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Samstag, 19. Oktober 2024 Mediadaten
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Germete (red). Der Diemelwasserverband plant die ökologische Verbesserung der Diemel im Bereich zwischen der Fußgängerbrücke am Segelflugplatz bis hin zur Rottheimer Straße. Orientiert wird sich dabei am Konzept zur Verbesserung der Fließstruktur von Fließgewässern im Kreis Höxter. Hierzu zählen zum Beispiel die Durchgängigkeit, die Gewässerstruktur und der Wasserhaushalt.

Das Plangebiet umfasst einen etwa 840 m langen Abschnitt der Diemel nordöstlich der Ortslage Germete. Insgesamt ist die Diemel im Planungsraum stark durch menschlichen Einfluss geprägt und in ihrem Verlauf weitestgehend festgelegt.

Hohe Fließgeschwindigkeiten durch Begradigungen

So wirken Steinschüttungen im linken und rechten Böschungsbereich dem natürlichen Fließweg der Diemel entgegen. Der frühere Ausbau der Diemel führt außerdem zu einem gleichförmigen Abflussgeschehen und einer eher ebenen Gewässersohle. Natürlich vorkommende Aufschotterungen oder Bodenvertiefungen (Kolke) sind so gut wie nicht vorhanden. Durch die frühere Begradigung des Gewässers kommt es zudem zu erhöhten Fließgeschwindigkeiten.
Der hieraus resultierenden Tiefenerosion wurde bereits durch Einbringen zahlreicher kleinerer Staustufen (Sohlschwellen) entgegengewirkt.
Insgesamt wird die Diemel in diesem Bereich aktuell als erheblich veränderter Wasserkörper eingestuft.

Historisches Kartenmaterial zeigt geschwungenen Verlauf

Historisches Kartenmaterial aus dem Zeitraum 1836 -1850 (Preußische Uraufnahme) zeigt die Diemel im Plangebiet - und darüber hinaus - noch mit einem geschwungenen Verlauf ohne Nebengerinne. Schon 50 Jahre später (Zeitraum 1891 -1912) weist der Fluss im Kartenmaterial „Preußische Neuaufnahme“ deutliche Begradigungen und Spuren menschlicher Eingriffe auf.

Ziele der Baumaßnahme
Durch die Baumaßnahme sollen folgende Entwicklungsziele für das Gewässer erreicht werden:

  • Herstellung einer naturnahen Laufentwicklung mit leitbildkonformen Sohlsubstraten und Sohlstrukturen, Querprofilen und Uferstrukturen.
    Die ehemals natürliche Linienführung der Diemel sowie die Ausbildung von Nebengerinnen und Altarmen werden hier verwirklicht.
  • Auenanbindung der Diemel und Schaffung eines angepassten Entwicklungskorridors.
  • Schaffung naturnaher Uferzonen mit standorttypischer Vegetationsentwicklung.
  • Schaffung eines Zugangspunktes/ Flussbegegnungspunktes zum Gewässer im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit. Am Rande des Radweges ist die Erstellung eines Informationspunktes sowie die Schaffung von Fahrradstellplätzen geplant. Von dort aus wird ein Fußweg mit wassergebundener Decke (Schotter- oder Grandweg) zum rechtsseitigen Diemelufer geführt.
  • Erhalt der Bestandssituation hinsichtlich der Hochwassersituation sowie Sedimenttransport außerhalb des Planungsraums im weiteren Verlauf der Diemel.

„Uns als Stadt ist ein naturnahes Gewässer sehr wichtig. Die Diemel mit ihren vielfältigen Funktionen ist für den Natur- und Artenschutz, für die Nutzung von Wasserkraft und in ihrer Erholungsfunktion ist ein echter Schatz unserer Region“, betont Bürgermeister Tobias Scherf (Verbandvorsteher des Diemelwasserverbandes).

„Durch die Anknüpfung an den Radweg ist die Diemel außerdem als Ausflugsziel sehr attraktiv“, sagt Thomas Vonde (Bezirksverwaltungsstellenleiter Germete). Neben den ökologischen Aspekten der Renaturierungsmaßnahmen halte er daher die Einbindung der Öffentlichkeit und damit des Tourismus durch das Schaffen eines Flussbegegnungspunktes für sehr sinnvoll, sagt er.

„Der Diemelwasserverband als Bindeglied zwischen den Anliegerkommunen, den Wasserkraftbetreibern und den Behörden habe die Maßnahme der Renaturierung seit 2019 verfolgt und mit ihren Beschlüssen möglich gemacht“, erklärt Bürgermeister Tobias Scherf. „Dafür allen Beteiligten, die sich in diesem Bereich engagiert haben, recht herzlichen Dank“.

Umsetzungszeitraum:
Für die Umsetzung der Maßnahme ist eine wetterabhängige Bauzeit von rund 12 Wochen vorgesehen (September bis November 2023).

Kosten und Förderung:  
Die aktuell zu beziffernden zuwendungsfähigen Kosten in Höhe von 650.000 € werden zu 80 % aus Landesmitteln gefördert. Es handelt sich hierbei um Zuwendungen des Landes NRW zur Förderung wasserwirtschaftlicher Maßnahmen im Rahmen der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie für die Maßnahme „Strukturverbessernde Maßnahmen an der Diemel im Bereich Germete – Strahlursprung Nr. 254“.
Die restlichen Kosten von aktuell ca. 130.000 € trägt die Hansestadt Warburg.

Der Diemelwasserverband
Der Diemelwasserverband Warburg besteht seit 72 Jahren (Gründung Oktober 1951). Verbandsvorsteher ist Bürgermeister Tobias Scherf, sein Stellvertreter Diemelstadts Bürgermeister Elmar Schröder.


Die Aufgaben des Verbandes umschließen:

  • Den Erhalt der Diemel auf 31 km Länge, insbesondere die Wiederherstellung eines guten ökologischen, naturnahen Zustandes (schließt die Wasserqualität und damit die Ansiedlung von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen ein).
    Ein solcher Zustand wird durch den Windungsgrad, die Ausgestaltung der Ufer und des Umfeldes sowie des Gewässergrundes beeinflusst. Jeder der Faktoren hat großen Einfluss auf das Fließverhalten der Diemel.
  • Die Regelung des Hochwasserabflusses (zum Hochwasserschutz zählen: Sicherung der Deiche, Ausbau von Schutzanlagen sowie der Ufersicherung)
  • Die Durchführung von regelmäßigen Unterhaltungstätigkeiten mit Sicherung des Baumbestandes sowie die Beseitigung von Unrat und Anlandungen

 

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