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Dienstag, 07. Januar 2025 Mediadaten
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Treckerkorso zur Winterversammlung nach Hohenwepel. Symbolfoto: Pixabay

Warburg/Borgentreich (red). Die Nachricht der geplanten Schließung der Warburger Zuckerfabrik sorgt für Fassungslosigkeit in der Bevölkerung. Auch die Mitglieder der BI Bördeland und des Bundesverbandes der Regionalbewegungsind geschockt. Und sie beschäftigen sich vor allem mit der Frage: „Kann man da noch etwas machen?“ Darauf wird es keine einfache Antwort geben, einen endgültigen Beschluss will der Aufsichtsrat der Südzucker AG am 25. Februar treffen.

BI-Vorstand Josef Jacobi begrüßt die Idee eines Treckerkorsos, die Landrat Spieker auf dem letzten Kreisbauerntag in Brakel äußerte. Er ruft dazu auf, einen Treckerkorso nicht wie vorgeschlagen zur Zuckerfabrik, sondern zur Winterversammlung der Südzucker AG, die am morgigen Dienstag, 5. Februar, in der Hohenwepeler Gemeindehalle stattfindet, zu bilden. Dort wird Südzucker-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kirchberg erwartet, der die geplanten Umstrukturierungen des Unternehmens mit zu verantworten hat. „Die Landwirte aus der Region machen sich sternförmig von den Ortschaften aus mit ihren Traktoren auf den Weg. Sie treffen sich in jeder Ortschaft am Ortsausgang. Gestartet wird mit dem Korso so, dass alle Trecker um 18.30 Uhr an der Gemeindehalle in Hohenwepel sind“, berichtet Josef Jacobi.

Selbst die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), die in Fachkreisen auch als politischer Sammelpunkt der Agrarindustrie gesehen wird, propagiert seit Jahren den Megatrend Regionalität. Die regionale Versorgung mit landwirtschaftlichen Rohstoffen und deren lokale Verarbeitung gehören mittlerweile zu den Kernthesen der DLG. Wie ist vor diesem Hintergrund die geplante Schließung zu sehen? In Warburg wurde neben der Verarbeitung konventionell angebauter Rüben als Nische auch die Verarbeitung von Biorüben etabliert - lange Jahre ein Alleinstellungsmerkmal der Warburger Fabrik. Die Nachfrage nach Biozucker boomt, das drückt sich auch in den jüngsten Vertragsabschlüssen aus, die Bioanbauverbände mit Großunternehmen im Lebensmitteleinzelhandel abgeschlossen haben. Mittlerweile verarbeitet die Südzucker AG Biorüben ebenfalls im bayrischen Rain in der Nähe von Augsburg. Die Entfernung zwischen den beiden Zuckerfabriken Warburg und Rain beträgt ca. 430 km.

Für die BI und den Bundesverband der Regionalbewegung ist die geplante Schließung des Werks in Warburg, auch ohne tiefere Kenntnis der unternehmerischen Gedankenspiele der Südzucker AG, eine Entscheidung gegen den Trend. Beide Vereine treten für eine regionale Kreislaufwirtschaft ein, die sich bislang gut am Beispiel der Rübe widerspiegelt. Neben ihrer großen Bedeutung als Blattfrucht in der Fruchtfolge, kommen auch die Nebenprodukte zu einer sinnvollen Verwertung: als wertvolles Tierfutter in Form von Trockenschnitzeln sowie als Carbokalk zur Bodendüngung. BI-Vorstand Josef Jacobi, der die Bioschiene einst mit dem damaligen Chef der Warburger Zuckerfabrik, Christian Voß, initiierte, befürchtet nun, dass Landwirte, die mit der Umstellung auf Biolandwirtschaft liebäugeln, stark ins Grübeln kommen, ob sie dafür zukünftig auf den Rübenanbau verzichten wollen. Die Verantwortlichen eines milliardenschweren Unternehmens werden passende Zahlen auf ihren Aktionärsversammlungen präsentieren (müssen), die Warburger Zuckerfabrik ist viel mehr als das. Ein Stück Industriegeschichte, das mit ihren Investitionen den Sprung in die Moderne geschafft hat, auch dank der Unterstützung in der Region. Das bestätigt sich aktuell wieder beim Projekt zum Ausbau der Reinigung der Abwässer aus der Zuckerfabrik sowie bei der geplanten neuen Anbindungsstraße.

Neben nackten Zahlen sollte Südzucker-Vorstand Dr. Kirchberg auch Eindrücke von der außerordentlich engen Verbindung zwischen der Warburger Fabrik mit der Region von der Versammlung in Hohenwepel mit nach Hause nehmen. Eine verbindliche Aussage zur zeitlichen Erweiterung der Kampagne könnte dabei, falls sie nicht schon vorliegt, ein weiteres positives Signal für Dr. Kirchberg vor der endgültigen Entscheidung des Aufsichtsrates am 25. Februar sein.

 

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