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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten
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Sind zufrieden über den Abschluss der Wegebaumaßnahme (von links): Sabrina Wodtke (Bezirksregierung), Vorsitzender der Eigentümerversammlung Franz Engemann, Borgentreichs Bürgermeister Nicolas Aisch, Johanna Simon, Katharina Schmidt und Sandra Luwe (alle: Bezirksregierung).

Detmold/Großeneder (red). Ein optimierter Flächenzuschnitt mit zeitgemäßer Wegeführung – das sind die Ergebnisse einer Flurbereinigung rund um Großeneder bei Borgentreich im Kreis Höxter. Mit dem Abschluss des Wegebaus geht das Verfahren jetzt auf die Zielgerade. Insgesamt wurden rund 1.400 Hektar Acker neu eingeteilt. Knapp zehn Kilometer Wirtschaftswege sind entstanden. Die Gesamtkosten: 3,1 Millionen Euro.

Wie lassen sich optimale Produktionsbedingungen für eine zukunftssichere Landwirtschaft schaffen? Mit dieser Leitfrage hat die Bezirksregierung Detmold im Oktober 2011 ein Bodenordnungsverfahren zum Landtausch eingeleitet. Mittlerweile ist eine ganze Reihe von Meilensteinen abgearbeitet, um dieses Ziel zu erreichen, wie Johanna Simon von der Bezirksregierung sagt. Simon ist zusammen mit Sabrina Wodtke, Katharina Schmidt und Sandra Luwe verantwortlich für das Verfahren.

Nach Eröffnung der Flurbereinigung hat das Team der Bezirksregierung zuerst die Eigentümerversammlung einberufen und einen Vorstand wählen lassen. Franz Engemann ist seitdem das Bindeglied zwischen den Detmolder Bodenordnerinnen und den mittlerweile 175 Eigentümerinnen und Eigentümern. Außerdem mussten rund 27 Kilometer Gebietsumring vermessen werden, um mit der Neuordnung im Inneren beginnen zu können. Und nicht zuletzt überprüfte das Team zusammen mit einem Sachverständigen des Finanzamtes die Bodenbewertung, um die Grundlage für die neue Feldeinteilung herzustellen.

„Dann, im Jahr 2013 haben wir das Verfahren ausgeweitet. Wir haben Flächen im Stadtgebiet von Warburg und Willebadessen hinzugenommen“, erklärt Simon. Denn es galt ein weiteres Ziel zu erreichen: Die Anbindungen von Wirtschaftswegen und Feldzufahren mussten kompensiert werden, die beim geplanten Ausbau der Bundesstraße B 252 wegfallen.

Natur profitiert: Gewässer werden umgestaltet – Ziegen pflegen Hüssenberg

Neben den Bedingungen für die Landwirtschaft geht es bei dieser Flurbereinigung von Anfang an auch um die Natur – genauer, um die Gewässer. Katharina Schmidt erläutert: „Die Stadt Borgentreich hat erkannt, dass mit der Flurbereinigung eine umfassende Neugestaltung der Eder möglich wurde. Wir konnten in enger Zusammenarbeit mit der Stadt die Eder naturnah im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie umgestalten. Das hat außerdem das Hochwasserrisiko für Großeneder verringert.“ 40.000 Kubikmeter Erde mussten hierfür bewegt werden, die dann auf die landwirtschaftlichen Flächen aufgetragen wurden, um dort den Boden zu verbessern. Das sind etwa 5.000 Lastwagenladungen.

Mit Erreichen eines weiteren Meilensteins nähert sich das Verfahren jetzt dem Ende: Der Umbau der Wegeführung ist abgeschlossen. Wie Sandra Luwe sagt, gibt es jetzt deutlich bessere Bedingungen für die großen, modernen Maschinen. „Die Fahrbahnen sind auf 3,5 Meter verbreitert worden und durchweg asphaltiert. Und weil zum Beispiel der Rübentransport mit LKW erfolgt, gibt es jetzt Rundwege, die ein Wenden nicht mehr erforderlich machen.“ Theoretische Grundlage für die Wegeführung war das Strategische Straßen- und Wegekonzeptes des Kreises Höxter. Die beteiligten Grundeigentümer haben daraus zusammen mit der Bezirksregierung einen umsetzbaren Wege- und Gewässerplan entwickelt.

Bürgermeister Nicolas Aisch freut sich: „Mit den neuen Wegen ist Großeneder sehr gut aufgestellt. Die Stadt Borgentreich wird sich künftig um die Unterhaltung der Wege kümmern.“

Als Ausgleich für die Eingriffe in Natur und Landschaft durch den Wegebau wurden Gräben geöffnet und Bäume gepflanzt. Die gelungenste Ausgleichmaßnahme ist wohl die Freihaltung des Hüssenbergs durch die weidenden Ziegen eines örtlichen Bio-Landwirts – da sind sich Eigentümervorstand Engemann, Bürgermeister Aisch und die Projektverantwortlichen aus Detmold einig.

Als nächstes geht es in die neuen Flächen

Nach den Arbeiten in der Erde bleiben für den Verfahrensabschluss nun noch Papierberge zu bewältigen. Sabrina Wodtke erklärt: „Die Planung der neuen Grundstücke steht jetzt an. Und anschließend müssen die Grundstücke noch zugeteilt werden.“ Am Ende sind rund 1.400 Hektar durch die Akten bewegt worden. Sie bilden dann eine gut strukturierte, moderne Grundlage für eine zukunftssichere Landwirtschaft.

Hintergrund: Zahlen, Daten, Fakten

Insgesamt wurden 1,7 Kilometer Wirtschaftswege verbreitert, 3,1 Kilometer wurden neu gebaut, 500 Meter Wege sind in Schotterbauweise angelegt worden. Parallel sind 5,6 Kilometer Wege beseitigt und rekultiviert.

300 Meter an verrohrten Gewässerabschnitten wurden offengelegt. Die Gewässer sind jetzt naturnah gestaltet. 700 weitere Meter Gewässerabschnitte wurden neu- oder umgebaut. 330 Meter Rohrdurchlässe sind neu angelegt worden. 40.000 Kubikmeter Erde wurden in rund 5.000 LKW-Ladungen bewegt.

Die Kosten bisher betragen 3,1 Millionen Euro. 80 Prozent übernimmt die öffentliche Hand: die EU, der Bund und das Land NRW. Zehn Prozent entfallen auf die Gemeinde, weitere zehn Prozent auf die Teilnehmer.

Foto: Bezirksregierung

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