Warburg (r). Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Christian Haase besuchte der Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Dr. Hanns-Christoph Eiden, den Kreis Höxter als Förderregion des Bundes im Modellvorhaben Land(auf)Schwung.
Seit Mitte 2015 ist der Kreis Höxter nach einer erfolgreich durchlaufenen Bewerbungsphase, zusammen mit 13 weiteren Kreisen bundesweit, eine der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Regionen im Modellvorhaben „Land(auf)Schwung“. Insgesamt 2,25 Millionen Euro fließen in 20 Modellprojekte in den beiden Handlungsfeldern „Daseinsvorsorge“ und „Regionale Wertschöpfung“.
Auf Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten Christian Haase, der als ordentliches Mitglied im Haushaltsauschuss des Bundestages für das Ressort Ernährung und Landwirtschaft zuständig ist, besichtigte BLE-Präsident Dr. Hanns-Christoph Eiden die Warburger Brauerei als einen Umsetzungspartner für das Modellvorhaben „Land(auf)Schwung“. Mit zur Besuchsdelegation gehörten Landrat Friedhelm Spieker, Bürgermeister Michael Stickeln und GfW-Geschäftsführer Michael Stolte.
Die Warburger Brauerei engagiert sich seit vielen Jahren in der regionalen Vermarktung und damit im Thema der regionalen Wertschöpfung. In einem Modellprojekt werden Gelder aus dem Modellvorhaben „Land(auf)Schwung“ zur Verfügung gestellt, um die für den Kunden wahrnehmbare Produktqualität zu erhöhen und somit eine bessere Wertschöpfung zu erzielen. Dies geschieht durch neue Investitionen in die Prozesstechnologie. Hinzu kommen verschiedene Ansätze in neuen Formen der Zusammenarbeit mit den Vertragslandwirten. Zwei konventionelle und zehn Biobetriebe aus der Region beliefern die Brauerei mit Braugerste. Durch die verstärkte Integration von Erzeugern und Verarbeitern über gemeinsame Anbauverträge und Naturschutzprojekte wird zusätzlich Transparenz und ein Mehrwert aus Verbrauchersicht geschaffen.
Die beiden geschäftsführenden Gesellschafter Franz-Axel Kohlschein und Michael Kohlschein erläuterten den Gästen die neu eingeführten Technologien zur Verbesserung der Produktqualität sowie die neuen Netzwerke zur Stärkung der regionalen Wertschöpfungsprozesse. Technologie, Naturschutz, Transparenz und Kommunikation sind somit die Kernthemen des geförderten Projektes. Bis Ende 2019 muss das Projekt abgeschlossen sein, da dann das Modellvorhaben des Bundes endet. Als wichtigstes Ergebnis wird ein Transferleitfaden für regionale Verarbeiter aus ganz unterschiedlichen Branchen dann vorliegen.
„Anhand von Praxisbeispielen wie diesem wird deutlich, dass „Land(auf)Schwung“ zu neuen Kooperationsformen in der regionalen Wertschöpfung beiträgt. Dank des Modellcharakters können auch andere Regionen von den Erkenntnissen profitieren. Genau das ist eines der Ziele des Bundesprogramms ländliche Entwicklung, das wir in der BLE für das BMEL durchführen“, so BLE-Präsident Dr. Eiden.
Im Modellvorhaben „Land(auf)Schwung“ erhalten die 13 strukturschwachen ländlichen Regionen ein eigenes Regionalbudget für die Umsetzung zuvor vereinbarter Ziele. Mit dem Geld steuern die geförderten Landkreise die Projektförderung vor Ort eigenverantwortlich. Insgesamt werden so bereits über 400 Projekte und Ideen umgesetzt, mit denen lokale Akteure dem demographischen Wandel aktiv begegnen, die regionale Wertschöpfung erhöhen und die Beschäftigung im ländlichen Raum sichern. Das Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung in der BLE begleitet und unterstützt die Regionen bei der Umsetzung von „Land(auf)Schwung“.
Warburg zeigt konkret, wie das gelingen kann. „Die guten Ergebnisse, die durch die Förderung über das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung in Höxter wie auch bundesweit erzielt wurden, stimmen mich optimistisch. Ziel des Programms ist es, neue und innovative Ideen auszuprobieren, um übertragbares Wissen zu generieren und die erfolgreich erprobten Fördertatbestände in die Regelförderung zu überführen. Daran arbeite ich in Berlin ganz konkret“, sagt der Bundestagsabgeordneter Haase überzeugt.
„Über unsere Aktivitäten zum Regionalmarketing wollen wir regionale Produzenten dabei unterstützen, ihr Geld hier vor Ort zu verdienen und so Arbeitsplätze im Kreis Höxter zu sichern. Unternehmen wie die Warburger Brauerei sind dabei mit ihren innovativen Ideen zur Wertschöpfung genau auf dem richtigen Weg“, resümiert Landrat Spieker den Besuchstermin.
Im Anschluss an den Besuch in der Warburger Brauerei nutzten die Delegationsteilnehmer noch die Gelegenheit, unter Führung von Bürgermeister Michael Stickeln, einen Blick vom Brüderkirchhof über die alte Hansestadt Warburg zu werfen.
Foto: Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH