Warburg (red). Stein für Stein wächst das neue Haus Phöbe derzeit in die Höhe. Im Sommer 2022 soll das Bauprojekt an der Rimbecker Bühlstraße fertig sein. Dann werden die derzeitigen Bewohnerinnen und Bewohner des Alten- und Pflegeheimes Haus Phöbe in das moderne 80 Plätze Haus direkt gegenüber einziehen können.
Seit Dezember laufen die Arbeiten zum Neubau von Haus Phöbe auf Hochtouren. Er wird zwölf Plätze mehr als das vorherige Gebäude bieten. Das derzeitige, 1952 errichtete Gebäude entspreche nicht mehr den heutigen Standards, berichtet Birgit Reiche, Leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen. Der Verein mit Sitz in Soest hatte Haus Phöbe 2009 von der evangelischen Kirchengemeinde übernommen. Mitte August wurde von ihr und anderen das Bauprojekt den Nachbarinnen und Partnern des Altenheimes vorgestellt.
Eigentümerin des Hauses ist eine eigens gegründeter Immobilien KG, an dem die Westfälische Frauenhilfe beteiligt ist. Nach der Fertigstellung wird es von der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen gemietet und betrieben. „Das Vorhaben hat ein Investitionsvolumen von 9,5 Millionen Euro“, erklärte Architekt Philipp Niggemeier, Geschäftsleiter der Salzkottener Immobilienbaufirma Accent und erläuterte viele Details zum Neubau.
U-Form mit Sinnesgarten
Das Gebäude wird in einer U-Form errichtet, die einen Sinnesgarten umschließt. Zur Bühlstraße hin wird sich eine viergeschossige Fassade erheben. „Wegen der Hanglage ist aber für die dahinterliegende Siedlung des Oberdorfs nur eine dreigeschossige Rückseite zu sehen, die sich durch den offenen Baukörper gut in die Landschaft einfügen wird“, erläutert der Architekt weiter. Unter dem Gebäude wurde zudem ein ausreichend großer Löschwassertank gebaut. Drei Wohnetagen mit insgesamt 80 Einzelappartements von 20 bis 22 Quadratmetern einschließlich Bad werde es geben. Auf jeder Etage befinden sich Balkone und Aufenthaltsräume und auch vor und am Gebäude wird es Sitzgelegenheiten geben. Ein etwa 120 qm großer Raum wird so eingerichtet, dass er auch als Kapelle genutzt werden kann.
Im Erdgeschoss befinden sich der Empfang und zahlreiche Funktionsräume wie Küche, Wäscherei und Büros. In jeder Etage sind jeweils bis zu 28 Zimmer in jeweils zwei Wohngruppen angeordnet. Pflegebett, ein Schrank und eine Kommode gehörten zum Standard: „Bewohner können gerne eigene Möbel mitbringen“, verdeutlichte Niggemeier.
Lebhafte Diskussion
Die mehr als 30 Interessierten der Veranstaltung fragten zunächst, was aus dem Altbau werden soll. Pfarrerin Birgit Reiche konnte zur weiteren Nutzung des derzeitigen Gebäudes noch keine konkreten Angaben machen. Alle Kraft sei zunächst in die Planung des Neubaus geflossen. „Wir werden das Haus aber nach jetzigem Stand nicht abreißen, sondern mit einem anderen Konzept weiter betreiben. Seien Sie sicher: Es wird auf dieser Seite weiter Leben sein!“
Deutlich emotionaler waren die Nachfragen der Gäste zur Parkplatzsituation. Die Situation sei zuvor schon nicht gut gewesen und habe sich in der Bauphase noch einmal deutlich verschärft. Architekt Philipp Niggemeier bat um Nachsicht, dass während der Arbeiten deutlich mehr Verkehr sei. Perspektivisch werde sich das Problem aber bessern: rund um den Neubau werden insgesamt 26 Parkplätze auf zwei getrennten Flächen vorgesehen. Gesetzlich vorgeschrieben seien lediglich zwölf.
Weitere Infos unter www.haus-phoebe.de und www.frauenhilfe-westfalen.de.
Foto: Frauenhilfe