Großeneder/Detmold (red). Etwa 270 Vertreter von Kommunen, Kreisen und Verbänden sowie zahlreiche Bürger haben sich am Mittwoch, 22. November, über Projekte und Maßnahmen rund um die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie informiert. Die Bezirksregierung Detmold hatte zur zwölften Gewässerkonferenz „Lebendige Gewässer in Ostwestfalen-Lippe" ins Regierungspräsidium in Detmold eingeladen. Auf dem Programm standen eine Reihe von Themen: von landwirtschaftlichem Gewässerschutz über ein mobiles Beratungsteam der Bezirksregierung bis hin zur Flurbereinigung.
Ein zu dichtes Netz von Wirtschaftswegen und zersplitterter Grundbesitz kennzeichnen das Gebiet der Warburger Börde im Bereich von Großeneder bei Borgentreich (Kreis Höxter). Das sind keine guten Voraussetzungen, um effektiv Landwirtschaft zu betreiben. Ebenfalls schlecht ist der Zustand des gebietsprägenden Gewässers, die Eder. Doch beide Probleme können auf einmal gelöst werden. Das machte Rainer Runte von der Bezirksregierung Detmold bei der Gewässerkonferenz deutlich. Er schilderte ein Flurbereinigungsverfahren, das für besser bewirtschaftbare Flächen sorgt und zugleich die Renaturierung der Eder ermöglicht. „Dieses Verfahren bringt Landschaft und Gewässer neu in Form", sagte Runte. Bodenordnung biete die Chance, die nötigen Flächen für die Neutrassierung des Ederverlaufs bereitzustellen. Zugleich stelle sie für die Landwirte akzeptable Ersatzflächen bereit. Die Flurbereinigung sei also ein Weg, neue Entwicklungen für die Landwirtschaft und für den Fluss Eder zu eröffnen, sagte Runte.
Land fördert Eder-Renaturierung mit 1,178 Millionen Euro: Eine konkrete Gewässermaßnahme für die Eder wurde in Detmold bereits vorgestellt. Umweltabteilungsleiter Lutz Kunz von der Bezirksregierung bescheinigte der Stadt Borgentreich die Förderfähigkeit des Projektes „Ökologische Verbesserung der Eder in der Gemarkung Großeneder". Das Land NRW unterstützt das Vorhaben bis zum Jahr 2019 mit 1,178 Millionen Euro. Gefördert wird eine 2,2 Kilometer lange
Renaturierungsmaßnahme östlich der Ortslage Großeneder. Die Eder soll in das Taltiefst verlegt werden. Zudem soll eine ökologisch aufgewertete Sekundäraue entstehen. Im Ergebnis profitiert nicht nur das Gewässer. Auch die umgebenden hochwertigen landwirtschaftlichen Nutzflächen können künftig von häufigen Hochwassereinflüssen und Veränderungen des Grundwasserniveaus weitgehend geschützt werden.