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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten
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Warburg (red). Anfang dieser Woche lud die Erd-Charta Ideenwerkstatt Warburg zum Bildvortrag “Eis mit Plastik” mit Referentin Simone Flörke in das Corvinushaus Warburg ein. Mehr als 30 Gäste aus Warburg, Beverungen, Bellersen, Dalhausen und Wethen besuchten die Veranstaltung und waren beeindruckt ob der bildgewaltigen Fotoaufnahmen der Referentin von ihren Besuchen in der Arktis. Begeisternde Natur- und Tieraufnahmen prallten im Laufe des Abends auf erschreckende Bilder von Plastikmüllansammlungen und hierdurch qualvoll verendeten Wildtieren.

Der Zivilisationsmüll, der auf Spitzbergen, auf halber Strecke zwischen dem norwegischen Festlande und dem Nordpol, in unglaublichen Mengen am Strand angeschwemmt wird und eine ständige Bedrohung für die Ökosysteme darstellt, stammt nicht von den wenigen Bewohnern der Inselgruppe sondern wird über die weltumspannenden Meeresströmungen aus der ganzen Welt in die Arktis transportiert. Die Beschriftungen der Plastikverpackungen, die die Referentin Simone Flörke vor Ort sammelte und fotografisch dokumentierte, belegen, dass die Plastikabfälle nicht nur aus Schweden und aus Russland angeschwemmt werden: Auch Zivilisationsabfall aus Indonesien, Deutschland, Italien und vielen weiteren Ländern gelangt in großen Mengen in die Arktis. Immerhin sieben Prozent der angeschwemmten Plastikabfälle auf Spitzbergen stammt aus Deutschland.

Wo diese Abfälle den Weg ins Meer fanden, ob im Erzeugerland oder durch Müllexporte im globalen Süden, bleibt eine zentrale Fragestellung. Fakt ist, die irgendwie irgendwo ins Meer gelangten Plastikverpackungen finden sich sprichwörtlich am anderen Ende der Welt wieder. Schmerzlich zu erkennen, dass die weltweiten Meeresströmungen uns diese globalen Zusammenhänge der Ökosysteme ins Gedächtnis zurückrufen müssen. Der Vortrag "Eis mit Plastik" erschütterte und beeindruckte die BesucherInnen gleichzeitig. Durch die Bildbände ihrer Reisen beeindruckte Simone Flörke die Anwesenden als hervorragende Fotografin mit herausragenden Naturfotografien. Ergänzt durch informative Grafiken wurden die globalen Zusammenhänge herausgestellt und die Bedeutung des Themas Verpackungsabfall und -vermeidung herausgestellt. Deutschland als Plastikmüll-Exportland, jährlich exportiert die Bundesrepublik eine Million Tonnen Plastikabfälle, muss eine wesentlich aktivere Rolle übernehmen, eigene Exporte zu vermeiden und den globalen Süden aktiv zu unterstützen, innovative Recycling- und Kontrollsysteme vor Ort aufzubauen und zu unterhalten.

In einer dem Vortrag angeschlossenen Gesprächsrunde diskutierten die Anwesenden angeregt wichtige Aspekte und Möglichkeiten, wie wir als Gesellschaft zukünftig die riesigen Mengenan Plastikabfällen und Mikroplastik in der Natur vermeiden können. Als eine These wurde ein mögliches Tempolimit, dass den Reifenabrieb, der Unmengen Mikroplastik in Boden und Grundwasser verantwortet, deutlich reduzieren kann, durch Reinhard Humburg angeführt. Die Warburger Landtagskandidatin Nora Wieners sprach von der Möglichkeit einer bundesweiten Plastiksteuer. Was kann ich selbst direkt vor Ort tun? Michael Schwarzwald appellierte an die Anwesenden, einen ähnlichen Urlaub wie in der Arktis im eigenen Ort zu verbringen und gemeinsam Plastikmüll in Warburg zu sammeln. Die Erd-Charta-Botschafterin Dagmar Feldmann aus Bonenburg berichtete aus ihrem Alltag und wie sie ihre Einkäufe ohne zusätzliche Verpackung hinbekommt. Abhängig ist das Gelingen eines verpackungsfreien Einkaufs jedoch von lokalen Begebenheiten. Im lokalen und oft kleinen Lebensmittelhandel sowie Lebensmittelhandwerk sei es ohne Probleme möglich, Käse, Wurst, Backwaren und Gemüse in eigenen Behältnissen und Beuteln zu empfangen. In größeren Geschäften muss an der Käsetheke hingegen oftmals erst Überzeugungsarbeit geleistet werden und beim Discounter ist ein verpackungsfreier Einkauf bei vielen Produkten schlicht unmöglich, da die Lebensmittel grundsätzlich verpackt angeboten werden.

“Die Hansestadt Warburg schnellstmöglich plastikfrei” ist eines der Zukunftsthemen, die in der ErdCharta Ideenwerkstatt Warburg bei den monatlichen Treffen bereits diskutiert werden. 50% weniger Plastikverbrauch durch das eigene Handeln aller Akteure der Hansestadt bis 2025 sollte machbar sein. In Warburg die Chancen und Möglichkeiten durch Innovationen und auch durch konkretes Handeln vor Ort nutzen zu wollen - in vielen Punkten sind sich die Anwesenden an diesem Abend im Corvinushaus einig.

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