Warburg (red). Als „eisern“ bezeichnet man im Sprachgebrauch häufig etwas Beständiges, etwas von fester Dauer. Eigenschaften, die in unserer schnelllebigen Gesellschaft durchaus selten geworden sind. Und so ist auch die Auszeichnung mit dem Eisernen Meisterbrief im Handwerk wahrlich nicht alltäglich. Johannes Kaufmann ist der erste Friseurmeister im Kreis Höxter, dem diese Urkunde nun feierlich überreicht werden konnte. Dazu hatte sich die Friseur-Innung Höxter-Warburg eine ganz besondere Überraschung ausgedacht. Schließlich ist Johannes Kaufmann nicht irgendein Friseurmeister. Ihm wurde 1991 für seine Verdienste für das regionale Handwerk sogar der Titel „Ehrenobermeister der Friseur-Innung Höxter-Warburg“ verliehen. Und so ließen es sich der amtierende Obermeister Carsten Lödige und dessen Vorgänger, Ehrenobermeister Rudolf Gördemann, nicht nehmen, persönlich zu gratulieren und die von der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld ausgestellte Urkunde zu überreichen.

Johannes Kaufmann war von 1970 bis 1978 Obermeister der damaligen Innung Warburg. Nach der Fusion der Innungen Warburg und Höxter übernahm er das Amt des stellvertretenden Obermeisters. Obwohl er selbst einen florierenden Salon in der Warburger Hauptstraße leitete, hat er sich stets ehrenamtlich für seine Handwerkskollegen eingesetzt. Für seine besonderen Verdienste wurde Johannes Kaufmann 1991 von Friseur- und Kosmetikverband NRW die Ehrennadel in Gold verliehen. 

Bis zu seinem Ruhestand hat Johannes Kaufmann in seinem Salon 54 Lehrlinge ausgebildet. Überhaupt lag ihm der Berufsnachwuchs ganz besonders am Herzen. In seiner Funktion als Vorsitzender des Zwischen- und Gesellenprüfungsausschusses durfte er unzähligen Jugendlichen zur bestandenen Gesellenprüfung gratulieren. Auch Ehrenobermeister Rudolf Gördemann erinnert sich, wie Kaufmann ihm damals seine Prüfung abgenommen und ihm schließlich den ersehnten Gesellenbrief überreicht hatte.

Ehrenobermeister Johannes Kaufmann pflegt auch heute noch die enge Verbundenheit zur Friseur-Innung und so erhält der Eiserne Meisterbrief nun einen Ehrenplatz – gleich neben seinem Meisterbrief aus dem Jahr 1953.