Diemelstadt (red). Für viele Flüchtlinge aus der Ukraine stellt sich die Frage: Wie geht es weiter? Der Wunsch, eine Arbeit in Deutschland zu finden, scheitert meistens an fehlenden Sprachkenntnissen und eingeschränkter Planbarkeit. Die in der Flüchtlingshilfe engagierte Alloheim Seniorenresidenz „Lustgarten“ in Diemelstadt agiert aber auch hier lösungsorientiert. Mittlerweile haben dort die ersten Flüchtlinge eine Festanstellung als Mitarbeiterinnen im Servicebereich gefunden und werden fortlaufend vom Team der Einrichtung unterstützt.
Er sei nach seiner Flucht nach Deutschland sehr verzweifelt gewesen, sagen Frau Janna Stadnik und Frau Irina Mokusei.: „Nach diversen Übergangslösungen bin ich nun sehr froh, in der Alloheim Senioren-Residenz eine Festanstellung gefunden und endlich wieder eine Perspektive zu haben.“
Perspektiven bieten, Fuß fassen – das sind auch die Ziele des speziell auf Ukraine-Geflüchtete zugeschnittenen Unterstützungsprogramms. „Neben passenden Jobangeboten in den unterschiedlichsten Bereichen helfen wir den Geflüchteten bei Sprachkursen, Behördengängen und allen anfallenden Fragen“, sagt Einrichtungsleiter Lothar Koch-Sander, „in unserer Zentrale haben wir zusätzlich eine Hotline mit Muttersprachlern eingerichtet, an die sich die Betroffenen wenden können. Das funktioniert sehr gut und wir spüren eine sehr große Dankbarkeit.“
Natürlich fehlt es an vielen Dingen, was auch die Kolleginnen und Kollegen, aber auch die Bewohner der Residenz mitbekommen. Wie es sich anfühlt, all sein Hab und Gut zurücklassen zu müssen und um sein Leben zu fürchten, das wissen viele Senioren der Alloheim Einrichtung noch zu gut. „Unsere Bewohner haben selbst in ihrer Kindheit oftmals noch Krieg miterlebt“, weiß Lothar Koch-Sander, „die Bilder und Berichte über die katastrophalen Zustände in der Ukraine lassen hier alte, schmerzliche und traumatische Erinnerungen wieder wach werden.“ Auch vor der großen Hilfsbereitschaft der Senioren hat er großen Respekt. „Es ist wirklich erstaunlich zu sehen, wie ältere Menschen, die selbst gesundheitlich angeschlagen sind, all ihre Kräfte mobilisieren und überlegen, wie sie anderen Menschen helfen können. Eine derartige Hilfsbereitschaft ist sicher keine Selbstverständlichkeit.“
Neben dem Angebot, einen ersehnten, festen Job anzubieten, wurde von der Alloheim-Hauptverwaltung eine Hilfsaktion für Mitarbeiter und deren Angehörige eingerichtet, die nicht nur schnelle Hilfen verspricht, sondern auch für geflüchtete Pflegebedürftige Plätze zur Verfügung stellt, um deren professionelle Versorgung sicherzustellen. „Am wichtigsten ist ihnen aber, den eigenen Lebensunterhalt verdienen zu können“, weiß Lothar Koch-Sander, „in vielen Bereichen wie zum Beispiel Haustechnik oder Küche bietet Alloheim deshalb bundesweit Jobs an inklusive vorbereitender Sprachkurse.“
Angekommen und wohl fühlen sich Frau Stadnik und Frau Mokusei auf jeden Fall. In der Alloheim-Residenz wollen sie so lange arbeiten, bis er wieder in seine Heimat zurückkehren können.
Foto: Seniorenzentrum "Lustgarten"