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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten
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Die Nieheimer Tongruben sind für die Artenvielfalt der Region enorm wichtig. Um das Gebiet als Lebensraum für bedrohte Tierarten – insbesondere für Amphibien wie Frösche oder Molche – zu erhalten und gleichzeitig die einzigartige Natur für Interessierte erlebbar zu machen, führt der Kreis Höxter gemeinsam mit der Landschaftsstation derzeit Arbeiten durch.

Kreis Höxter (red). Der Kreis Höxter führt gemeinsam mit der Landschaftsstation derzeit umfangreiche Pflegemaßnahmen im FFH- und Naturschutzgebiet der ehemaligen Nieheimer Tongruben durch. Ziel ist, das Gebiet als Lebensraum für bedrohte Tierarten – insbesondere für Amphibien wie Frösche oder Molche – zu erhalten und aufzuwerten. Zudem soll die einzigartige Natur für Interessierte durch Pirschwege und spezielle Aussichtpunkte erlebbar werden.

„Für die Artenvielfalt der Region ist das Gebiet um die Nieheimer Tongruben enorm wichtig“, erklärt Dr. Kathrin Weiß, Leiterin der Abteilung Umweltschutz und Abfallwirtschaft des Kreises Höxter. „Vom Aussterben bedrohte Arten wie Kammmolch oder Laubfrosch sowie zahlreiche Wasservögel und Insektenarten finden hier einen optimalen Lebensraum.

Die ehemaligen Tongruben ähneln durch ihre Beschaffenheit natürlichen dynamischen Flussauen, die es heute nur noch selten gibt.“ Aber auch der Lebensraum in den ehemaligen Tongruben sei auf Dauer für viele Wasserlebewesen in Gefahr. „Ohne Pflegemaßnahmen würden die Gruben komplett zuwuchern. Das abfallende Laub von Bäumen oder Sträuchern würde etwa dazu führen, dass die Gewässer über kurz oder lang verschlammen und verlanden“, so Dr. Weiß. Um das zu verhindern, werden die Gruben derzeit von Büschen und Schlamm befreit.

„Ohne allzu starken Bewuchs wird das Gebiet zudem unattraktiv für Wildschweine und Waschbären, die für Amphibien und bodenbrütende Vögel eine große Bedrohung darstellen“, erklärt Dr. Kathrin Weiß. Doch nicht nur Kröten und Molche sollen sich in den Tongruben wohlführen.

Unter dem Projektnamen „Naturerleben im Reich des grünen Königs“ soll das Gebiet im Sinne eines sanften Naturtourismus als Lern- und Erholungsort zugänglich gemacht werden. Dazu werden eine barrierefreie Aussichtsplattform errichtet sowie Sichtachsen, Sitzmöglichkeiten, Informationstafeln und ein kleiner Wildnis- oder Naturerlebnispfad. Auch ein „Pirsch-Pfad“ ist geplant, auf dem fachlich begleitete Führungen möglich sind, ohne dass die Tierwelt gestört wird.

„Ein in Teilen zugängliches Kleingewässer im Bereich der vorhandenen Beobachtungsplattform soll mit einer Wasserpumpe versehen werden, mit der die Wasserversorgung in den zunehmend trockeneren Frühjahren oder Frühsommern gewährleistet werden kann. Dort sollen dann Kinder spielerisch einen kleinen Beitrag zum Schutz der Amphibien und anderer Wasserlebewesen leisten können.“

Die Arbeiten an den Tongruben werden voraussichtlich noch bis Ende des Jahres dauern. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf insgesamt rund 180.000 Euro. Sie werden zu 100 Prozent aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Fotos: Frank Grawe

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