Warburg (red). Zum zweiten Mal in Folge blieben auch in Ossendorf die Uniformen der meisten Schützen im Schrank hängen. Einzig der Vorstand mitsamt Schützenkönig und Oberst Johannes Laudage hatte sich an Pfingsten rausgeputzt, um die Jubel-Königspaare zu ehren und den Schützen wenigstens ein bisschen Schützenfest-Atmosphäre zu bieten – mithilfe einer corona-konformen Drive-In-Lösung.
„Auch wenn die Pandemie es uns auch in diesem Jahr wieder nicht möglich gemacht hat, unser Schützenfest zu feiern: Wir Schützen sind noch da und wir halten unsere Tradition auch in der Pandemie hoch, so gut es eben geht“, sagte Heiner Geilhorn, Vorsitzender des Ossendorfer Schützenvereins. „Wir haben uns deshalb unter Beachtung der geltenden Regelungen Lösungen einfallen lassen.“
So besuchten Abordnungen der Schützen am Pfingstsonntag die Jubel-Königspaare der Jahre 2020 und 2021. Vor 60 Jahren regierten Hans Dolle und Editha Volmert die Ossendorfer Schützen, vor 50 Jahren Heinrich und Josefine Wigge. Den königlichen Hofstaat führten vor 40 Jahren Karl-Heinz Kohaupt und Bettina Geilhorn an und vor 25 Jahren Heiner und Gabi Fischer. „Selbstverständlich werden wir alle Jubilare beim nächsten Schützenfest standesgemäß hochleben lassen“, versprach Vereinsvorsitzender Geilhorn.
Auch den verstorbenen und gefallenen Schützen wurde gedacht. Wie es Tradition ist, legten die Schützen am Ehrenmal einen Kranz im Anschluss an die Schützenmesse nieder.
Am Pfingstsonntag durften sich alle Ossendorfer Schützen dann eine Schützen-Tüte an der Heinberghalle abholen. Der Inhalt: Warburger Bier, Sekt, Süßigkeiten für die Kinder und herzhafte Pfefferbeißer. Insgesamt 200 Tüten wurden von den Offizieren des Schützenvereins um König und Oberst Johannes Laudage verteilt. „Es ist nur ein kleines Trostpflaster, denn unser Schützenfest ist nicht zu ersetzen“, trauerte der König, der gemeinsam mit seiner Frau Christina die Ossendorfer Schützen nun bereits im dritten Jahr regiert. „Umso größer ist aber die Vorfreude, spätestens im nächsten Jahr alles das nachzuholen, was wir in den letzten beiden Jahren entbehren mussten. Dann geben wir wieder Vollgas!“