Herlinghausen (tab). Auftakt der Schützenfestsaison 2019: Schützenabordnungen aus allen Warburger Schützenvereinen und Musiker haben am Samstag, 27. April, zu den Gästen gehört, die in Herlinghausen Stadtkönig Gisbert Richter und seine Frau Monika beim 42. Stadtschützenfest gefeiert haben. Frank Herwig, Vorsitzender des Schützenvereins Herlinghausen, und Bürgermeister Michael Stickeln begrüßten die Gäste. Michael Stickeln hielt die Festrede: „Im Warburger Land ist es eine lange und liebgewonnene Tradition, mit dem Stadtschützenfest Ende April gewissermaßen auch die neue Schützenfestsaison einzuläuten. Der Grundstein für die Ausrichtung und die Klärung der damit unmittelbar zusammenhängenden Frage nach dem Veranstaltungsort dieser Festivität wird dabei stets ein gutes halbes Jahr zuvor im Wettstreit der amtierenden Schützenkönige während der Warburger Oktoberwoche gelegt. So geschehen auch in diesem Fall, als sich damals Gisbert Richter als bester Schütze der Herlinghäuser Schützen in einem wirklich äußerst spannenden und bis zum Ende höchst knappen Schießwettbewerb letztlich mit sehr guten 29 von 30 Ringen gegen seine Konkurrenten durchsetzen konnte. Er habe „einfach nur voll draufgehalten“, so ließ sich der frisch gekürte Stadtschützenkönig danach vernehmen und erklärte sein ebenso – vermeintlich - simples wie durchschlagendes Erfolgsrezept. Lieber Gisbert, wie ich ja vermute, hast Du dabei wohl deine vielfältigen Erfahrungen und Fertigkeiten aus dem Fußball einfach auf den Schießsport übertragen, denn ganz ohne Zweifel ist das „voll Draufhalten“ auch beim Spiel mit dem runden Leder keine so schlechte Option in aussichtsreicher Schussposition… Nun, wie dem auch sei: Jedenfalls haben wir uns nun am heutigen Tage aufgrund des Erfolges von Gisbert Richter im schönen Herlinghausen eingefunden und freuen uns einmal mehr auf die bevorstehenden Stunden, die sicherlich wie gewohnt beste Unterhaltung und jede Menge Frohsinn versprechen. Dass die Herlinghäuser jedenfalls voll hinter der Ausrichtung des Stadtschützenfestes als frühjährlichem Highlight im Veranstaltungskalender unserer Stadt stehen, drückt sich deutlich sichtbar im prächtig herausgeputzten Ortsbild aus, mit den so wunderbar geschmückten Straßen und Häusern. Ausgezeichnete Voraussetzungen also für ein glanzvolles Stadtschützenfest 2019, zu dem ich Sie alle sehr herzlich begrüßen und willkommen heißen darf. Wie immer möchte ich unser Zusammenkommen nicht „bloß“ als Würdigung der sportlichen Leistung des Stadtschützenkönigs verstanden wissen, sondern insbesondere als ausdrückliche Anerkennung der gesellschaftlichen Bedeutung des Schützenwesens im Allgemeinen. Diese Bedeutung ist nach wie vor immens, stellen doch die Schützenvereine in unserer Stadt und in den Dörfern ein wichtiges, ein unverzichtbares Element der Traditions- und Brauchtumspflege dar. Die darin zum Ausdruck kommende Heimatverbundenheit und das Verantwortungsbewusstsein für die Vorgänge im direkten Lebensumfeld sind Werte, die von den Schützen bewahrt und in eben diesem Sinne seit Jahrhunderten von einer Generation in die nächste weitergegeben werden. Diese Brauchtumspflege spiegelt sich nicht in verstaubten Ritualen oder nichtssagenden Floskeln – sie ist vielmehr lebendiges Kulturgut, weil sie von uns selbst, von den Menschen am und im jeweiligen Ort, getragen und gelebt wird. Gerade die Vereine, wie unsere Schützenvereine, sind in dieser Hinsicht ganz vorne dabei und ein wichtiger Bestandteil sowie starke Säule dieses kulturellen, dieses gemeinschaftlichen Lebens. Sie pflegen nicht nur ein vitales Vereinsleben und organisieren die jährlichen Königschießen und Schützenfeste – sie zeigen darüber hinaus verlässlich und aktiv Flagge in Staat und Gesellschaft, engagieren sich in unterschiedlichster Form für die Allgemeinheit, für die Jugend ebenso wie die älteren Semester, und bereichern auf diese Weise nachhaltig das Leben in unseren Städten und Gemeinden. Zudem wird hier eine hervorragende integrative soziale Arbeit geleistet, welche mit Geld gar nicht zu bezahlen ist. Kurzum: Die Schützen sind immer dabei – bei den hohen kirchlichen Festen, bei Umzügen, bei den zahlreichen geselligen Veranstaltungen im Jahreslauf. Ihr Auftritt sorgt stets für Farbe, Frohsinn und Festlichkeit. Zugleich beweisen sie durch die verschiedensten Aktivitäten, dass sie das Herz am richtigen Fleck haben. Angesichts dieses bemerkenswerten bürgerschaftlichen Engagements möchte ich deshalb an dieser Stelle den Mitgliedern der Schützenvereine ein von Herzen kommendes „Dankeschön“ aussprechen. Ein Dankeschön für Ihren Einsatz, der für unser aller Zusammenleben von so großer Bedeutung und Wichtigkeit ist. Was hier an unentgeltlicher, an so selbstverständlich erledigter Arbeit geleistet wird, das ist wirklich großartig. Und nicht von ungefähr ist der innere Zusammenhalt so stark und steht das „Wir-Gefühl“ noch so hoch im Kurs wie bei den Schützen. Soziale Kompetenz, der Wert des Gemeinsinns, die Bereicherung des eigenen Lebens durch aktive Mitarbeit für allgemeine Belange – dies alles sind Dinge, die den Geist des Schützenwesens ausmachen und die in den Vereinen so vorbildlich umgesetzt werden. Ich möchte Sie daher alle ausdrücklich ermuntern und dazu anhalten, nicht nachzulassen in Ihrem Tun und sich weiter so tatkräftig zu engagieren. Heute allerdings sollen unbedingt das Feiern und die Ausgelassenheit im Kreise der Schützenfamilie im Mittelpunkt stehen. So freue ich mich nun gemeinsam mit Ihnen allen zunächst auf einen stimmungsvollen Festumzug mit der hierfür notwendigen musikalischen Umrahmung und später dann auf einen in jeder Hinsicht unterhaltsamen und anregenden Abend mit vielen Gesprächen, Begegnungen und so mancher Tanzrunde auf dem Parkett der Herlingihalle.“
Fotos: Hubert Rösel