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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten
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Warburg (red). Das Kultuforum Warburg freut sich die bekannte Kabarettistin Vera Deckers erstmals in Warburg begrüßen zu dürfen. Der Kabarettabend am 25. September findet ab 20 Uhr im Keller des Kultuforums in der Warburger Altstadt unter den üblichen Hygienevorschriften und unter Einhaltung der 3G Regeln statt. Der Eintritt kostet 15 Euro und 12 Euro für Mitglieder. Karten gibt es an der Abendkasse.

Verbindliche Reservierungen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Vera Deckers: „Wenn die Narzissten wieder blühen“

Die Narzissten haben die Macht übernommen. Verpackung ist wichtiger als Inhalt .Aufmerksamkeit ist die globale Währung .Existent ist nur noch, wer online ist – und der Lauteste gewinnt. Das ist einerseits schrecklich, andererseits zum Schreien komisch. Helikoptereltern halten ihre Kinder auf der Schaukel an und Zucker für das neue Heroin. Teenager experimentieren nicht mehr mit Drogen, sondern posieren für Seles und schuften als Inuenzer im Youtube-Tagebau. Selbstverwirklichung ist das Gebot und jeder kann ein Star sein. Aber wenn jeder die erste Geigespielt, wie klingt dann das Orchester? Und wieso kann man Schreihälsen nicht einfach den Twitteraccount sperren? Selbstoptimierer tragen Fitness-Tracker, zählen Schritte, Kalorien, Schweißtropfen, Rülpser und das Geschnarche im Schlaf. Solche Zeiten erzeugen Selbstzweifel: Kann Kabarett am Puls der Zeit sein, wenn man nicht mal ’ne Pulsuhr hat? Wie soll ich mich selbst verwirklichen, wenn ich als Freiberuflerer nicht mal eine Wohnung finde? Warum ist ein Vollbart nicht mehr Mathelehrern mit Cordhosen vorbehalten? Seit wann wird nicht mehr auf Begabung hin gefördert, sondern auf Verdacht? Und wieso werden im Flugzeug eigentlich keine Nüsschen mehr gereicht? Den Wahnsinn der heutigen Zeit belegt die studierte Psychologin anhand von wissenschaftlichen Studien und findet auch Beruhigendes: Gelegenheitstrinker leben länger als Leute, die gar keinen Alkohol trinken. Ist also doch noch nicht alles verloren?

Foto: privat

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