Warburg (red). Mit dem ambitionierten Kunstprojekt „FIGURA“ soll der Altkreis Warburg in den kommenden Jahren um zahlreiche Skulpturen bereichert werden – und damit zugleich einen kulturellen Beitrag zur Vorbereitung auf den Internationalen Tag der Hanse 2036 leisten. Rund 20 Interessierte informierten sich am Mittwoch, 3. September, im Haus Bethlehem des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) erstmals über die Details und diskutierten gemeinsam über Chancen und Ideen rund um das Vorhaben.
Ab 2026 sollen jährlich neun Skulpturen entstehen, die an verschiedenen Orten im Altkreis aufgestellt werden. Ziel ist es, bis 2036 rund 100 zeitgenössische Kunstwerke zu schaffen, sodass jede Gemeinde der drei Städte Warburg, Borgentreich und Willebadessen mindestens eine Bildhauerarbeit erhält. „Die Orte können hierzu idealtypisch kooperieren und gemeinsam touristische Ideen wachsen lassen“, betonte Alina Konerding von der Stadt Willebadessen, die das Projekt gemeinsam mit Sören Spönlein (Warburg) und Theresa Vandiken (Borgentreich) begleiten wird.
Einmal im Jahr werden jeweils drei Bildhauerinnen und Bildhauer – überwiegend aus Hansestädten – zwei Wochen lang zeitgleich an den drei Standorten arbeiten. Das Motto wird jährlich vom Kooperationspartner ErdCharta festgelegt. Die Bürgerinnen und Bürger sollen aktiv einbezogen werden, indem sie den Entstehungsprozess begleiten und sich über Vereine, Unterstützungsangebote oder als Gastfamilien beteiligen. Auch ein gemeinsames Abschlussfest soll jeweils Teil des Projekts sein.
Der Stahlkünstler Hans Kordes, bekannt für seine Rost-Tierfiguren, bot seine Unterstützung bei der späteren Platzierung der Skulpturen an. Bildhauer Jürgen Immand aus Steinheim erklärte seine Bereitschaft, bei der ersten Durchführung mitzuwirken. Stefan Feierabend, Vorsitzender der Stiftung Europäischer Skulpturenpark e.V., verwies auf die gute Ausgangslage in Willebadessen mit einem bestehenden Skulpturenpark und kostenfreier Unterkunft für die Künstlerinnen und Künstler. Noch gesucht werde ein Steuerberater aus einer der drei Städte, der das Projekt unterstützen könne.
Auch Vertreter des Kunstvereins ArtD Driburg e.V. signalisierten Interesse an einer Kooperation, etwa im Rahmen eines Kunstmarktes zum Abschlussfest. Grafikdesignerin Susanne Wolf aus Brakel hat bereits das Logo entwickelt. Weitere kreative Unterstützung kam von Künstlerinnen aus der Region. Filmemacher Johannes Wendehals zeigte sich begeistert vom Gesamtkonzept und möchte sich mit eigenen Ideen einbringen.
Maria Gocke von den Stadtwerken kündigte an, dass das Unternehmen unter Geschäftsführer Leander Sasse die Erstellung und Betreuung der „FIGURA-live“-Website übernehmen werde. Klaus Braun, ehemaliger Beigeordneter der Stadt Warburg, ist überzeugt: „Das Projekt wird mit vielen Händen und Köpfen eine Bereicherung des Altkreises werden.“ Sören Spönlein versprach zudem, Gespräche mit dem Organisationsteam der Oktoberwoche zu führen, um das Projekt dort noch bekannter zu machen.
Hans Kordes schloss den Abend mit den Worten: „Die Hanse sollte über allem thronen“ – ein Gedanke, den Projektinitiatorin Fabian gerne aufnimmt. Ein weiterer Austausch ist für den 8. Oktober um 17 Uhr im Hotel Zeitgeist geplant. Alle Interessierten sind eingeladen, daran teilzunehmen und weitere Mitstreiter mitzubringen.