Warburg (red). Am Anfang der Coronapandemie hat sich wohl niemand so richtig vorstellen können, dass wir einmal alle zum Einkaufen eine Maske tragen würden. Heute ist der Mund-Nasen-Schutz, so die offizielle Bezeichnung, heiß begehrt. Betty Hermanns von der Zweiten Heimat e.V. hat frühzeitig erkannt, dass es soweit kommen würde. Sie bietet schon seit Jahren mit anderen Ehrenamtlichen einen Nähkurs für geflüchtete Frauen an, der aber durch das Virus fast gestoppt wurde.
Während vor Corona die Frauen alle 14 Tage in der Begegnungsstätte der Zweiten Heimat zum Nähen zusammenkamen, wird jetzt dezentral gearbeitet. Maskenproduktion ist angesagt. Betty Hermanns schneidet den Stoff für die Masken zu und kettelt ihn. Dann verteilt sie das Rohprodukt an Ali, Martina, Brigitte, Fatima, Hava und Mehmet weiter. Die nähen zu Hause die Falten und die Bänder in die Masken. Betty Hermanns freut sich, dass der Kreis Höxter die Aktion mit KOMM-AN-Mitteln unterstützt hat: „Damit konnten wir unsere Stoffvorräte ergänzen und Nadeln, Gummi oder Nähgarne kaufen.“
Das Ergebnis – rund 400 Masken! - kann sich nicht nur optisch sehen lassen:
Bereits 100 Masken wurden an die Diakonie verteilt. Da dort zurzeit kein Mittagstisch mehr angeboten werden darf, liefert die Diakonie Essen nach Hause. Die ehrenamtlichen Essensverteiler und Empfänger konnten den Mund-Nasen-Schutz gut gebrauchen. Einige Masken wurden von der Diakonie außerdem an ein Altenheim weitergegeben.
Weitere 90 Masken bekam der Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) für sein Frauenhaus.
200 Masken werden für die Bewohner der Warburger Flüchtlingsunterkünfte noch diese Woche der städtischen Sozialarbeiterin übergeben, die sie dort verteilen wird.
Auf die Frage, welche Stoffmuster besonders gut angekommen seien, antwortete Betty Hermanns lachend: „Die Mickey-Mouse- und die schwarzen Masken!“ Auch in Corona-Zeiten sind die Geschmäcker verschieden!
Foto: Zweite Heimat Warburg e. V.