Modexen (red). „Nutzer und Schützer gehen Hand in Hand“ so der Slogan zum neuen Vorhaben, das sich der Trägerverein Bildungshaus Modexen dank der Mittel des EU-Programms Leader, des Landes und des Kreises auf die Fahnen schreiben kann. Dadurch können in den nächsten drei Jahren die traditionellen Elemente der Kulturlandschaft im Kreis Höxter in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden. Ziel ist, diese Elemente wie beispielsweise Streuobstwiesen, Heckenstrukturen, Blühwiesen und Kopfbäume dauerhaft zu erhalten und zu erweitern.
„Wir möchten auf die Einzigartigkeit der uns umgebenden Natur aufmerksam machen und dafür begeistern, am Erhalt der historisch gewachsenen Kulturlandschaft mitzuwirken. Dafür werden wir engagierte Menschen unter anderem aus Ortsvereinen, Landwirtschaft, Hegeringen, Naturschutzorganisationen und Schulen vernetzen, sodass die bestehenden Biotope nachhaltig gepflegt und ausgebaut werden können“, so Martin Petersen vom Projektbüro in Modexen. „Denn die Artenvielfalt im Kreis Höxter kann nur durch einen Verbund der Biotope und dem damit einhergehenden genetischen Austausch innerhalb der Arten bestehen“, so Anja Multhaup, ebenfalls Mitarbeiterin im Team Modexen. „Neben diesen Aspekten sind weitere positive Effekte durch die grünen Trittsteine und Korridore zu erwarten. Beispielsweise bewirken traditionelle Heckenstrukturen rund ums Dorf Schutz bei Wind und Starkregen, minimieren Abtragungen von Ackerflächen und sorgen für ein besseres Mikroklima; ganz abgesehen von der ästhetischen Aufwertung rund um die Ortschaften“, so Christiane Sasse.
Zurzeit ist Martin Petersen damit beschäftigt die Naturräume des Kreises hinsichtlich bestehender Defizite zu analysieren. Parallel dazu hält das Trio, das sich eine Vollzeitstelle teilt, bereits Ausschau nach Flächen, auf denen neue Biotope entstehen können. „Dafür ist geplant, die interessierten Ortschaften bei Pflanzungen von Obstbäumen oder Hecken zu unterstützen“, erläutert Sasse das Vorgehen. „Auch Fachvorträge und Kurse zur verbesserten und insektenfreundlichen Pflege von Hecken und Säumen, zur Obstbaumpflege und zu regionaltypischem Saatgut sind vor allem für Bauhofmitarbeitende und Landwirte interessant“, erklärt Anja Multhaup. „Wir freuen uns daher über alle Ortsvorsteher, Ortsheimatpfleger, kommunalen Verantwortlichen, Kirchenvertretungen und Privatleute, die zu uns Kontakt aufnehmen und eventuell sogar schon potenzielle Flächen in petto haben und für diese Zwecke zur Verfügung stellen möchten“, ergänzt Petersen. Diese können sich gerne über E-Mail oder unser Projekttelefon, das montags bis donnerstags besetzt ist, melden.
„Außerdem werden wir in 2025 und 2026 je einen Vertiefungskurs zur Obstsortenbestimmung (Pomologie) im Seminarraum des Bildungshauses Modexen anbieten. Die ersten Termine sind bereits im Veranstaltungskalender auf unserer Webseite eingetragen. Des Weiteren wird jedes Jahr ein dreitägiger Kurs „Lernort Streuobst“ stattfinden. In diesem werden methodische und didaktische Möglichkeiten für zukünftige Aktionen mit Kindern und Jugendlichen vermittelt“, so Sasse. „Nach der Bestandsanalyse werden wir im neuen Jahr Netzwerke mit fachlichen Partnern und allen Interessierten aufbauen, die das Vorhaben stützen und fördern wollen. Darauf freuen wir uns sehr“, gibt Petersen einen Ausblick auf das Frühjahr 2025.
Weitere Informationen: www.bildungshaus-modexen.de/klp
Projekttelefon: 0151 20227052
Foto: Sasse, Bildungshaus Modexen