Warburg (red). Auch in Coronazeiten macht das Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg in Rimbeck von sich reden. Der innovative und außergewöhnliche Umgang mit Schulentwicklung in Coronazeiten hat das Berufskolleg, das sich im Sozial- und Gesundheitswesen spezialisiert hat, über die Landesgrenzen hinweg bekannt gemacht. Der renommierte Deutsche Schulpreis, der von der Robert Bosch Stiftung und der Heidhof Stiftung jährlich Schulen für ihre besondere pädagogische Arbeit prämiert, hat im Herbst 2020 den Deutschen Schulpreis Spezial 2021/22 ausgeschrieben. Bundesweit beteiligten sich über 360 Schulen mit ihren Konzepten, kreativen Ideen und Visionen an diesem Wettbewerb. Aus diesem Bewerberkreis wurden von einem unabhängigen Gremium in einem aufwendigen Prüfungsverfahren 121 Schulen aller Bundesländer und Schulformen ausgewählt, die Ende Februar an einem Schulpreiscamp in der zweiten Runde des Wettbewerbs teilnehmen werden.

„Eine riesige Auszeichnung, die unserem kleinen Berufskolleg zuteil wurde“, freuen sich Schulleiter Hartmut Peter und seine Stellvertreterin Mareike Gördemann, die diese Bewerbung stellvertretend für das gesamte Team eingereicht und dargestellt hatten.

Die Aufbruchstimmung, die aus den aktuellen Notwendigkeiten eine Reihe an unkonventionellen und agilen Schritten, Problemlösungen und Perspektiven wachsen ließ, ist in Rimbeck augenscheinlich. „Neben der sehr umfangreichen digitalen Ausstattung aller Klassen sind es vor allem gemeinsame Entwicklungsschritte, die Lehrer und Schüler in den letzten Monaten gegangen sind. Bereits im Frühjahr haben wir uns auf eine grundsätzliche Teilung der Lerngruppen verständigt, die im Schichtbetrieb vormittags und nachmittags unterrichtet wurden. Hygienische und schulrechtliche Vorgaben waren jederzeit somit einzuhalten“, betonen Gördemann und Peter die von allen Beteiligten getragenen Veränderungen. „Gemäß unseres Schulmottos einer bunten Vielfalt liegen uns die besonderen Bedarfe von schwer erreichbaren oder technisch nicht gut ausgestatteten Auszubildenden am Herzen. Unsere Schulsozialarbeiterin ist hier insbesondere beteiligt.“

Der Weg zu einem innovativen Selbstlernzentrum, in dem andere Ausbildungsformen gelebt werden können, nimmt Fahrt auf. Ein moderner hauswirtschaftlicher Bereich ist fertiggestellt, bis zum Sommer entsteht auf dem Schulgelände ein zweigeschossiger Lern- und Studierbereich, der den neuen Ansprüchen von Schule gerecht wird. Die komplett neu erstellte Bibliothek und eine Kreativwerkstatt sind kurz vor ihrer Fertigstellung. Das Außengelände wird ebenfalls in diese Konzeption integriert, sodass sämtliche Bildungsgänge von diesem Schub profitieren werden.

„Im kommenden Schuljahr werden wir erstmals die Berufsfachschule für Kinderpflege anbieten, um dem gesteigerten Bedarf in diesem Bereich gerecht werden zu können“, erläutert Hartmut Peter. „Wir freuen uns auf viele Bewerbungen für diesen Bildungsgang, der speziell für Schüler mit Haupt- oder Realschulabschluss konzipiert ist. Die Kinderpflege oder die Sozialassistenz mit dem Schwerpunkt Heilerziehung sind dabei Bildungsabschlüsse, die eine Voraussetzung für die Ausbildung an der Fachschule zum Erzieher oder Heilerziehungspfleger sind, die in der Regelausbildung oder PiA-Ausbildungsform angeboten werden“.

Weitere Informationen zu den Ausbildungsmöglichkeiten in persönlicher oder digitaler Form bekommen Interessierte in der Zeit von 8 bis 13.30 Uhr unter 05642-9877180 oder auf der Homepage des Berufskollegs unter www.kolping-schulwerk-warburg.de

Foto: Jonas Künneke