Warburg (r). Auf bereits 70 Jahre kann das Haus Phöbe zurückblicken. Auf einem Grundstück an der Bundesstraße, das bis 1952 nur landwirtschaftlichen Zwecken diente, wurde am 6.6.1952 mit dem Bau des Alten- und Pflegeheimes begonnen. Nach reiflichen Überlegungen wurde das Grundstück der Evangelischen Kirchengemeinde Scherfede-Westheim als Bauplatz gewählt. Die Finanzierung war durch Zusage verschiedener staatlicher und kirchlicher Stellen gesichert. Bis 2009 war die Kirchengemeinde Trägerin der Einrichtung, dann gab sie diese Verantwortung an die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen ab. Das 1952 geplante Heim in Scherfede-Rimbeck sollte für über 70 alleinstehende Alte und Kranke ein Zuhause bieten. Gleichzeitig sollte es dadurch als neue Ausbildungsstätte für Menschen, als Pflegevorschule dienen, da die Betreuung im Haus ein großes Betätigungsfeld bot. Damit mussten die an Diakonie interessierten Menschen ihre Ausbildung nicht in Bielefeld-Bethel vornehmen. Angebote für Jugendliche wurde ebenfalls Raum geboten, da das Kirchhaus und die Alte Schule der Gemeinde zu klein geworden waren.
Längst ist vieles heute Geschichte: die Jugendangebote finden andernorts statt, benötigte die Pflegevorschule mehr Räumlichkeiten und zog 1960 zum Zionsberg um. „Heute leben bei uns 68 Frauen und Männer mehrheitlich im Alter zwischen 80 und 97 Jahren“, erläutert Christiane Vößing, Einrichtungsleiterin. Sie kam 1990 ins Haus Phöbe. „Damals war ein großer Teil der Bewohner nicht im Rentenalter“, erinnert sie sich. Ein Wohnheim für Menschen mit psychischen Behinderungen war aufgelöst worden und etwa 20 Menschen zogen ins Haus Phöbe ein. „Der Anteil an Männern nimmt bei uns in den letzten Jahren zu“, stellt sie fest. Etwa 1/3 seien es jetzt. „Es ist etwas Besonderes von Anfang an als Alten- und Pflegeheim erdacht worden zu sein“, ergänzt sie. „Wir verfügen über 70 Jahre Kompetenz auf diesem Gebiet und wissen uns auf Veränderungen der Rahmenbedingungen immer wieder gut einzustellen.“ Die Mitarbeitenden und die Bewohnerschaft sind wieder in Aufbruchsstimmung – der Neubau - gegenüber des jetzigen Standortes - weckt den Veränderungswillen und die Kreativität vielerorts.