Warburg (red). Der Rat der Hansestadt Warburg hat im Dezember 2022 den Neubau einer familiengerechten Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände „Am Horenberg“ in Dössel beschlossen. Hintergrund des Beschlusses ist der massive Zuzug von Flüchtlingen, vorrangig bedingt durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, sowie abgängige Gebäude in der genannten Gemeinschaftsunterkunft. Dabei ist der Hansestadt Warburg wichtig, dass Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen Asyl erbitten bzw. anerkannte Flüchtlinge sind, gut und sicher untergebracht sind. In Warburg sind derzeit rund 550 Flüchtlinge beheimatet. Davon leben in den städtischen Unterbringungseinrichtungen aktuell 217 Flüchtlinge. Durch die Initiative der Verwaltung und der engagierten Bürgerinnen und Bürger konnten insbesondere ukrainische Flüchtlinge (knapp 350 Personen) in privaten Wohnraum vermittelt werden, was auch auf das hohe humanitäre Integrationsengagement der Warburger Bevölkerung zurückzuführen ist. Die Verwaltung erwartet jedoch auch für die Zukunft einen hohen Zuzug und eine hohe Zuweisung von Flüchtlingen, sodass die neue Unterkunft gerade für Familien benötigt wird.
„Uns ist wichtig, dass wir als Hansestadt Warburg, Flüchtlinge sicher und menschenwürdig unterbringen können. Aufgrund der hohen Migrationszahlen stehen wir auch weiter unter enormen Handlungsdruck, so dass es wichtig und richtig ist, die künftige Flüchtlingsunterkunft Mitte des Jahres in Betrieb zu nehmen“, führte Bürgermeister Scherf aus.
Sachstand
Im August vergangen Jahres wurde die Fa. Nolte mit der Errichtung einer neuen Asylbewerberunterkunft auf dem Gelände „Am Horenberg“ beauftragt. Baustart war im Oktober des vergangenen Jahres. Im Laufe der Bauarbeiten gab es noch Anpassungen zur Ursprungsplanung, etwa die Errichtung eines weiteren Bades zur flexibleren Raumnutzung, sowie die Verwendung höherwertiger Böden zur Verbesserung der Lebensdauer.
Bis Mitte Dezember 2023 wurde der Rohbau des Gebäudes einschließlich Dacheindeckung erstellt. Im Januar konnten die Fenster eingebaut und mit den Elektro-, Heizungs- und Sanitärarbeiten begonnen werden. Gemäß dem vorliegenden Bauzeitenplan soll das Gebäude inkl. der Außenanlagen im Juni 2024 fertiggestellt sein. Das Gebäude arbeitet annähernd energieautark. Hier wurde eine monolithische Bauweise gewählt. Als Energiequelle ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe verbaut sowie eine PV-Anlage auf dem Dach angebracht. Dämmung und Fenster entsprechen höchsten energetischen Anforderungen.
Für die notwendigen Hausanschlussleitungen werden ca. 25-m Wasserleitung, 15-m Stromleitung und 100-m Glasfaserleitung im Tiefbau verlegt. Abschließend werden im Sommer noch die Außenanlagen errichtet.
Kosten: Gesamtkosten: rund 1,3 Mio. € inkl. MwSt.
Bereits im Haushaltsjahr 2023 wurden Bauleistungen für rund 500 T€ erbracht. Die weitere Abwicklung der Baumaßnahme erfolgt im Jahr 2024. Die benötigen Investitionsmittel wurden in den Haushalten 2023 und 2024 veranschlagt. Den Gesamtkosten stehen Zuwendungen von Bund und Land insbesondere für ukrainische Flüchtlinge in Höhe von rd. 1,23 Mio. € gegenüber, sodass die Maßnahme nahezu ausfinanziert ist.
Unterkunft
Der Neubau wird als Modulbauweise mit insgesamt 6 Modulen errichtet:
- 5 Module zu Wohnzwecken für je 6-8 Personen
- 1 Modul für Energieversorgung und Gemeinschaftsräume.
- Jedes der Module ist mit einer eigenen Küche und einem eigenen Bad familiengerecht für ein privates und wohnliches Umfeld ausgestattet.
Aktuell befinden sich rd. 120 Personen in den Unterkünften auf dem Gelände „Am Horenberg“.