Warburg (red). “Nein, wir haben keine Flüchtlinge, wir haben nur Kinder”, zitierte Myriam Vögeli ein Kindergartenkind auf dem Neustadt Marktplatz im Rahmen der Veranstaltung zum internationalen Erd-Charta-Tag, organisiert von der Erd-Charta-Ideenwerkstatt Warburg.
Im Jahr 2000 wurde die Erd-Charta mit Unterstützung der Vereinten Nationen ausgearbeitet. Vor elf Jahren unterzeichnete die Hansestadt Warburg das Dokument und verpflichtete sich, die in der Charta niedergelegten Grundsätze zu beachten – Warburg wurde zu einer der ersten Erd-Charta-Städte weltweit.
Am 29. Juni feierte die lokale Erd-Charta-Gruppe den Jahrestag und lud die Warburgerinnen und Warburger zum Mitmachen ein. Um den Eisenhoit-Brunnen hatte der Künstler Heiner Stiene Collagen zum Thema ausgestellt. Die Veranstaltung eröffnete der World Drummer Jude Papaloko Thegenus (Miami/Port-au-Prince, Haiti), spontan unterstützt von zwei Warburgern, Steve Helg an der Djembe Trommel und Georg Seewald am Cajón. Valeria Geritzen, Koordinatorin Erd-Charta-Ideenwerkstatt, begrüßte die Teilnehmenden im Namen der lokalen Erd-Charta-Initiative und hob die Bedeutung der Charta als Grundrechte Kodex für die gesamte Menschheit hervor. Mitglieder der Ideenwerkstatt stellten ihre persönlichen Bezug zur Erd-Charta heraus und konkretisierten einzelne Grundrechte. Katharina Linpinsel, die beruflich im sozialen Bereich tätig war, sprach von Armut auch in unserer Gesellschaft und besonders im globalen Süden, wo unter anderem vielerorts sauberes Wasser keine Selbstverständlichkeit ist. Christian Holtgreve sprach über den aktuellen Konflikt zwischen dem schrecklichen Krieg in der Ukraine und dem Schutz der Ökosysteme. “Als ehemalige Religionslehrerin und Kunsterzieherin war es mir immer wichtig, jeden Schüler und Schülerin in seiner Einzigartigkeit zu schätzen und darin zu bestärken, die jeweils eigenen Fähigkeiten intellektuell, künstlerisch und spirituell zu entdecken und weiterzuentwickeln”, berichtet Ursula Sauerland zu ihrer Verbindung zur Erd-Charta.
Sauerland trug anschließend Gedichte der Erd-Charta-Schülerinnen und Schüler der Erd-Charta-Sekundarschule Warburg und dem Teilstandort Borgentreich vor. Die Gedichte wurden im Rahmen der Kompakttage zum Ende des Schuljahres geschrieben. Die Erd-Charta-Botschafterinnen Dagmar Feldmann und Valeria Geritzen hatten den Teilstandort Borgentreich besucht und Politiklehrer Christoph Rasch hatte mit einer Warburger fünften Klasse zum Thema ‘Die Erde zuerst!’ gearbeitet.
Die Einladung an das offene Mikrofon, die Valeria Geritzen aussprach, wurde vielfältig angenommen. Gordon Matthews aus Südengland präsentierte ein Lied mit dem Titel ‘Love song to the wild’ und sorgte hiermit für den Überraschungsmoment und andächtige Stille auf dem Neustadt-Marktplatz. Gemeinsam mit dem haitianischen Musiker Jude Papaloko Thegenus gab er der Veranstaltung einen besonderen internationalen, der Erd-Charta und ihren Werten entsprechenden Flair.
Nach dem großen Jubiläumsfestival im vergangen Jahr zu zehn Jahre Erd-Charta-Stadt Warburg soll die Veranstaltung jährlich zum internationalen Festtag im Veranstaltungskalender der Hansestadt Warburg einen Platz haben.
Die Veranstaltung wurde gefördert vom Kulturbüro des Kreis Höxter im Rahmen der kleineren Kukturprojekte, mit anteiliger Förderung durch die Hansestadt Warburg.
Foto: Erd-Charta