwelt tun oder sich in anderen sozialen Bereichen ehrenamtlich einbringen möchte, ist eingeladen, sich an die Engagement-Beratungsstelle der youngcaritas beim SkF Warburg zu wenden. Alle Infos findet man unter www.youngcaritas.de/warburg.
Foto: youngcaritas Warburg