Willebadessen (red). Der SELBST.HILFE.SUCHT. e.V. Willebadessen hat ein neues Tagungslokal. Ab sofort treffen sich die Mitglieder der beiden Gruppen für Betroffene – jeden Mittwoch um 19 Uhr - und Angehörige – jeden 3. Donnerstag im Monat ebenfalls um 19 Uhr - im Haus des Gastes, Eingang Rosengarten (gegenüber der Sparkasse), an der Langen Straße in Willebadessen. Damit geht eine fast achtjährige Ära im evangelischen Gemeindehaus zu Ende. Die Volksbank Höxter in Peckelsheim unterstützt die ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeit des Vereins mit einer Spende von 1.000 Euro. „Durch die zwischenzeitlich stärker erfolgte sakrale Nutzung des Gemeindehauses nach Aufgabe und Verkauf der gemeindeeigenen Kirche ist unser Umzug leider unumgänglich geworden“, sagt Vereinsvorsitzender Wolfgang Laudage. Der Selbsthilfeverein will zukünftig außerhalb seiner turnusmäßigen Zusammenkünfte auch verstärkt die Wochenenden zu Seminar- und Informationsveranstaltungen nutzen. Der Dank des Vereins gilt der evangelischen Kirchengemeinde Willebadessen, dem Presbyterium und besonders Pfarrer Karl-Ludwig Wendorff, die es fast acht Jahre lang ermöglicht haben, die ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeit in Willebadessen zu starten und mit zunehmendem Erfolg durchzuführen. „Ohne die Kirchengemeinde“, so der Vereinsvorsitzende, „gäbe es uns nicht.“ „Die Selbsthilfearbeit ist eine gesellschaftliche Aufgabe“, sagte denn auch Bürgermeister Hans Hermann Bluhm, der auf seine unbürokratische Weise die Bereitstellung des neuen Versammlungsraums im Haus des Gastes ermöglicht hatte. Selbsthilfearbeit tut not, formuliert der aktive Verein in Willebadessen. 2,3 Millionen an Alkohol Erkrankte, mehr als 2,3 Millionen Medikamentenabhängige, 500.000 Spielsüchtige und ebensoviele riskant konsumierende Cannabisnutzer sprechen eine deutliche Sprache. Dass sogar im Kreis Höxter die Anzahl der auffällig gewordenen Kiffer sich binnen Jahresfrist um rund 50 Prozent erhöht hat, rief vor kurzem sogar Landrat Friedhelm Spieker auf den Plan. Wenn es auch im Kreis Höxter die professionellen Sucht- und Drogenberater der Caritas (in Brakel) und Diakonie (in Warburg) in bester Besetzung gibt, so der Willebadessener Selbsthilfeverein, und mit der Entgiftungsstation im St. Josef Hospital in Bad Driburg, viele Suchtaussteiger ihre erste Schritte in ein abstinentes Leben versuchen, ist als begleitende Maßnahme die aktive Mitarbeit in einer Selbsthilfegruppe unumgänglich. „Selbst nach einer erfolgreich absolvierten ambulanten oder sogar stationären Therapie liegt die Rückfallquote in den ersten fünf Jahren ohne Besuch und aktive Mitarbeit in einer Selbsthilfegruppe bei 90 Prozent“, sagt Wolfgang Laudage. 72.000 vorzeitig durch den Alkohol herbeigeführten Todesfälle pro Jahr sprechen eine deutliche Sprache. Und dass jugendliche Kiffer immer häufiger psychiatrische Hilfe in Anspruch nehmen müssen, bedrückt besonders Eltern und Angehörige. Deshalb hat der Willebadessener Verein mit FORUM SUCHT einen Selbsthilfe- und Diskussionskreis für Angehörige von Suchtgefährdeten und Abhängigkeitserkrankten ins Leben gerufen. Hier tauschen bei den monatlichen Treffen die Mitbetroffenen ihre Erfahrungen aus und erhalten Tipps und Hinweise, wie sie die Suchtgefährdungen ihrer Familienmitglieder besser erkennen können. „Gerade diese sachdienlichen Informations- und Vortragsveranstaltungen sind es“, so Michael Hanewinkel von der Volksbank Höxter in Peckelsheim, „die uns bewogen haben, die Arbeit des Willebadessener Selbsthilfevereins mit 1.000 Euro zu unterstützen“. Weitere Informationen können erfragt werden unter der E-Mail Adresse