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Freitag, 10. Oktober 2025 Mediadaten
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von links: Simone Pollmann, Ansgar Krawinkel, Daniel Henke, Benedikt Goeken, Schulleiterin Bettina Becker und Brotprüfer Michael Isensee

Kreis Höxter (TKu). Normalerweise riecht es in der Grundschule am Nicolaitor in Höxter nach Kreide, Pausenbroten und frischer Farbe, doch am vergangenen Dienstag lag ein ganz besonderer Duft in der Luft, und zwar der von frisch gebackenem Brot. Wo sonst Rechenaufgaben gelöst werden und sich Bücher stapeln, stapelten sich am Dienstag Brote in allen Formen und Größen. Der Grund: 50 Brote aus dem gesamten Kreis Höxter wurden von Brotprüfer Michael Isensee genau unter die Lupe genommen. Und mittendrin: neugierige Grundschülerinnen und -schüler, die zum ersten Mal erleben durften, wie Profis das Brot bewerten. Einmal im Jahr haben die Mitgliedsbetriebe der Bäcker-Innung Höxter-Warburg die Gelegenheit, ihre Brote einer unabhängigen Qualitätsprüfung zu unterziehen. Verantwortlich dafür ist Michael Isensee, Prüfer am Institut für Qualitätssicherung von Backwaren (IQBack). 

Michael Isensee, der seit vielen Jahren durch ganz Deutschland reist, um Brote zu bewerten, erklärte den Kindern geduldig, worauf es beim Brot ankommt: „Form, Kruste, Krume, Struktur sowie Geruch und Geschmack. Das sind die fünf Kriterien, die über die Qualität entscheiden.“ Anschließend durften die Schüler selbst beobachten, wie der Fachmann jedes Brot prüfend begutachtete, daran roch und eine Scheibe probierte. Aber auch sie selbst durften eine Verkostung durchführen. Dabei kamen die Kinder nicht nur ins Staunen, sondern auch ins Schmunzeln: „Kennt jemand von euch noch das Matschbrötchen?“, fragte Isensee augenzwinkernd in die Runde. Tatsächlich meldete sich ein Schüler, sehr zur Überraschung seiner Mitschüler, der das vermutlich von seinen Eltern kennt. Und eines machte der Brotprüfer den Kindern besonders deutlich: „Wenn man ein Brot mit Liebe macht, dann schmeckt man das auch!“

Insgesamt stellten sich fünf Bäckereien dem Test: Bielemeier (Höxter-Bruchhausen), Engel (Höxter), Goeken (Bad Driburg), Henke (Warburg) und Pollmann (Beverungen-Haarbrück). Jede von ihnen brachte rund zehn unterschiedliche Sorten mit, von der rustikalen Weserkruste über saftiges Walnussbrot bis hin zum milden Kartoffelbrot. „Besonders spannend ist die Vielfalt der Rezepturen“, lobte Isensee. „Hier steckt viel Handwerk, Erfahrung und Kreativität drin.“ Auch Dinkelbrote seien derzeit sehr gefragt, erklärte Ansgar Krawinkel von der Bäckerei Engel. Damit alle Brote unter fairen Bedingungen geprüft werden können, müssen sie bereits am Vortag abgegeben werden. „Frisches Brot lässt sich nicht objektiv bewerten, weil die Aromen sich erst nach einem Tag richtig entfalten“, erläutert Bäckermeister Benedikt Goeken. Zudem helfe der unabhängige Test, „betriebsblindheit“ zu vermeiden und die eigene Qualität stetig zu verbessern. Wer drei Jahre hintereinander die Note „Sehr gut“ erhalte, der bekommt für das Brot eine Goldmedaille verliehen, weiß der Brotprüfer Michael Isensee zu berichten. Dieser Goldstandart sei das Ziel, erklären die Bäckermeister Ansgar Krawinkel, Benedikt Goeken, Simone Pollmann und Daniel Henke unisono.

Die Idee, den Brottest in die Schule zu holen, stammt von Ansgar Krawinkel. Schulleiterin Bettina Becker war sofort hell auf begeistert, denn das Thema passte noch dazu perfekt zum Unterrichtsstoff der dritten Klasse, der die aktuelle Überschrift „Vom Getreide zum Brot“ trägt. „Die Kinder erfahren hier, wie viel Wissen und Handarbeit in einem einfachen Laib Brot stecken“, sagte sie. Am Ende waren sich der Fachmann und die Klassen einig: Brot kann so viel mehr sein als nur ein Grundnahrungsmittel, „es ist ein Stück Kultur, Handwerk und Leidenschaft“, sagte Isensee, der auch dafür warb, beim heimischen Bäcker einzukaufen anstatt beim Discounter, damit es den „Bäcker vor Ort“ auch in zehn Jahren noch gibt. Die Ergebnisse dieser Brottestung werden später auch online unter www.brotinstitut.de einsehbar sein.

Foto: Thomas Kube

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