Willebadessen (red). Zu einem Seminar mit dem Thema „So nah und doch so fern: Afrika“ lädt das Christliche Bildungswerk „Die Hegge“ in Willebadessen-Niesen vom 13. bis 15. August ein.
»Bis die Löwen ihre eigenen Historiker haben, wird die Geschichte der Jagd immer den Jäger verherrlichen.« Dieses afrikanische Sprichwort macht deutlich, wie wichtig es ist, jeweils mit den Beteiligten statt über sie zu sprechen. Das wird beim Afrikaseminar der Hegge beherzigt.
Gerade Afrika, das oft als schwarzer Kontinent bezeichnet wird, ist kaum im europäischen Bewusstsein. Dunkel ist dabei vor allem das Wissen der EuropäerInnen über die reichhaltigen Kulturen und Errungenschaften der Menschen dieses Nachbarkontinents.
Bei diesem Seminar werden vor allem die kulturellen Reichtümer der verschiedenen Staaten und Völker Afrikas bekannter gemacht: Die Literatur, die Erfolge auf verschiedenen Gebieten wie Medizin, Seefahrt, Architektur, Religion, Politik und vieles mehr, sowie die Philosophie Ubuntu.
Die vielen positiven Errungenschaften Afrikas, die im Zuge des Kolonialismus verschwiegen bzw. zerstört wurden, werden erörtert. Dabei werden manche Vorstellungen zur Rolle der AfrikanerInnen in der Geschichte und Gegenwart infrage gestellt und der eurozentrische Blick geweitet.
Weitere wichtige Fragestellung werden sein: Wie erleben AfrikanerInnen ihr Leben in Deutschland? Welche Bedeutung spielt die Hautfarbe im Alltag und im gesellschaftlichen Leben? Wie sieht der weiterhin real existierende Rassismus konkret aus, der Menschen mit dunkler Hautfarbe in vielen Alltagssituationen trifft, und der auch in Hilfsorganisationen nur ungenügend erkannt und benannt wird? Beim Seminar auf der Hegge lernen die Teilnehmenden mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten in Vorträgen, Diskussionen und Gesprächen die Vielfalt Afrikas kennen und können so ein einseitiges Bild von Afrika, das oft von Hunger, Kriegen und Katastrophen geprägt ist, hinterfragen.
Es referieren Prof. Dr. Manfred Loimeier, Mannheim, Rezensent, Übersetzer und Herausgeber von Literaturen aus Afrika. Professor für Afrikanische Literaturen englischer Sprache an der Universität Heidelberg.
Dr. Keith Hamaimbo, Hennef, promovierter Theologe, der im Rahmen eines Projekts des Welthauses Bielefeld, das Buch „Errungenschaften Afrikas, die andere Seite einer Realität“ schrieb.
Stella Weber, Mülheim/Ruhr, Gründerin und Vorsitzende des Vereins Love from Africa e.V., Der Verein hilft Familien mit Migrationshintergründen bei einer besseren sozialen Integration in Deutschland und setzt sich u.a. für Entwicklungsprojekte in Ghana ein.
Anmeldungen und weitere Auskünfte: DIE HEGGE Christliches Bildungswerk, Niesen, 34439 Willebadessen, Tel: 05644-400 und 700, www.die-hegge.de,