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Mittwoch, 23. Oktober 2024 Mediadaten
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Die Ausstellung u201e30 Jahre Bu00fcrgerinitiative lebenswertes Bu00f6rdeland und Diemeltal u2013 30 Jahre Engagement fu00fcr die Regionu201c wird an diesem Samstag, 3. August, um 16 Uhr im Warburger Museum im u201eSternu201c eru00f6ffnet. Symbolfoto: Tanja Sauerland

Warburg (red). Die Ausstellung „30 Jahre Bürgerinitiative lebenswertes Bördeland und Diemeltal – 30 Jahre Engagement für die Region“ wird an diesem Samstag, 3. August, um 16 Uhr im Warburger Museum im „Stern“ eröffnet. Damit verbunden sind eine Fotoausstellung über das Kulturfest "Buntes Warburg" in der Galerie des Museums und ein Markt in der Sternstraße, der auch als Treffpunkt für alle Helfer und Unterstützer des Kulturfestes „Buntes Warburg“ zum Klönen, Austauschen und Ideensammeln dient. Die Sternstraße ist deshalb für den Autoverkehr gesperrt. Aus dem Widerstand 1989 gegen die geplanten Deponien wuchs die BI zu einem breiten Bündnis mit über 3.000 Mitgliedern an, quer durch alle Berufe, parteipolitische Ausrichtungen, Konfessionen und Ländergrenzen. Der Protest in der Region war überall in den zahlreichen Plakaten an unzähligen Scheunen und Hauswänden in der Region sichtbar. Mahnkreuze wurden an potentiellen Standorten aufgestellt. Die vielen Infoveranstaltungen der Bürgerinitiative stießen auf enormes Interesse, die Hallen waren regelmäßig zum Bersten gefüllt. Der Widerstand gipfelte in einem Protestzug durch die Detmolder Innenstadt. Über 7.000 Teilnehmer/innen zogen am 6.12.1993 zum Verwaltungssitz der Bezirksregierung – die größte Demonstration, die Ostwestfalen bis dahin erlebte. Der Widerstand hatte Erfolg. Im Februar 1994 gab die Düsseldorfer Landesregierung die Einstellung des Standortsuchverfahrens für eine Sondermülldeponie bekannt.

Neue Wege: Eine Region denkt um
Der erfolgreiche gemeinsame Widerstand hätte sicher auch zu einer Auflösung des Vereins führen können, die BI ging einen anderen Weg. Viele aktive Mitglieder wollten das vorhandene hohe Engagement nun nutzen, um ihr Lebensumfeld so lebenswert zu gestalten, dass niemand mehr auf den Gedanken kommt, hier eine Deponie zu errichten. Die Ideen wurden in dem Konzept „Eine Region denkt um“ zusammengefasst und ein bunter Strauß an Aktivitäten entwickelt:
- jahrelang wurden umfangreiche Hecken- und Obstbaumanpflanzungen in der offenen Feldflur angestoßen (10.000 – 15.000 Gehölze wurden jährlich angepflanzt)
- diverse Aktivitäten zur Müllvermeidung (BI-Mitglieder boten Unterrichtseinheiten in der Grundschule an; Ausstellung „Zeitbombe Müll“; Aktion „Total tote Dose“ 6 Wochen dosenfreie Stadt Warburg)
- aktive Arbeitskreise (Bauerngärten; Solar-Selbstbaugruppen; Umweltbildungsangebote)

BI intensiviert Aktivitäten zur Erhöhung der regionalen Wertschöpfung
Mit der Zielsetzung, Angebote für eine umweltgerechte Produktion und kurze Transportwege zu schaffen, initiierte die BI die Erzeugergemeinschaft „Bördeland und Diemeltal“. Die ersten Aktivitäten der Erzeugergemeinschaft bestanden darin, biologisch angebaute Produkte im Lebensmitteleinzelhandel in eigengefertigten Ladenregalen anzubieten. Heute eine Selbstverständlichkeit, Ende der 90er Jahre noch Pionierarbeit. Die Erzeugergemeinschaft existiert auch heute noch und baut beispielsweise Braugerste für die Warburger Brauerei an – ganz im Sinne des Regionalgedankens. „Bunte Regionalmärkte“ wurden organisiert und aktuell knüpft die BI an diese früheren Regionalmärkte an und organisiert Feierabendmärkte in Warburg. Der Gedanke, dass jede/r Verbraucher/in bei jedem Einkauf mitentscheidet, wie die Zukunft unserer Lebensmittelproduktion aussieht, soll durch ein verstärktes Angebot regionaler Produkte, weniger Fleischkonsum und einen verpackungsärmeren Einkauf bei den Märkten zu arbeitnehmerfreundlichen Feierabendzeiten vermittelt werden. Im Verbund mit Unterrichtseinheiten zu nachhaltiger Ernährung sowie Erzeuger-Verbraucher-Dialogen sind die Märkte Teil des Projektes „Warburg isst - Nachhaltig ernähren: Klima schützen!“
1999 wurde der Tag der Regionen ins Leben gerufen, der seitdem zu Erntedank im Herbst stattfindet. Die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe, die große Macht von Initiativen und Zusammenschlüssen, regional geprägte Märkte - dies bietet Alternativen ?und Antworten auf Probleme des Globalisierungsprozesses. Der Tag der Regionen wurde als dezentraler bundesweiter Aktionstag initiiert, um bei aller berechtigter Kritik an Politik und Wirtschaft, die Verantwortung von uns allen für unser Lebensumfeld ins Bewusstsein zu rücken. Im Frühjahr 2005 wurde der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. gegründet, um zukünftig auch auf politischer Ebene zu agieren. Seitdem fungiert die Geschäftsstelle in Borgentreich mit als Motor des Tags der Regionen und des Bundesverbandes der Regionalbewegung. Seitdem setzt die Regionalbewegung immer wieder Akzente auch im Bördeland und Diemeltal. Zu den bekannteren Beispielen zählen das Bundestreffen der Regionalbewegung, 2008 in Warburg, sowie die Fachtagung „Tante Emmas neue Kleider - Nahversorgungskonzepte für den Ländlichen Raum“ im Jahr 2011. Als eines der erfolgreichsten Projekte mit BI-Beteiligung kann die Renovierung des „Steinernen Hauses“, um 1300 erbaut, ab 1998 in Borgentreich gesehen werden. Es wurde im Jahr 2002 als Bundessieger des Wettbewerbs "Energie sparen in Baudenkmälern" geehrt. Seit Januar 2019 werden Hauptamtliche in der Borgentreicher Geschäftsstelle nun auch auf Basis einer Institutionellen Förderung des Bundes beschäftigt – ein weiteres Indiz für die Ausdauer, Beharrlichkeit und letztlich Verstetigung der BI-Anliegen. Die Gäste der Ausstellungseröffnung wird Rainer Mues, Vorsitzender des Museumsvereins Warburg, begrüßen. Josef Jacobi hat die Einführung übernommen, Michael Kuhaupt sorgt für die musikalische Umrahmung. Die Ausstellung ist bis zum 15. September 2019 jeden Tag außer montags von 14.30 bis 17.00 Uhr zu sehen. Der Markt in der Sternstraße beginnt gleichzeitig mit der Ausstellungseröffnung um 16:00 Uhr und endet gegen 19:00 Uhr. Die Diakonie sorgt für Kaffee und Kuchen, die Warburger Brauerei stellt ihre Produkte vor, ebenso der Biolandbetrieb Engemann aus Eissen, der Finnenberghof Nörde und der Biohof Jacobi mit eigener Hofkäserei.

 

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