Wrexen (red). Eine leise Premiere des Trios Popp, Roß und Dohrmann aus Hamburg beendet den Konzertsommer 2023 in der Wrexer Kirche.
Mandoline, Gitarre und Kontrabass – das sind die Instrumente des Trios, das am vergangenen Freitag in der evangelischen Kirche Wrexen auftrat. Und die drei Musiker feierten nicht nur die Premiere ihres außergewöhnlichen Programms „Perspektives“, überhaupt war es das erste Mal, dass diese herausragenden Instrumentalisten Seite an Seite auftraten.
Es sei schon ein gutes Jahr her, erläuterte Gitarrist Jens-Uwe Popp, dass er mit seinen langjährigen musikalischen Gefährten Jochen Roß (Mandoline) und Florian Dohrmann (Kontrabass) erste Vorbereitungen und Proben für ein Trioprogramm unternommen habe. Die lange Vorlaufzeit hat seinen Grund: Aufwendige und dramaturgisch geschickt erstellte Arrangements mit streckenweise hochvirtuosen Partien, dazu liebevolle und hoch differenzierte Eigenkompositionen, all das lässt erahnen, wieviel Vorarbeit in das Projekt geflossen ist. Das Ergebnis ist ein unerhört dichtes Konzerterlebnis, in dem das Publikum in das sich ständig wandelnde musikalische Geschehen gezogen wird. Nichts an dem fabelhaften Spiel der drei Herren ist beliebig oder vorhersehbar, und selbst Repertoire-Hits von Enrique Granados oder Dave Brubeck sind eher Paraphrasen als Bearbeitungen.
Überhaupt ist der enorme Radius an kulturellen Einflüssen nur eine Art Leinwand, auf der die Musiker ihre Kunst entstehen lassen. Ob Bluegrass- Americana, Jazz, Klassik, Weltmusik: Der Stil des Ensembles definiert sich nicht durch politische oder kulturelle Grenzen, sondern steht ganz für sich selbst. Und das Trio überzeugt auf Anhieb: Mit begeistertem Applaus und standing ovations feiert das Wrexer Publikum die Trio-Premiere in dem herrlichen Kirchenraum, der das feine Saitenspiel wunderbar transportiert.
Foto: Heimat- und Verkehrsverein Wrexen e.V.
